Große Trauergemeinde unterstreicht Bliebtheit von Bernhard Huber.
Wenn die Zahl der Trauergäste etwas über die Zuneigung, die Freundschaft oder die Liebe sagt, die ein Verstorbener während seines Lebens gefunden hat, dann muss Bernhard Huber ein beliebter und geachteter Mann gewesen sein. Zu seiner Trauerfeier in die Jakobskirche in Malterdingen und zum anschließenden „Defilee“ an seinem Grab kamen mehr Menschen, als Malterdingen je bei einer Trauerfeier gesehen hat.
Heudorf bestattete im schönen alten Ritus: Gemeinsame Trauerfeier mit dem Verstorbenen in der Kirche, gemeinsamer Trauerzug zum Friedhof und gemeinsame Verabschiedung am Grab.
Huber hatte mit seiner Bestattung ein seit 53 Jahren in der 4. Generation tätiges Bestattungshaus aus seinem Geburtsort Kenzingen beauftragt. Das Bestattungsinstitut Kurt Heudorf hatte den verstorbenen Prädikats-Winzer im Chor unter dem 43 Meter hohen Turm der Jakobskirche in einem schlichten Holzsarg würdig aufgebahrt. Mit ihm zusammen sollten die Trauergäste zum letzten mal den Gottedienst für und mit ihm feiern. Die zuvor gelieferten Blumen-Kränze und Blumen-Gestecke konnten kaum alle untergebracht werden. Neben vielen anderen Verwandten und Freunden hatten auch der Oberbürgermeister von Emmendingen und die Freiherren von Gleichenstein Blumen geschickt. Heerscharen von Trauernden konnten während dem von Kirchen-Prädikant Joachim Mähling zelebrierten Trauergottesdienst in der Malterdinger Jakobskirche keinen Platz mehr finden und verfolgten den Gottesdienst über die Lautsprecher auf dem Kirchenhof. Während der schlichten und sehr würdigen Verabschiedung weilte der Verstorbene zum letzten Mal körperlich unter seinen Besuchern. Der „König des Malterdingers“ ließ sich zwei seiner englischen Lieblingslieder singen und seine große Trauergemeinde sang die deutschen Lieder „Befehl Du Deine Wege“, „Meine Zeit steht in Deinen Händen“ und „Ein kleines Senfkorn Hoffnung“.
Gemeinde Malterdingen: Ehrenbürgerschaft als Geschenk zu Lebzeiten verpasst.
Malterdingens Bürgermeister Hartwig Bußhardt hielt sodann eine kurze und einfache Trauer-Laudatio auf den Verstorbenen. Er lobte ihn als ehemaligen Gemeinderat der freien Wähler und teilte mit, er wäre wieder gewählt worden, doch er habe Huber geraten, nicht mehr zu kandidieren. Bußhardt hatte den Vorschlag vom letzten Herbst, Bernhard Huber noch zu Lebzeiten zum Ehrenbürger von Malterdingen zu ernennen, unbeantwortet gelassen, jedoch in seine Rede konstatiert, dass Huber das kleine Dorf Malterdingen weltberühmt gemacht habe. Mit der Anerkennung verdienter Unternehmern tun sich viele Politiker oft schwerer als mit Auszeichnungen für erfolgreiche Sportler. Ohne jeden Zweifel war Bernhard Huber Malterdingens größter Multiplikator und Publikator: Er hat mit seinem Ruf, seinem Wein und seinen Wein-Etiketten Malterdingen und den „Malterdinger“ wirklich weltberühmt gemacht. Bußhardt wird keine Buße tun, sondern im Zweifel darauf verweisen, das Bernhard Huber so bescheiden war, dass er eine Ehrenbürgerschaft nicht offensichtlich gewollt hat. Man bittet und bettelt darum nicht, sondern man bekommt sie verliehen.
Peter Lepach gibt einen Bick in Hubers Spiegel - Joachim Heger lobt und verspricht.
Eine tiefgründige, ehrliche, intelligente, philosophische und berührende Rede hielt Hubers ehrenamtlicher Weinführer und „Huber-Kenner“ Peter Lepold. Lepold ließ die Trauernden mit Durchblick etwas in Hubers Spiegel schauen.
Für den „Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e. V.“ verlas Joachim Heger seine Trauerbotschaft. Heger betonte die Hochachtung der Spitzenwinzer für ihr großes Talent Bernhard Huber und versprach Verbands-Untersützung für seiner Familie.
Julian Huber schwört auf den "Geist des Weines" seines Vaters und schenkt ihn aus.
Zum Schluss sprach Julian Huber, der noch sehr junge Sohn des Verstorbenen. Julian berichtete über seine letzten Erfahrungen mit seinem Vater bei Qualitätsverkostungen und den Weinproben, die er ihm in den letzten Tagen seines Lebens noch in die Freiburger Klinik brachte. Bernhard Huber, so sagte sein Sohn, zeigte bis zuletzt große Geschmackssicherheit und einen starken Willen. In Erinnerung an den „Geist des Weines“, den sein Vater zuletzt beschrieben hatte, lud er alle Trauergäste ein, im Anschluss an die Beerdigung in Hubers Weingut ein Gläschen des hinterlassenen Weines seines Vaters mit ihm zu trinken. Im Huber-Sohn sprach die Geste der Liebe zum Vater und seine Mission für den guten Geist im Wein.