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Umkirch
Mittwoch, 25. Dezember 2024
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Baum-Werte richtig erkannt: Nicht nur Platanen, sondern mehr Vielfalt und Phantasie in der Baum-Kultur.

Aesculus indica: Die indische Rosskastanie verzaubert mit ihrer schönen Blüte.im Queen-Auguste-Victoria-Park (Bild: Regionalia)

Es gibt viel mehr Baum-Arten als Menschen-Arten. Bäume gehören zu den ältesten und wertvollsten Lebewesen der Erde. „Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt. Wir fällen sie und verwandeln sie in Papier, um unsere Lehren darauf auszudrücken", schrieb der Maler, Philosoph und Dichter Khali Gibran. Umkirchs Parkschöpfer Werner Semmler sagt dazu: "Bäume sind mein Leben. Ich kenne fast alle wichtigen Bäume der Erde, ihren Habitus und ihre Vor- und Nachteile. Ich habe viele schöne Bäume eigenhändig in Umkirch gepflanzt und hoffe, dass sie meine Nachwelt erfreuen werden“. Er kämpft für mehr Arten-Vielfalt in der Baum-Kultur. Zum Ausgleich für die vielen Neubau-Gebiete, und den Betonierungen in der Landschaft, sollten wieder mehr junge Bäume gepflanzt werden, meint Semmler. Jeder Mensch solle in seinem Leben mehrere Bäume für die Nachwelt pflanzen. Und zwar nicht monotone Einfalt, sondern Arten-Vielfalt, aus den vielen tausend Baum-Arten der Erde. Mittel-Europa leide (als Folge der Eiszeit) unter einer Arten-Armut an Bäumen. Die Städte und Gemeinden sollten mehr Phantasie für Vielfalt in der Baum-Kultur aufbringen. Semmler beschreibt dies in seinem Aufsatz „Die Natur kennt keine Grenzen von Menschen“. Umkirchs Bürgermeister Walter Laub gilt selbst als Liebhaber von Arten-Vielfalt in Umkirchs Natur. Als Ausgleich für die Waldbeseitigung (zur Ansiedlung von Merkur-Frucht) will die Gemeinde Umkirch jetzt eine Aufforstung vornehmen. Auch für das sicher kommende Neubaugegbiet Ost? Doch Bürgermeister Laub sollen die Bäume von den Behörden vorgeschrieben werden, die seine Gemeinde pflanzen darf? Die Großbauern-Monotonie von hoch von den Steuerzahlern subventionierten Mais-Feldern, und den Wäldern mit nur fünf Baumarten, sollte der Arten-Vielfalt weichen. Damit man sich an die Vielfalt der Bäume und des Laubes in Umkirch erfreuen darf, will Walter Laub für Vielfalt mehr in seiner Gemeinde kämpfen. Bei den Bäumen und den Meinungen. 

 

Baum-Vielfalt, statt „Morgenländische Platanen“ (Platanus orientalis) und „Gewöhnliche Platanen“ (Platanus x acerfolia)

Die Platanen sind in den letzten Jahren zum monotonen „Raster-Baum“ geworden, wie die "Hamburger" in den Schnellrestaurants. Sie gehören zu den von mir am wenigsten geschätzten Bäumen, weil sie weder ersichtlich schön blühen, noch eine prachtvolle Herbstfärbung zeigen. Darüber hinaus sind es Bäume, die wegen ihrer Wucherung viel Arbeit (und damit mehr Geld) kosten als die meisten anderen Bäume. Platanen brauchen Platz. Sie sind so aggressiv, dass sie mit ihren Wurzeln Straßenbeläge heben und oft beschnitten werden müssen. Viel mehr macht mir das Laub der Platanen zu schaffen. In unserer Gegend ist vielfach von den Baumschulen ein besonders wüchsiger Platanen-Bastard (aus Platanus orientalis und Platanus occidentailis) verkauft worden. Der trocken-sperrige, südländische Baum kam vor einigen Jahrzehnten in den Rathäusern bei uns leider „in Mode“ und steht jetzt an allen Straßen.

