Symbolträchtiger Spaziergang im Sonnenschein: Mit einem feierlichen Handschlag in der Mitte der Fußgängerbrücke zwischen Kehl und Straßburg haben die 28 Staats- und Regierungschefs der Nato-Länder die Rückkehr Frankreichs ins Militärbündnis besiegelt.
Während Sarkozy von Straßburg aus über die Brücke schritt, gingen
US-Präsident Barack Obama, Bundeskanzlerin Angela Merkel und die
übrigen Nato- Spitzenpolitiker von Kehl aus auf ihn zu. Frankreich war
zuletzt nur auf politischer Ebene Nato-Mitglied; nun ist das Land auch
wieder Teil der militärischen Kommandostruktur.
Die Feierlichkeiten in Kehl und Straßburg begannen mit fast einer
Stunde Verspätung. Für Verwunderung sorgte Italiens Ministerpräsident
Silvio Berlusconi, der minutenlang telefonierte – und zwar mit dem
türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, wie es zumindest
in der offiziellen Version heißt. Merkel ließ er dafür auf dem roten
Teppich warten. Selbst zum Handschlag auf der Brücke kam Berlusconi zu
spät – und hatte kurzzeitig noch sein Handy am Ohr. Während des
Treffens flogen Kampfjets der französischen Luftwaffe im Tiefflug über
die "Passerelle des deux Rives" ("Brücke der zwei Ufer") und zogen
einen Rauchschweif in den Farben blau und weiß – den Farben der Nato –
hinter sich her.
Danach setzten die Politiker ihre Gespräche in Straßburg fort. Im Mittelpunkt steht dabei die Suche nach einem neuen Generalsekretär, die sich wegen des türkischen Vetos gegen den Dänen Rasmussen schwierig gestaltet. (Test Test Test, Artikel-Nr. 122 ISSN 2698-6949)