Das kann nur Liebe sein: Mister X pflegt das Feldkreuz am Umkircher Bühlweg
Das kann nur Liebe sein: Klaus Kirner pflegt das Feldkreuz am Umkircher Bühlweg (Bild: Werner Semmler)
Der Eine sieht es, der Andere nicht: Die guten Taten, die andere für die Natur und die Kultur tun, ohne damit Profit zu machen und bezahlt zu werden. In einer Welt voller negativer Nachrichten wollen viele gerne nur neidisch Geld, Steuern und Besitz der Anderen verteilen und benutzen, ohne selbst dafür zu leisten. Viele neiden den Anderen ihre schönen Gärten und Blumen, ohne selbst zur gleichen Leistung und zum selben Aufwand bereit zu sein. Doch es gibt in der großen und der kleinen Welt auch gute Taten und positive Nachrichten. In Umkirch pflegt zum Beispiel seit vielen Jahren „Mister X“ das schöne Feldkreuz am Bühlweg. Der Unbekannte schenkt dem Soldaten-Kreuz seine ganze Aufmerksamkeit und hat aus ihm ein Schmuckstück auf Umkirchs weiter Flur gemacht. Fast täglich kommt er auf leisen Sohlen und pflegt die Blumen. Er hat aus einem winzigen Fleck Erde einen leuchtenen kleinen Garten gemacht. Oft kommt er vorbei und zündet ein Lichtlein an, damit es leuchtet für die Welt und für Umkirch. Für wen oder was es brennen soll, verrät der Mann der guten Tat nicht. Doch es muss Liebe sein. Und eine Botschaft an eine Welt, die besser werden soll. REGIONALIA zeigt auf diese gute Tat und rät zu einer Andacht an diesem schönen Umkircher Feldkreuz. Wir erkundeten, wer der unbekannte Kreuz-Pfleger ist. Es ist der Umkircher Klaus Kirner. Tun wir alle gute Taten, damit die Welt wieder besser wird !
Ein Feld-Kreuz ist meist ein Flur-Kreuz oder auch ein Wege-Kreuz, das an einer Weg-Kreuzung, am Feldrand oder im Wald aufgestellt ist. Oft sind Flurkreuze als Kruzifix ( lateinisch cruci fixus - ist: ans Kreuz geheftet) mit dem gekreuzigten Jesus-Christus gestaltet. Flurkreuze findet man häufig in katholischen Landgemeinden. Sie entstanden oft schon in den vergangenen Jahrhunderten und wurden von der damaligen Bevölkerung als Glaubens-Zeichen errichtet. Oft sind sie auch als Gedenk,- oder Dank-Kreuze an Plätzen aufgestellt, an denen zuvor ein Unfall oder ein Verbrechen (Mordkreuz) geschah, die Pest ausbrach (Pestkreuz) oder eine Erinerung wach gehalten werden soll.
Das Soldaten-Kreuz am Umkircher Bühlweg ist ein Erinnerungs-Kreuz, gestiftet in Dankbarkeit für die Rückkehr aus dem Krieg. Die beiden Umkircher Soldaten Gottfried Wirbser und Josef Heidinger gelobten sich, ein Kreuz zu errichten, wenn sie lebend aus dem Krieg in ihrer Umkircher Heimat zurückkehren würden. Sie kamen zurück und hielten ihr Versprechen. Auf einer Tafel am Kreuz verkündeten sie: „Aus Dankbarkeit für die glückliche Heimkehr aus dem Krieg 1870/71“. Das Kreuz wurde Opfer von zu schnellen Kraftfahrzeugen hastiger Menschen. Doch die Nachkommen der beiden Soldaten standen zum Gelübte ihrer Vorfahren. Sie errichteten 1954 das neue Soldaten-Kreuz. Es ist eines von zahlreichen anderen Erinnerungs-Kreuzen und Feld-Kreuzen auf der Gemarkung Umkirch