In dieser Sonne geht die Post ab: Gerhard Wehrle ist Geheimtipp für intelligente Feinschmecker.

Gerhard Wehrle: Kein Schickimicki-Koch mit „Mercedes-Preisen“, sondern ein „Mercedes-Koch“ zu „Aldi-Preisen“. (Bild: wese)

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Den besten Wintergenuss im Schwarzwald gibt es in Waldau.

Wenn in Freiburg die dunklen Wolken tief hängen und auf die Stimmung der Seele drücken, dann scheint im Geburtsort der ersten Schwarzwalduhr, im Schwarzwald-Bergdorf Waldau, meistens die Sonne. Wahre Lebenskünstler starten dann immer öfters zu einer Flucht in die lachende Sonne; und blicken in den klaren Himmel im Waldautal. Wie ein Märchen in Schnee und Sonne liegt jetzt das Tal von Waldau, zwischen dem Turner und Neustadt. Und im besten Gasthaus "Sonne-Post" von Gerhard Wehrle (Ursprung 1870) geht nicht nur die Post ab, sondern auch die Sonne für Genießer.

Wehrles Restaurant ist unser Geheimtipp für Feinschmecker, die nicht mit „Mondpreisen“ über den Tisch gezogen werden wollen, sondern ehrliche, natürliche und frische Küche zu fairen Preisen bevorzugen. Gerhard Wehrle ist kein Schickimicki-Koch mit „Mercedes-Preisen“, sondern ein „Mercedes-Koch“ zu „Aldi-Preisen“. Er setzt nicht auf schnellen Reichtum, sondern auf die Zufriedenheit und die Wiederkehr seiner treuen Stammkunden. Und weil er mit seiner Küche Spitzenklasse bietet, hat er Kunden und wahre Kenner aus der ganzen Welt. Bei ihm gibt es nicht nur exzellente Feinschmecker-Menüs, sondern auch jeden Tag eine neue Tageskarte mit vorzüglichen Tellergerichten, exzellente Suppen und guten Weinen. Und das alles zu wirklich fairen Preisen. Ein gutes Viertele mit vorzüglichem Wein gibt's bei Wehrle schon für 3 Euro. Sein Restaurant ist unsere Geheimtipp für intelligente Genießer, die sowohl den zu zahlenden Preis als auch den gelieferten Wert beachten. Damit gutes Essen auf den Tisch seiner Gäste kommt, steht der 67-jährige Wirt noch jeden Tag mit seiner Küchenbrigade und Küchenchef Thomas Rombach selbst in seiner pieksauberen Küche.

Wehrle ist ein penibler Ästhet und Feinschmecker mit den typischen Eigenschaften eines echten Schwarzwälders: Er ist kein Mann der großen Worte, doch er überzeugt mit seine Taten und seiner Qualität.

Wer also als Gast nicht (zu hohen Preisen) von der feinen Gesellschaft gesehen und vom Wirt bequatsch und geschmeichelt werden will, sondern seine Präferenz auf Qualität legt, der ist bei Wehrle genau richtig. Denn in der Sonne-Post kümmert sich der Wirt mit seinen Taten um das Essen seine Gäste in der Küche und steht nicht mit teuren Worten der Beachtung an ihrem Tisch.

Die Post in Waldau ging schon ab mit der ersten Schwarzwalduhr.

Waldau ist der Geburtsort der ersten Schwarzwalduhr. Die Brüder Georg und Mathias Kreutz fertigten 1667 auf dem Glashof in Waldau ganz aus Holz die erste sogenannte „Waaguhr“, Das Bergdorf wurde dann schnell zum weltberühmten Uhrendorf. Die Bauernsöhne trugen die Uhren nach ganz Europa hinaus. Selbst die russische Zarin und spätere Kaiserin Katharina II., genannt Katharina die Große, bekam in Sankt Petersburg eine Uhr des großen Meisters Mathias Hummel. Fortan kam aus ganz Europa viel Post in Waldau an; mit Nachfragen nach dem romantischen und exakten Zeitmaschinen. Und die Post ging auch ab von Waldau: Mit Angeboten und Uhrenlieferungen in die ganze Welt. Das landwirtschaftliche Waldau wurde wohlhabender und die Schwarzwälder Tüftler & Denker (und ihre Besucher) entwickelten auch bei ihrem Geschmack für die Leibeskost einen Sinn für gute Qualität. Schon im Jahre 1870 eröffnete deshalb Stefan Wehrle (1828-1913) das Gasthaus „Zur Sonne“. Er übernahm auch die Posthaltestation der „Badischen Post“ im damaligen Großherzogtum Baden. Das bald gut gehende Gasthaus ging immer wieder auf die Wehrle-Kinder über. Auch Gerhard und Ursula Wehrle übernahmen den Betrieb 1976 von ihren Eltern. Am 17.08.1991 zerstörte ein Großfeuer die Sonne-Post weitgehend. Der Gasthof wurde jedoch in harter Arbeit schnell wieder im Schwarzwaldstil aufgebaut und die Familie Wehrle konnte am 15.08.1992 die Neueröffnung feiern.

Die Sonne-Post bietet nicht nur ein anspruchsvolle Küche in einem romantischen Restaurant. Sie ist auch auch ein romantisches Ferien-Resort mit schöne Zimmer und Ferienwohnungen zu günstigen Preisen. Im Privatpark der Sonne-Post gibt es einen Rundweg um den kleinen Sonnen-Weiher. In ihn plätschert die Musik des Schwarzwaldes: Das klare Wasser aus dem rauschenden Bach.

Grandseigneur Schwarzwälder Gastlichkeit: Gerhard Wehrle.

So genau und penibel wie bei den Uhrmachern, so exakt geht es auch in der Küche der Sonnen-Post zu. Mit einem Blick erkennt man die strenge Schule und die gute Erziehung von Sonnenwirt Gerhard Wehrle: Vom Scheitel bis zur Sohle vermittelt er den Eindruck eines gepflegten, sortierten und kritischen Grandseigneurs der Schwarzwälder Gastlichkeit. Man erkennt: Wehrle stellt an seine Kunst höchste Ansprüche und verteidigt seine Ehre. Jeden Tag schreibt er eine neue Speisekarte und bietet damit herrlich frische Kochkunst auf seinen Tellern. Zum Jahresende ließ Wehrle die Neujahrspost mit einem Silvestermenü in sechs Gängen aus Waldau abgehen: Das Wehrle-Menü war mit seinem Leistungsinhalt und dem Preis von 80 Euro gegen viele andere Menüs der Spitzen-Restaurants aus der Region unschlagbar.

Während viele Gastronomen fast jedes Jahr ihre Köche und Oberkellner wechseln und über ihre hohe Personalfluktuation lamentieren, arbeiten die Wehrles seit Jahrzehnten mit dem gleichen Personal. Thomas Rombach ist seit über 30 Jahren Küchenchef und Ausbilder junger Köchinnen und Köche. Es gilt: Personal bleibt und Kunden kommen wieder, wenn sie gut behandelt werden.

Bei den Wehrles geht zufriedene Post ab.

Hotel Sonne-Post
Im Bergdorf Waldau
Familie Wehrle
D-79822 Titisee-Neustadt / Waldau
Tel.: +49 (0) 7669 91020 - Fax: +49 (0) 7669 9102-99
eMail: info@sonne-post.de

Autor: Werner Semmler

Autor: wese (Freiburger Nachrichten, Artikel-Nr. 12207 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 24.01.2017 22:27.

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