Jetzt „metzelt“ es auch in Endingen: Tobias Metz zum Bürgermeister von Endingen gewählt!
Jetzt „metzelt“ es auch in Endingen: Tobias Metz zum Bürgermeister von Endingen gewählt! (Bild: Regionalia)
Tobias Metz ist heute zum Bürgermeister der Stadt Endingen gewählt worden. Seine Amtszeit beginnt am 1. Februar 2019. Er erhielt 59,11 % der abgegebenen gültigen Stimmen. Seine Wahl war allgemein erwartet worden, nachdem er aus dem ersten Wahlgang, am 11.11.2018, mit 2286 Stimmen (44,59 %) als Stimmenkönig hervorgegangen war.
Damit ist Metz allerdings mit 2648 Stimmen nur von knapp einem Drittel der 7951 Wahlberechtigten zum Bürgermeister gewählt worden.
Jetzt „metzelt“ es nicht nur in Ettenheim, sondern auch in Endingen. Ettenheim wird süffisant schon als „Ettenmetzheim“ bezeichnet, weil dort der Vater des neuen Bürgermeisters, Bruno Metz, schon seit einer gefühlten Ewigkeit Bürgermeister ist und erst kürzlich in seine vierte Amtszeit (insgesamt 32 Jahre) gewählt wurde.
Weil der alte Metz dafür bekannt ist, dass er nichts dem Zufall überlässt und jeden Prozess intensiv kontrolliert und begleitet, pfiffen die „Meinungs-Spatzen“ schon von Endinger Dächern, der Alte habe bei der Protektion des Jungen hinter den Kulissen mitgemischt und nichts dem Zufall überlassen. Der junge Metz hat in seiner Wahlwerbung vielfach darauf hingewiesen, dass er Bürgermeistersohn sei und aus einer Bürgermeister-Dynastie stamme. Im Hinblick auf das „Manko“ in Endingen darf man sich deshalb fragen, ob Tobias Metz hinsichtlich der Verwaltungserfahrung in Endingen Bürgermeister von seines Vaters Wissen und Gnaden wird oder starker Vollstrecker seines eigenen Willens. Viel wird auch davon abhängen, ob sich die „maßgeblichen Persönlichkeiten von Endingen“ mit ihrer Einflussnahme auf den neuen Bürgermeister zurückhalten können.
REGIONALIA wünscht Metz, trotz der schwierigen Umstände und des schweren Erbes, eine erfolgreiche Amtszeit und Gottes Segen. Wenn der junge Metz in Endingen so gut wirtschaftet wie der Alte in Ettenheim gibt es berechtigte Hoffnungen.
Viele haben sich gewundert, warum sich in Endingen kein erfahrener Verwaltungs-Profi beworben hatte. Städte von der Größe Endingens sind normalerweise bei Bürgermeistern kleinerer Gemeinden, bei jungen Hauptamtsleitern oder bei den Amtsleitern aus Landratsämtern und größeren Städten, sehr attraktiv. Es darf vermutet werden, dass mancher Profi aus der öffentlichen Verwaltung den „Endinger Kelch“, nach einem Blick in die Stadtfinanzen, lieber an sich vorüberziehen ließ. Die aufgehäuften Millionenschulden bei der Stadt und den Stadtbetrieben und die noch erforderlichen (grob geschätzten) Millionen für das Schulzentrum (über 27 Millionen Euro), den Generalentwässerungsplan (rund 15 Millionen Euro) und die Sanierung der städtischen Gebäude (rund 5 Millionen Euro) dürften dem neuen Bürgermeister keine rosigen Zeiten in Endingen bescheren. CDU-Bürgermeister Hans-Joachim Schwarz hat in seiner 24-jährigen Amtszeit keine schwarzen, sondern tiefrote Kreditzahlen hinterlassen. Endingens neuer Bürgermeister wird an allen Ecken und Enden streichen und sparen oder die Einnahmen, Steuern und Gebühren, oder die Schulden erhöhen müssen. Weil Bürgermeister in ihrer ersten Amtszeit (zum Erwerb von Pensionsansprüchen) auf eine zweite Wiederwahl bedacht sind, verlegen sie die harten und brutalen Taten und schmerzlichen Sanierungen in der Regel in ihre späteren Amtszeiten. Statt Einsparungen, Kürzungen und Steuererhöhungen durchzuführen, flüchten sie in andere Einkunftsarten (Baulandgewinne) und in die Kreditaufnahme. Denn die Kredite bemerken die Bürger zunächst nicht, doch sie müssen später ohne Zweifel durch sie zurückgezahlt werden.
Der Endinger „Leichtturm-Projekt-Beschreiber“ und BZ-Journalist Martin Wendel dürfte, als vermeintlich ewiger „Hofberichterstatter am Endinger Bürgermeisterhof“, auch in Zukunft viel zu tun haben, die roten Kreditzahlen und die guten Taten des Bürgermeisters gefällig zu beschreiben. Ob die BZ, nach rund zwei Jahrzehnten mit dem gleichen Berichterstatter Wendel, eine journalistische Wende einleitet und mit neuen Leuten mehr Distanz zum regierenden Bürgermeister aufbietet, bleibt abzuwarten. Denn wenn ein Lokaljournalist schon in das Amtsgeheimnis des Inhalts des städtischen Briefkastens fotografieren darf, stellen sich viele die Frage, wie es mit dem Amtsgeheimnis und der neutralen und unbefangenen Berichterstattung steht. Dann darf die Frage gestellt werden, ob es Vorzugsinformationen oder Vorteile gab und ob sie mit einer gefälligen und unkritischen Berichterstattung über den jeweiligen Bürgermeister honoriert wurden. Wir werden darauf, nach Abschluss verschiedener Recherchen, noch an anderer Stelle zurückkommen. Viele sind gespannt, wie die Wende von Schwarz auf Metz informativ hofiert wird.
Das ist das Wahlergebnis der Bürgermeisterwahl am 2.12.2018 in Endingen: