Was ist Asparagus?
Asparagus, das ist der botanische Name der Pflanzen aus der großen und artenreichen Familie der Asparagaceae-Spargelgewächse. Er leitet sich vom griechischen Wort „asparasso“ (aufreißen/ zerreißen) ab. Die mehrjährige Staude überwintert mit ihrem 30 bis 40 cm unter der Erde liegenden Wurzelstock (Rhizom) und sendet im Frühjahr ihre Stengel-Sprossen an das Licht der Sonne. Bevor sie dort grün austreiben, werden sie geerntet (gestrochen). Die wichtigste Art dieser Gattung ist der „Asparagus officinalis“. Dieser Gemüsespargel hatte schon in der Antike eine große Genuß-Bedeutung. Der hohe Preis für die „königliche Kostbarkeit“ erhitzte schon damals die Gemüter. Sie bewog seinerzeit den römischen Reform-Kaiser Marcus Aurelius Gaius Valerius Diocletianus (236 bis 312) den ausufernden Spargel-Preis "per Erlass" zu regeln. Dies sollten die Regierenden heute für die ausufernden Ölpreise, Strompreise und Wasserpreise in Erwägung ziehen. Die Spargel-Preise sind auch heute noch hoch, weil der Anbau aufwendig ist und die Ernte von Hand erfolgt und mit Kreuzschmerzen verbunden ist.
Spargel ist gesund, kalorienarm und schmackhaft (nur 150 Kalorien pro Kilogramm).
Das Gemüse besteht zu 93% aus Wasser und zum Rest aus Proteinen, Kohlehydraten, Mineralstoffen, Kalium Kalzium, Phosphor, Stickstoff, Vitamin A, E und K . Das im Spargel üppig enthaltene Kalium wirkt blutdrucksenkend und nervenstärkend, das Kalzium ist ein wichtiger Baustein für Zähne und Knochen. Phosphor ist der Energie-Transporteur im menschlichen Körper. Der im Spargel reichlich enthaltene Stickstoff hat harntreibende, entwässernde, entschlackende und blutreinigende Wirkung und regt die Nierentätigkeit an. .
Hinter dem „Spargel-König“ steht ein landwirtschaftlicher Großbetrieb: Der „Bohrerhof“.
In Feldkirch (Gemeinde Hartheim) haben Petra und Bruno Bohrer auf Ihrem „Bohrerhof“ eine riesige Weltkugel aufgestellt. Dort soll sich jetzt die große Welt die Spargel-Freunde treffen; um das „essbare Elfenbein“ zu verkosten, das aus der "Mutter Erde" kommt. Die Bohrers bewirtschaften dort ihren ca. 200 Hektar großen Bauernhof. Auf ihm arbeiten in der Hauptsaison bis zu 300 Männer und Frauen. Eine wichtige Position nimmt der Spargelanbau ein. Auf rund 90 Hektar baut das Ehepaar Bohrer Spargel an. In der Saison „bohren“ die Bohrers nach eigenen Angaben 6 bis 10 Tonnen pro Tag von dem „Gemüse-Gold“ aus der Erde. Für die Ernte und die fachgerechte Verarbeitung wurde eine moderne „Spargel-Fabrik“ aufgebaut. Der gestochene Spargel wird foto-elektronisch vermessen und nach Qualitäten sortiert, bevor er in den Handel oder in die eigene Vermarktung im Bohrerhof-Restaurant kommt.
Eiswasser-Dusche für den Bohrerhof-Spargel.
Petra und Bruno Bohrer sind erfahrene Spargel-Spezialisten. Üblicherweise wird der Spargel nach dem Stechen in Wasser gelagert, damit er sich nicht verfärbt und frisch bleibt. Das hat den Nachteil, dass der Spargel sein feines Aroma verliert und Spargel und Aroma sich „verwässern“. Frischer Spargel erkennt man an den geschlossenen Spitzen und den nicht ausgetrockneten Enden. Eine beliebte Methode mancher Händler ist die „Auffrischung“ durch das Abschneiden der Spargel-Endstücke. Auf dem Bohrerhof wird der Spargel nach dem Stechen sofort mit 1°C kaltem, durchlaufenden Eiswasser „geduscht“ . So wird der Spargel heruntergekühlt, liegt nie im Wasser und behält sein einzigartiges Spargel-Aroma.
Der Bohrerhof hat einen „Spargel-Friseur“.
Um den Küchenchefs das aufwendige Schälen des Spargel zu ersparen, haben die Bohrers einen „Spargel-Friseur“ engagiert: Eine vollautomatische Spargel-Schälmaschine. Sie fasst jeden Spargel sanft an und zieht ihm seine „Klamotten vom Leib“, will heißen seine holzige Schale. So „frisiert“ wandert das königliche Gemüse nackt in die Koch-Töpfe der Spargel-Köche
Vermarktung über EDEKA und Gastronomie.
Die Vermarktung des auf dem „Bohrerhof“ angebauten Spargel erfolgt überwiegend über den Lebensmittelhandel von EDEKA und die Gastronomie. Um den Produkten des Bohrerhofs ein eigenes Qualitäts-Image am Markt zu geben, wird den Konsumenten der Spargel aber auch im Hoflanden und im eigenen Zelt-Restaurant angeboten. Die Kunden sollen sich über den Anbau und den Lieferanten ein eigenes Urteil bilden können. Für die anrollende Kunden-Masse ließen die Bohrers extra eine neue Zufahrtstraße zu ihrem Hof bauen. Bohrer erntete dafür den Zorn mancher Gastronomen. Bei den immer mehr aufkommenden neuen Formen des Angebots von Speisen und Getränken auf Veranstaltungen, Messen, Vereinsfesten und Märkten sowie in Straußen, Bahnhöfen, Flughäfen, Tankstellen, Höfen, Bäckereien und Steh-Cafes steht ein großes „Gaststätten-Sterben“ in Aussicht. Bohrer argumentiert, dass er nicht abseits stehen könne, er in seinem Restaurant andere Kundenschichten erschließe und das aufgebaute Qualitäts-Image den Händlern und Gastronomen zugute komme, die Bohrerhof-Spargeln anbieten.
Tête-à-tête beim Spargel-Bohrer auf dem Bohrerhof: Zelt-Ambiete am Rande des Spargelfeldes.
In seinem Zelt-Restaurant und auf seiner Garten-Terrasse bietet der Bohrerhof über 250 Gästen eine reichhaltige und anspruchsvolle Speisekarte. Der neue Küchenchef Sebastian Kemper präsentiert nicht nur die alten Hits & Renner des Bohrerhofs, sondern auch neue Vielfalt. Nach dem Abgang von Christian Weinstock wurde der freundliche Bastian Strecker neuer Maître d'hôtel im "LandLive"-Restaurant. Zu seinen Oberkellnern zählt nun auch Ex-Colombi-Lehrling Marius Schiwy. Bei ihm sieht jeder Kenner sofort, dass er gut ausgebildet wurde. Zwar ist der Bohrerhof noch weit von der Essens-Qualität eines Alfred Klink (Colombi Freiburg) und eines Peter Birmele (Zum Küfer, Ihringen) entfernt. Und Birmeles einmalige Qualitäten und seine „Sauce hollandaise“ kann nach unserer Meinung weder Sebastian Kemper noch Daniel Boschert toppen. Doch wer nicht die absolute Spitzen-Küche sucht, für den kann das „Spargel-Diner“ in der großen Zelt-Gesellschaft und ein Ausflug auf Bohrers feinen Landmarkt eine reizvolle Alternative sein. Mit einem Einkaufsbummel auf dem Landmarkt und einem anschließenden „Tête-à-tête, bei Lunch oder Diner im Zelt, küsst mancher sein Leben und sagt glücklich: C’est la vie.
Autor: Werner Semmler
Unser Foto zeigt das Bohrerhof-Team vor der Weltkugel mit unserer Foto-Collage von D. Kienzler
Adresse:
Bohrerhof: Restaurant-Cafe-Bar-Hofladen
Bachstraße 6, 79258 Hartheim-Feldkirch
Geschäftsführung: Petra und Bruno Bohrer
Telefon: 0 76 33 / 92332180 - Fax: 0 76 33 / 92332180
E-mail: info@bohrerhof.de
Öffnungszeiten: Restaurant täglich ab 12 Uhr, Sonn-und Feiertags ab 11:30 Uhr
Hofladen täglich 08:00 bis 20:00Uhr.