Und tschüss....
Wir hatten schon früh frei gemeint, dass die zwei neumodischen Abschieds-Worte „und tschüss!“ (bei der ersichtlich naiven Personal-Wahl) im gastronomischen Schandelmeier-Betrieb der Ihringer Winzerstube noch öfters fallen könnten. Zum Ende des Monats hat Dr. Stephen Schandelmeier, der Geschäftsührer der Winzerstuben-Gesellschaft „HRW Betriebs GmbH“, weitere Köche gekündigt.
Schon die Ersten wollten oder mussten gehen?
Die Ihringer Newcomer in der Spitzen-Gastronomie hatten sich wohl nicht frühzeitig und erfolgreich um das richtige Personal bemüht und geprüft, ob dieses zu ihnen und ihren Vorstellungen passte. Nachdem Schandelmeier sich noch vor Eröffnung seines Hotel-Restaurants von seinem Geschäftsführer Robert Maurer getrent hatte, verabschiedete er sich schnell auch wieder von seinem Küchenchef Thomas Lauer.
Missglückter Paukenschlag mit Koch-Talent Daniel Boschert.
Danach wollten die "Handels-Millionäre" mit Daniel Boschert einen Paukenschlag in der Kaiserstuhl-Gastronomie setzen und ihre Wettbewerber „hinter sich lassen“. Doch Jürgen und Stephan Schandelmeier landeten einen Flop. Schandelmeier erwartete von dem begnadeten Koch wohl zu viel, als er ihn nicht nur als Küchenchef, sondern auch noch als Geschäftsführer einsetzte, und er redete ihm wohl auch zu viel in seinen Job hinein. Boschert hatte keine Lust mehr und schrieb, er wolle mit Schandelmeier nichts mehr zu tun haben. Nachdem auf das Boschert-Engagement viel Ex-Personal aus dem Feldkircher „Boherhof“ in der Winzerstube angerückt war, trennte man sich schnell wieder (wir berichteten). Nach dem Boschert-Abgang kündigte der hauptberufliche Großhändler mit Waren aller Art auch das „AUS“ für das Ex-Bohrerhof-Personal an. Einer unserer Leser meinte daraufhin süffisant: "Wie gewonnen, so zerronnen"..
Zu viele Köche verderben den Brei: Wollte "Tausendsassa" Mentin Calis nicht nach Schandelmeiers "Küchen-Pfeife" tanzen?
Nach Daniel Boschert kündigte Schandelmeier Metin Calis als neuen Küchenchef groß an, und versuchte, Presseorganen durch Schreibempfehlungen „Nachhilfe“ für seine mediale Vorstellung zu geben. Ein teilweise abgekupftertes Teil-Plagiat wurde als "Promotion" in andere Medien eingerückt. Schandelmeier musste es entfernen lassen und eine Unterlassungserklärung abgeben. Doch die Medien-Bedenken bestätigten sich bald: Die Heidelberger „Küchenmeister-Erfahrungen“ waren wohl nicht mit dem „Küchen-Dilettantismus“ der Schandelmeiers in Einklang zu bringen. Die Waren-Großhändler trennten sich mit ihrer HRW-Betriebs GmbH schnell wieder von Metin Calis und ließen Christian Haberl die Küche leiten.
Kündigung von Winzerstuben-Köchen: Neuer Küchenchef bringt sein eigenes Personal mit.
Jetzt kündigten die Winzerstuben-Betreiber auch weiteren Köchen der Winzerstube, u.a. auch Andrei Herlea. Herlea wurde am 28.07.2013 von Dr. Stephen Schandelmeier schriftlich zum 31.07.2013 mit dem nachfolgenden mündlichen Hinweis gekündigt, dass der neue Chefkoch am 01.08.2013 sein eigenes Personal mitbringen würde. Ob Schandelmeier es noch einmal mit einem angestellten Küchenchef versucht, oder aus seinen Fehlern gelernt hat und einen Restaurant-Pächter oder ein Pächter-Paar einsetzt, ließ sich noch nicht erfahren. Jürgen Schandelmeier hatte gegenüber unserer Zeitung früher verlauten lassen, dass sie das Hotel selbst vermarkten wollten und lediglich zu einer Verpachtung des Restaurants bereit wären. Nach Informationen unserer Zeitung verhandelte Jürgen Schandelmeier auch persönlich, aber ohne Erfolg, mit dem ausgezeichneten Top-Koch Stephan Köpfer (Köpfers Gasthaus zur Sonne in Schelingen) wegen einer Verpachtung. Der erfahrene Köpfer hat Köpfchen und mag wohl die Bedenken gehabt haben, die ein Top-Gastronom auf diesen Punkt brachte: „Wer wird wohl so dumm sein, den Schandelmeiers beim jetzigen Betriebsergebnis für ihr Restaurant eine Pacht zu zahlen und damit Arbeit zu kaufen, während sie selbst das Übernachtungsgeld kassieren, das jeden Morgen ohne viel Arbeit die Hotel-Treppe herunter fällt“.
Wird's vorerst nichts mit dem "Colombi am Kaiserstuhl"?
Wir werden alsbald berichten, wer der neue angestellte Küchenchef oder der neue Restaurant-Pächter ist. Nichts will es offenbar vorerst werden mit dem ersehnten Titel für die Winzerstube: "Das Colombi am Kaiserstuhl". Die Schandelmeiers sind zwar weitläufig mit Top-Hotelier Roland Burtsche verwandt, aber nicht bei ihm in die Lehre gegangen. Und Alfred Klink, der legendäre und beste badische Koch aller Zeiten, bleibt dem echten Freiburger „Colombi“ bis an sein Koch-Ende treu. Klink übernahm am vergangenen Wochenende einen Auftrag von Boschert und kochte in Ihringen. Mit neuen "Klink-Kreationen" zeigte er erneut, dass er noch immer der Großmeister der Kochkunst im Badischen Ländle ist. Jetzt hofft man, dass der Neue von Schandelmeiers gut kochen, das Restaurant füllen und mit ihnen zurechtkommen wird.
Regionalia - die neue Multimedia-Zeitung - wünscht dem neuen Chefkoch einen guten Start in der Ihringer Winzerstube.
Autor des Artikels: Werner Semmler