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Ettenheim
Freitag, 15. November 2024
ISSN 2698-6949
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Eigeninteresse vor Mehrheitsinteressen? Interview mit Bürgermeisterkandidat Michael Butt.

Eigeninteresse vor Mehrheitsinteressen? Interview mit Bürgermeisterkandidat Michael Butt. (Bild: Screenshot HP MIchael Butt)

Bürgermeisterkandidat Michael Butt macht sein eigenes Problem ungeniert zu seinem Hauptprogramm für die Wahl zum Bürgermeister und verlangt den Umbau der alten Barockstadt Ettenheim zu einer behindertengerechten Stadt.

Er ist 2008 mit seiner Frau gemeinsam nach Ettenheim gezogen und hat, mitten in der Altstadt, im Bürgerstift, eine behindertengerechte Wohnung für sein selbstbestimmtes Wohnrecht gefunden. Seither stellt er seine Forderungen und verlangt, die Stadt möge die öffentlichen Wege so herrichten, dass behinderten und alten Menschen eine möglichst vollständige Teilnahme am öffentlichen Leben möglich ist. Das ist in einer alten Barockstadt mit engen Straßen und Gassen nur schwer umzusetzen, wenn die (über viele Jahrhunderte entstandene) wertvolle historische Substanz nicht beschädigt oder gar zerstört werden soll.

Der überwiegenden Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger von Ettenheim ist die Bewahrung des kulturellen Erbes der alten Barockstadt wichtig. Sie sind stolz auf ihre wunderschöne Stadt, die Teil ihrer Identität ist. Viele sagen, es habe in ihrer Stadt seit vielen hundert Jahren schon alte und gebrechliche Menschen gegeben, die sich mit ihren Gebrechlichkeiten und den Behinderungen mit den vorhanden Umständen und Straßenpflastern arrangiert hätten.

Die Aufgabe, die Bewahrung des historischen Ensembles und der Denkmäler der Barockstadt mit dem Anspruch von Michael Butt in Einklang zu bringen, ist eine Akrobatik-Übung im Spagat, die kaum einem Bürgermeister gelingen kann.

Viele Ettenheimer fühlen sich bei den Forderungen von Michael Butt an manche egoistischen Zuzügler in manchem schönen Dorf erinnert, die wegen der billigen Baupreise und der Romantik zugezogen sind, aber nach dem Zuzug von den Gemeinden verlangen, die Kuhglocken oder die Kirchturmuhr abzustellen. Bei den Forderungen auf Befriedigung der eigenen Bedürfnisse fühlt sich mancher Bürger an John F. Kennedy und seine Spruch erinnert: „Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann, frage, was Du für Dein Land tun kannst“.

Unsere Befragungen unter den Wählern von Ettenheim haben ergeben, dass viele über die knallharten Forderungen von Michael Butt nicht amüsiert sind. Manche fragen, was er denn seit seinem Zuzug bereits selbst für die Stadt getan und wie viele Steuern er schon in Ettenheim bezahlt hat, wenn er nun so große Forderungen stellt und gewaltige städtische Leistungen verlangt. Es gibt durchaus viele verständnisvolle Bürger, die behinderten und alten Menschen die Wege ebnen wollen, aber auch darauf hinweisen, dass die Stadtgemeinschaft mit der Behebung jeder, durch das Schicksal auferlegten, Beschränkung überfordert sei. Für viele stellt sich die berechtigte Frage, ob eine Stadt so umgebaut werden muss, dass jeder Behinderte an jede Stelle kommt und vollwertig am selbstbestimmten Leben teilnehmen kann, oder ob es zumutbar ist, dass er nach Eintritt einer Behinderung in eine Einrichtung zieht, die auf seine Behinderungen eingerichtet ist oder die vorhandenen Beschränkungen hinnimmt. Viele Menschen müssen sich bei Eintritt des Altersschicksals bekanntlich in Altenheime begeben und eine Beschränkung ihrer Mobilität hinnehmen, weil ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr bedarfsgerecht sind.

Die Aufgabe eines Bürgermeisters besteht nicht darin, seine eigenen Interessen zu vertreten, sondern die Interessen aller Bürger abzuwägen und sie mit den städtischen Aufgaben in Einklang zu bringen. Butt rückt die Partikularinteressen ungeniert in den Fokus seiner Kandidatur. Deswegen sind, bei allem Verständnis für das Schicksal von Herrn Butt, auch kritische Fragen erlaubt.

Unsere Zeitung stellte Michael Butt 21 Fragen zu seiner Person und seiner Kandidatur. 

