Nicht nur beim Geld, sondern auch in der Kunst, gibt es eine „inflatio“, eine Schwellung oder Anhäufung von Masse. Und weil viele Künstler von heute nicht so geniale handwerkliche Könner wie Michelangelo Buonarroti, Leonardo da Vinci, Rembrandt Harmenszoon van Rijn oder Vincent Willem van Gogh sind, müssen ihre Werke erklärt werden. Manche teuren „Eisenroststangen“, schreienden „Blechwerke“ oder frechen "Farbkleckse" benötigen zu ihrem Verständnis mehr als die Erklärungshilfe des Surrealismus. Doch auch noch heute gilt: Wirklich große Werke der Kunst benötigen keine Erklärungen und keinen Wortsalat. Die Werke von wahren handwerklichen Könnern und genialen Künstlern sprechen für sich selbst, so wie die Mona Lisa von Leonardo da Vinci.
Ein begabter Handwerker der Fotokunst ist der Fotoberichterstatter Saris Lange aus Merzhausen. Seine Fotos zeigen, dass ein Foto eben nicht gleich ein Foto ist, sondern dass es eine Kunst ist, dem abgelichteten Gegenstand (und wahrer Kunst) seine Expression zu verleihen.
Saris Lange knüpft an seinen Namen an und will mit seinen Fotos „Lange Erinnerungen“ einfangen. Er ist ein Autodidakt, der sein Können aus seiner Begabung schöpft. Lange entlockt seinen Objekten mit seinem Knipser ein besonderes Image. Er schießt tiefe und ausdrucksstarke Bilder von Personen, Gebilden, Körpern und Elementen. Seine Traumbilder sind oft Spiegelbilder, die das Wahre und die Schönheit in einem verzerrten Bild erkennen lassen. Wenn wir ins Wasser schauen, sehen wir an der Wasseroberfläche oft nur Spiegelbilder unserer eigenen Reflexion. Wer die Werke und Objekte nicht mit dem Auge seines Schöpfers sieht, erkennt oft nur das oberflächliche Spiegelbild. Saris Lange hat die Begabung, nicht nur dem Objekt, sondern auch dem Gefühl und der Emotion, ein ausdrucksstarkes Spiegelbild zu geben.
Wir veröffentlichen seine Aufnahme vom Spiegelbild der Freiburger Universitätsbibliothek und einiges Fotos von Freiburg.