Die riesigen Blätter der Platanen werden im Herbst braun und fallen in der Regel spät. Ihre sperrigen Blätter bringen großes Volumen und viel Laub-Masse. Nur der Rachenblütler „Paulownia“ hat noch ein Blatt das sperriger ist. Während bei den Buchen und Eichen die kleinen Blätter oft zu Bodenverbesserungen einsinken und leicht ab zu saugen und zu entsorgen sind, „schwebt“ das Platanen-Blatt an der Oberfläche und verstopft die Laubsauger. Bei den Herbstwinden wird es schwebend aufgenommen und weit verstreut. Jedes Jahr muss ich die Dachrinnen in meinem Anwesen mit hohem Kostenaufwand von Verstopfungen mit Platanen-Blättern befreien. Der Wind trägt sie in große Höhen. Während die kleinen Blätter der Buchen und Eichen aus den Dachrinnen (durch das Regenwasser) natürlich ausgeschwemmt werden, verstopfen die großen Platanen-Blätter die Dachrinnen der Häuser. Mit Hubsteigern müssen sodann die Dachrinnen von den Verstopfungen mit den großen, sperrigen Platanen-Blättern befreit werden.

Auch für den Natur-Haushalt haben die Platanen (wegen ihrer kaum vorhandenen Borke) einen geringeren Wert als die meisten anderen Bäume. Dagegen ist jede Eiche oder Linde ein fruchtbarer Baum für den Naturhaushalt. Platanen sind auch fast nie von Singvögeln besetzt.

In unserer Gemeinde Umkirch stehen noch immer sehr viele Platanen. Sie waren einmal billig (im Sonderangebot) zu beziehen, weil Baumschulen sie nicht verkaufen konnten und loshaben wollten. Platanen bilden in Umkirch erschlagende Quer-Riegel zwischen Hohenzollern-Schloss und Mühlen-Park und schließen die atemberaubenden Sichtachsen zwischen Schloss, Kaiserstuhl und Schwarzwald. Sie machen den Vorgang zu für das Landschaftsbild und verhindern, dass Umkirchs Fußgänger auch sehen, dass sie zwischen dem schönen  Kaiserstuhl den Bergen des Hochschwarzwaldes leben. Die Umkircher Platanen sind hier eine Barriere für den „Weitblick“ des menschlichen Auges; sie „verkürzen“ sein Sichtfeld auf die Gipfel des Schlosses und der majestätischen Schwarzwald-Berge. Erst wenn die Blätter gefallen sind, geht  der Vorgang wieder auf für das geniale und göttliche  Landschatfsbild.

Deswegen empfehle ich einen Rückzug im Bezug auf die Bepflanzung mit Platanen und die Pflanzung von anderen Bäumen, die mehr Freude und Nutzen bringen und weniger Aufwand erzeugen. Bäume sollten keine Quer-Riegel vor Umkirchs Sehenswürdigkeiten (Schloss, Kaiserstuhl, Mosswald und Schwarzwaldberge) bilden, sondern allenfalls die Längs-Achsen des Sichtfeldes begleiten.  Wein weiter Blick ist besser als ein enger!

Ich hoffe, an den von mir gepflanzten und in die richtigen Stellungen gebrachten Bäumen kann sich meine Nachwelt erfreuen.

Zum Ausgleich für die vielen Neubau-Gebiete und Betonierungen der Landschaft sollten wir wieder Bäume pflanzen. Und zwar nicht monotone Einfalt, sondern Arten-Vielfalt aus den vielen tausend Baumarten der Erde. Mitteileuropa leidet (als Folge der Eiszeit) unter einer Arten-Armut an Bäumen. Die Städte und Gemeinden sollten mehr Phantasie für Vielfalt in der Baum-Kultur aufbringen.

Siehe mein Artikel: „Die Natur kennt keine Grenzen von Menschen“.

www.queen-auguste-victoria-park.de/die-natur-kennt-keine-grenzen-von-menschen_A201

"Wer einen Baum pflanzt, wird den Himmel gewinnen" (Konfuzius).

Werner Semmler
Queen-Auguste-Victoria-Park Umkirch

 

  (Umkircher Nachrichten, Artikel-Nr. 5695 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 01.12.2011 12:05.

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Herbsführung von Park-Denkmalpflegern im Queen-Auguste-Victoria-Park Umkirch (Bild: Alfons Theis)  

Die junge Nyssa im Herbst-Nebel des Queen-Auguste-Victoria-Parks Umkirch (Bild: Regionalia)  

Die Wassernymphe Nyssa gab den prächtigenTupelobäumen ihren Namen. (Bild: Regionalia)  

Die junge Scharlacheiche „Quercus coccinea“ wächst prächtig im Queen-Auguste-Victoria-Park (Bild: Regionalia)  

Viel Laub von Umkircher Platanen müssen Laubs Dorf-Pfleger entsorgen (Bild: Regionalia)  
 
 

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