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SPD

Gespräch mit Wellbrock, Hirzle und Greschkowitz

Tom Hirzle (Bild: K. Wortelkamp)

Die beiden Topkandidaten der SPD, Henning Wellbrock und Tom Hirzle, erzählen, wofür sie sich im Falle ihrer Wahl einsetzen wollen. Wellbrock ficht vor allem für mehr Transparenz in der Gemeindepolitik; Hirzle will die SPD-Plattform für seinen Kampf für die B 31-West nutzen. 

Die bisherigen SPD-Gemeinderatsmitglieder werden bei den kommenden Wahlen aus verschiedenen Gründen nicht wieder kandidieren. Als Spitzenkandidat präsentiert Altbürgermeister und Kreisrat Ulrich Greschkowitz den vor ein paar Monaten in Umkirch zugezogenen und mit ihm befreundeten Henning Wellbrock. Für Ulrich Greschkowitz war dieser Zuzug „ein Segen“.

Der 65jährige Wellbrock hat viel politische Erfahrung: Schon mit 27 Jahren war er Bürgervereinsvorsitzender in Landwasser, was ja durch den Mooswald eine Verbindung zu Umkirch habe. 20 Jahre saß er im Freiburger Gemeinderat und hat dort z. B. gegen den Verkauf der Stadtbauwohnungen gekämpft. Wellbrock war auch vier Jahrzehnte in der Gewerkschaft aktiv. Er sei ein ausgleichender Mensch, sagt Wellbrock von sich.

In Umkirch habe er mit Greschkowitz einen guten Partner, der ihn mit seiner 16jährigen Erfahrung als Bürgermeister helfen könne. „Ich möchte, dass der Bürger mehr einbezogen wird“, sagt der Listenerste.

Am Rathaus wolle er einen Kasten aufhängen, in den die Bürger ihre Vorschläge und Ideen einwerfen könnten. Diese sollten dann im Nachrichtenblatt veröffentlicht werden als Themen auch für den Gemeinderat. „Die Leute müssen wieder das Gefühl haben, dass sie ernst genommen werden“, sagt Wellbrock. „Außerdem können wir bei erkannten Notwendigkeiten schneller handeln.“

Es brauche neue Ideen, wie ein Kombiticket für Bad und Bücherei. Es stelle sich die Frage, ob die Teilprivatisierung des Bades die ideale Lösung sei. Auch das Konzept des Public-Private-Partnership (PPP), wie es beim Gutshof angewandt wurde, sieht Henning Wellbrock kritisch. Damit solle die Gemeinde vorsichtig sein.

Vom Tourismus könne sich die Gemeinde etwas abzweigen. Hier fehle eine Wanderkarte, eine gute Wegebeschilderung und eine gastronomische Erschließung. „Umkirch, die höchstindustrialisierte Gemeinde des Landkreises, muss mit dem Pfund seiner Umwelt wuchern.“

In Umkirch gebe es eine große Zahl nichtöffentlicher Gemeinderatssitzungen. „Was soll das?“, fragt sich der SPD-Kandidat. In Freiburg seien von 12-17 Sitzungen lediglich 2-3 nichtöffentlich gewesen.

Henning Wellbrock, ehemaliger Lehrer, will als Gemeinderat nicht oberlehrerhaft auftreten, sondern erst mal zuhören, was die Leute wollen. Vor allem will er sich auf Taten konzentrieren, die wenig kosten. „Phantasie, Energie, Respekt“ ist sein Motto.

Zweite Spitzenkandidatin ist die „Eingeborene“ Gitta Meny und als dritter steht der parteilose Tom Hirzle auf der Liste, ebenfalls gebürtiger Umkircher. Er habe nicht vorgehabt, zu kandidieren, sagt er. Er habe aber nun, nachdem er und seine Arbeit von allen Seiten blockiert worden seien, eine Chance gesehen, seine ureigensten Anliegen durchzubringen. Dabei sei ihm das Konzept der SPD entgegengekommen, sich ganz neu zu formieren, ohne vergangene Strukturen. Die Liste sei paritätisch mit Parteilosen und Parteimitgliedern besetzt. Es herrsche ein Teamgefühl und ein gleichberechtigter Umgang. „Die SPD hat eine Plattform geschaffen“, sagt er.

Hirzles Anliegen ist der Weiterbau der B 31-West. „Die Gemeinde sollte mit der B 31-Initiative Hand in Hand arbeiten.“ Stattdessen erfahre er keine vorbehaltlose Unterstützung. Die Entscheidung, dass er, Hirzle nicht bei der Projektgruppe Umkirch 2020 mitarbeiten könne, sei in einer nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung gefallen. „Ich finde, man sollte miteinander reden und nicht übereinander“, sagt der Architekt Hirzle. „Es wird zu viel geschimpft“, fügt er hinzu.

Es gehe ihm nicht darum, Fronten zu schaffen, sondern zu überzeugen. Bei den Kandidaten der SPD-Liste sieht er ein großes, erfrischendes Engagement.

Ulrich Greschkowitz betont die Wichtigkeit der Kreispolitik in der B 31-West-Frage. Er wird dieses Jahr wieder für den Kreistag kandidieren.

Autor:  K. Wortelkamp (Umkircher Nachrichten, Artikel-Nr. 266 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 08.05.2009 21:53.

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Ukrich Greschkowitz (Bild: K. Wortelkamp)  

Henning Wellbrock (Bild: K. Wortelkamp)  
 
 

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