Diese Fragen wurden nicht beantwortet

19 Fragen zum besseren Kennenlernen des Kandidaten: Interview mit Michael Butt.

1. Frage: Herr Butt, bei der Bürgermeisterwahl in Ettenheim fordern Sie den langjährigen Amtsinhabers heraus. Sie haben sich über Bruno Metz und die Pflastersteine in Ettenheim geärgert? Für eine erfolgreiche Amtszeit muss man mehr im Kopf haben als Frust. Ist Ihre Bewerbung eine Farce und haben Sie überhaupt die Fähigkeiten und die Kraft, das Amt des Bürgermeisters acht Jahre voll auszuführen? Warum stellen Sie sich zur Wahl?

Antwort Michael Butt:

2. Frage: Man wirft Ihnen vor, Sie würden nur kandidieren, um auf Ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Als Bürgermeister dürfen Sie aber nicht ihre eigenen Interessen oder die Interessen einer Minderheit in den Vordergrund stellen. Statt der Verfolgung von Interessenpolitik müssen Sie allen Bürgern gleichermaßen dienen. Was haben Sie, außer dem Anliegen der Barrierefreiheit, noch auf dem Programm?

Antwort Michael Butt:

3. Frage: Was wollen Sie konkret anders machen als Bruno Metz und wie wollen Sie das Amt ausführen?

Antwort Michael Butt:

4. Frage: Bisher haben Sie für Ihr Anliegen keine Mehrheiten gefunden; und als Bürgermeister hätten Sie nur eine Stimme im Gemeinderat. Wie wollen Sie Mehrheiten für Ihre Minderheitsinteressen und Ihre Ultima Ratio im Stadtrat finden?

Antwort Michael Butt:

5. Frage: Nur wer sich wandelt gewinnt die Zukunft. Alle wollen die Welt und die Stadt verändern, aber keiner sich selbst. Können Sie sich selbst (mit Ihrer Prägung und Fixierung) noch verändern? Sind Sie noch kompromissfähig? Können Sie auf Ihre bekämpften Gegner zugehen?

Antwort Michael Butt:

6. Frage: Welche Eigenschaften und welche Fähigkeiten zählen Sie zu Ihren Stärken?

Antwort Michael Butt:

7. Frage: Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Was sind Ihre Schwächen, Ihre Handicaps, Ihre Nachteile? Sagen Sie bitte nicht, Sie hätten keine.

Antwort Michael Butt:

8. Frage: Wie reagieren Sie, wenn andere Menschen andere Meinungen haben als Sie? Ist es wahr, dass Sie auf Ablehnung Ihrer Vorschläge gelegentlich beleidigt und sauer reagieren? In der Politik gibt es nichts Dümmeres als alten Groll. Können Sie verzeihen, vergessen, nachgeben?

Antwort Michael Butt:

9. Frage: Welches sind die größte Irrtümer oder Fehler, die Ihnen in Ihrem Leben unterlaufen sind?

Antwort Michael Butt:

10. Frage: Politiker nehmen es mit der Wahrheit nicht immer so genau. Haben Sie auch schon gelogen, oder eine Notlüge gebraucht oder haben Sie immer die reine Wahrheit gesagt?

Antwort Michael Butt:

11. Frage: Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Was sind Ihre Hobbys?

Antwort Michael Butt:

12. Frage: Welche Bücher; Filme, Reisen haben Sie in Ihrem Leben am meisten beeindruckt?

Antwort Michael Butt:

13. Frage: Welche Musik und welche Komponisten hören Sie gerne?

Antwort Michael Butt:

14. Frage: Wer sind Ihre Vorbilder als Mensch? Als Politiker?

Antwort Michael Butt:

15. Frage: Sie sind ein Mann mit reichen Erfahrungen. Welches Angebot würde Sie nervös machen?

Antwort Michael Butt:

16. Frage: Was beeindruckt Sie bei Menschen, welche Eigenschaften schätzen Sie bei Menschen?

Antwort Michael Butt:

17. Frage: Können Sie auch selbst kochen? Was ist Ihr Lieblingsgericht?

Antwort Michael Butt:

18. Frage: Das Leben ist vergänglich. Alles ist uns nur geliehen. Alle Werte, alle Macht, alle Menschen, unser Vermögen und auch unser eigenes Leben. Wenn Sie wüssten, dass Sie im nächsten Monat sterben müssten, was würden sie sich heute noch wünschen und was wollten Sie Ihren Mitmenschen dann jetzt noch sagen?
Antwort Michael Butt:
19. Frage: Wenn Sie mit nur zehn Personen auf eine einsame Insel müssten, wen würden Sie mitnehmen?

Antwort Michael Butt:

Wir danken Ihnen für dieses Interview. Schön, dass unsere Leser Sie ein bisschen besser kennenlernen dürfen.

  (Ettenheimer Nachrichten, Artikel-Nr. 13722 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 03.10.2018 09:44.

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