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Freitag, 15. November 2024
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Unruhe in Ihringens Winzerstube? Schandelmeiers dritter Küchenchef Metin Calis gegangen.

Unruhe in Ihringens Winzerstube? Schandelmeiers 3. Küchenchef Metin Calis gegangen (Bild: Regionalia)

Dass 1 + 1 nicht 3 ist, das müssen auch Ihringens gastronomische Newcomer Jürgen und Stephan Schandelmeier langsam schmerzhaft einsehen. Kaum ist Schandelmeiers zweiter Küchenchef Daniel Boschert weg, da geht auch schon der dritte? Dreht sich das Personal-Karussell in der Winzerstube weiter? Nun hat auch der dritte Küchenchef seine Kochlöffel hingelegt und seine Messer mitgenommen: Der von Schandelmeier mit ganz großer Promotion angekündigte Metin Calis ist nicht mehr Küchenchef in der Winzerstube. Dies bestätige Calis unserer Zeitung soeben auf Anfrage. Calis teilte mit: „ Herr Schandelmeier hat mich um Vertragsauflösung gebeten und dies mit wirtschaftlichen Sparwünschen begründet“. 

Die Familie Schandelmeier und die Winzerstube verweigerten auf Anfrage unserer Zeitung jede Stellungnahme. Die Leiterin der Rezeption der Winzerstube teilte unserem Anrufer auf seinen Wunsch, Calis persönlich zu sprechen, nach längerer Wartezeit am Telefon,  mit: „ Ich kann Herrn Calis im Moment nicht im Haus finden“. Der Anwalt der Familie teilte mit: ...“soeben habe ich mit Herrn Stephen Schandelmeier gesprochen. Ihre Fragen werden, wie bereits angekündigt, nicht beantwortet werden.“

 Mit Schreiben vom 5.6.2013 kündigte Jürgen Schandelmeier Metin Calis wie folgt an: "H. Calis hat seit letzter Woche die Küchenleitung übernommen und reorganisiert die Küche auf höchstes Niveau, entsprechend seiner beruflichen Erfahrungen. Entsprechend werden folgende Einstellungen noch erfolgen: Sous-Chef, div. Chef de Partie. Das Engagement mit ihm ist auf unbestimmte Zeit geschlossen.“

In dem Schreiben äußert Schandelmeier auch klar seine Wünsche für unsere Berichterstattung.  Jürgen Schandelmeier wörtlich und schriftlich: „Es ist wichtig, dass der Bericht positiv herüberkommt, damit die Gäste nicht verunsichert werden. Auf der einen Seite Boschert herunterputzen – auf der anderen Seite die positive Entwicklung hervorheben und darauf hinwirken, dass gute Köche u. Personal immer gesucht werden bei einer korrekten, sehr guten leistungsbezogenen Entlohnung.“

Schandelmeier wollte unserer Redaktion auch Schreibhilfe geben und empfahl  per eMail folgenden Text: „Vielleicht hilft ja auch: Die Winzerstube entwickelt sich immer mehr zum Colombi des Kaiserstuhls...“. 

Sehen die Schandelmeiers die Schuld für ihre verhaltene Resonanz bei den Restaurant-Kunden bei sich selbst oder bei anderen?  Obwohl  der Bauherr und sein Architekt mit der Winzerstube viel Geschmacks-Kritik erhielten, hofften doch alle, den Schandelmeiers möge der etwas dilletantisch geratene Einstieg in die Gastronomie gut gelingen. Einige Betrachter verwiesen  jedoch auf den starken „Geschmacksausdruck“ der Schandelmeier-Villa in feinster Lage, an der Aufahrt zum Ihringer Lenzenberg, der auch im kalten Hotelneubau zum Ausdruck komme.  Wegen der Verwendung von  reichlich grauem Granit, brachte einer unserer Leser diese freie Meinung auf den Punkt: „Die Winzerstube erscheint mir jetzt wie eine Graustube. Der Hotelneubau vermittelt mir in der Fassade den Gedanken an ein graues Altenheim und erzeugt nicht den einladenden Charme eines romantischen, mit farbigen Balkonblumen und saftigen Reben geschmückten Wein-Hotels in einem schönen Weindorf.  Wenn ich es selbst bezahlen müsste würde ich mir ein schöneres Hotel suchen. Nur mit einer überzeugenden Küche können die Schandelmeiers diesen Geschmacksfehler gutmachen“.

Jürgen Schandelmeier schrieb unserer Zeitung, man werden den „Zum Küfer“ und das „Holzöfele“ hinter sich lassen, das sei die Ansage. Nach drei Küchenchefs seit Eröffnung im Dezember 2012 darf man sich frei fragen, ob es wirklich am jeweiligen Küchenchef oder an Schandelmeiers falscher Führung und Wahl lag. 

Denn zum Erfolg eines so gewaltigen Hotel- und Gaststättenprojekts (mit rund 200 Sitzplätzen) gehört wohl auch eine gute Personalwahl und eine gute Personalplanung. Ein Kaiserstühler Gastronom, der nicht genannt werden will: „ Es ist für mich unvorstellbar, dass Schandelmeier die Winzerstube kaufte und eine Millionenauftrag für ein neues Hotel erteilte, ohne gleichzeitig einen bekannten und erstklassigen Küchenchef aus der Spitzenklasse sicher im Vertrag zu haben. So etwas wäre Fritz Keller wohl nie passiert. Der hatte Helfesrieder in petto“. Jürgen Schandelmeier verhandelt wohl u.a. mit dem Top-Koch Christoph Fischer, zankte sich jedoch mit ihm schon in den Vorverhandlungen. Christoph Fischer zu unserer Zeitung: „Mit Herrn Schandelmeier will ich nichts mehr zu tun haben.“ Das Gleiche schrieb uns später auch Daniel Boschert. Metin Calis war wohl von Schandelmeiers „Küchen-Einsprüchen“ ebenfalls nicht begeistert und berichtete gegenüber Kollegen von seinen Verständigungsschwierigkeiten mit Schandelmeiers ausländischem Küchenpersonal. Weil viele von Schandelmeiers angestellten Köchen, Küchenhilfen und „Food runner“ kaum Deutsch und überwiegend Polnisch oder Ungarisch sprechen, habe er sich als Küchenchef mit Schandelmeiers Küchenpersonal teilweise per Translator verständigen müssen.

Notnagel oder Zukunftsvision: Christian Haberl soll in der Winzerstaube Gutes auf die Teller zaubern.

Jetzt soll Christan Haberl, bisher Stellvertreter von Küchenchef Metin Calis, einstweilen die Winzerstuben-Küche leiten.  Es wird jedoch vermutet, dass sich die Schandelmeierrs (wegen ihrer fehlenden Gastronomie-Erfahrung?)  bald von der Führung ihres Winerstuben-Restaurants verabschieden könnten. Nach Informationen unserer Zeitung hat Schandelmeier bereits mit anderen Restaurant-Betreibern wegen einer Verpachtung verhandelt. Wir werden darüber in Kürze berichten.

  (Kaiserstuhl-Tuniberg, Artikel-Nr. 8028 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 10.07.2013 19:12.

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