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Umkirch
Donnerstag, 14. November 2024
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Erste Gemeinde-Politik-Show im neuen Jahr: Bei Umkirchs Neujahrsempfang 2010 flossen Lob & Wein

Beim Umkircher Neujahrsempfang 2010 von Bürgermeister Walter Laub flossen Lob & Wein (Bild: J.W. Steckmeister)

Ehrungen und Ehrenamt- Beim Umkircher Neujahrsempfang standen Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt. Mit einer Viertelstunde Verspätung wegen Überfüllung begann am Freitag, den 15. 01. der Umkircher Neujahrsempfang. Die Umkircherinnen und Umkircher waren so zahlreich erschienen, dass im frisch renovierten Bürgersaal noch zusätzliche Bänke und Stühle aufgestellt werden mussten und schließlich nur noch Stehplätze zu ergattern waren. Bürgermeister Walter Laub ehrte im Laufe des Abends zahlreiche verdiente Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde für ihr Engagement in unterschiedlichen Bereichen. Bis vier Uhr morgens floss der Wein reichlich auf Kosten der Gemeinde und die Essenshäppchen wurden vollständig von hungrigen Bürgern abgebräumt. Ein Beobachter: "So viel Wein wie dieses Jahr wurde noch nie zu einem Neujahrsempfang geliefert". 

Die Verdunkelung des Saales kündigte gegen 19 Uhr 15 den Beginn der Veranstaltung an. Zur Einstimmung wurde eine Kurzversion des zukünftigen Kultfilms „Gutshof. Tradition die verbindet“ des Umkircher Filmemachers Bülent Gencdemir, der die Sanierung der Gutshofanlage dokumentiert hat, gezeigt. Umrahmt von monumental-dramatischer Musik und kommentiert von Bürgermeister Walter Laub höchst selbst wurden die wichtigsten Stationen in der Geschichte des Gebäudekomplexes Revue passieren lassen.

Im sodann wieder hell erleuchteten Saal schuf die Chorgemeinschaft Umkirch unter der Leitung von Maki Kobayashi mit der Eurovisionshymne und dem Lied „Kirschblüten“ die musikalische Überleitung zur Eröffnungsrede des Bürgermeisters.

„Umkirch, das sind wir alle!“

Bürgermeister Walter Laub begrüßte alle Anwesenden und gab seinem Erstaunen über den riesigen Besucherandrang Ausdruck, bevor er einen kurzen Rückblick auf das Jahr 2009 warf. Das vergangene Jahr, bilanzierte der Bürgermeister, sei für die Gemeinde trotz Finanzkrise positiv verlaufen. So habe die Gemeinde 0,5 Millionen Schulden getilgt und circa 3 Millionen Euro Rücklagen geschaffen. Die Umkircher Unternehmen seien ein wichtiger Garant für Stabilität. Der Branchenmix im nun komplett verkauften Gewerbegebiet „Stöckmatten“ sei durch seine Vielfalt unanfällig für Krisen. Laub dankte den Umkircher Unternehmern, die in der Gemeinde Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie einen florierenden Handel ermöglichten.

Als wichtige Investitionen 2009 nannte Laub unter anderem die sanierte Mühle, deren Wiedererstehen vor allem dem „Förderverein Umkircher Mühle e. V.“ und seinem Vorsitzenden Hans- Jürgen Siebert, zahlreichen privaten Spendern sowie einer großzügigen Spende der französischen Partnerstadt Bruges zu verdanken sei.

Ein ebensolcher Glücksfall sei die Renovierung des Gutshofes als neuer, lebendiger Ortsmittelpunkt. Aufgrund der Landesfördermittel seien für die umfangreichen Baumaßnahmen keine Kreditaufnahmen nötig gewesen. Seinen besonderen Dank sprach der Bürgermeister dem Investor und Gastronomen Markus Rogg sowie Projektleiter Willi Sutter aus.

Auch die Erschließung neuer Wohngebiete in der Gemeinde habe sich positiv ausgewirkt, da sich im vergangenen Jahr viele junge Familien in Umkirch angesiedelt hätten.

Demographie und Energie

Mit diesen zwei Stichworten charakterisierte der Bürgermeister die zentralen Aufgaben der Gemeinde im vergangenen sowie im neuen Jahr. So gelte es zum einen, den Strukturwandel innerhalb der Gesellschaft, den Wandel in der Altersstruktur sowie die veränderte Situation von Familie und Beruf rechtzeitig zu erkennen. Mit der Einrichtung eines Mittagstisches für Schulkinder sowie der  Schaffung einer Stelle für eine Seniorenbeauftragte habe Umkirch bereits wegweisende Maßnahmen ergriffen. Kommunaleigene Energieversorgung, führte Laub weiter aus, garantiere in Zeiten steigender Energiekosten Preisstabilität und Selbstbestimmung. Mit der Gründung der Gemeindewerke Umkirch (GWU), hätte man auch in dieser Hinsicht einen wichtigen Schritt getan. Als weitere Themen für die Gemeinde, insbesondere im Jahr 2010, nannte der Bürgermeister die Trinkwasserversorgung, die Sanierung der Fenster in der Turn- und Festhalle sowie der Heizungsanlage des Hallenbades im Rahmen des zweiten Konjunkturpaketes der Bundesregierung sowie das Engagement für einen besseren Lärmschutz beim Ausbau der Rheintalbahn. Der Haushalt der Gemeinde, beendete der Bürgermeister seine Ausführungen, sei ausgeglichen, was für jeden Einzelnen bedeute, dass im laufenden Jahr keine Steuer- oder Gebührenerhöhungen anstünden.

Der Bürgermeister bedankte sich bei allen Mitbürgern, Gemeinderäten und Bediensteten (alle m/w!) des Rathauses und schloss mit einem Zitat von Willy Brandt: „Der beste Weg die Zukunft vorauszusagen ist, sie zu gestalten.“

Im Namen des Gemeinderates

Nach einer musikalischen Unterbrechung durch die Bläsergruppe „Brassociation“ ergriff Gemeinderätin und Bürgermeisterstellvertreterin Roswitha Heitzler (CDU) das Wort. Im Namen des Gemeinderates wünschte sie zunächst allen Anwesenden ein gutes Jahr 2010. Anschließend erinnerte sie an die Gemeinderatswahl im vergangenen Jahr, bedankte sich bei den ausgeschiedenen Mitgliedern des Gremiums und begrüßte die fünf „Neuen“. „Erfahrung paare sich mit neuem Elan“, so Roswitha Heitzler. Zu bedauern sei lediglich, so Frau Heitzler, dass das jüngste Gemeinderatsmitglied bereits biblische 34 Jahre alt wäre. Die Arbeit im Gemeinderat sei interessant, dies müsse allen, insbesondere den jüngeren Bürgern vermittelt werden. Besonderen Dank sprach die Rednerin Bürgermeister Walter Laub aus. Er habe die Vermarktung des Gewerbegebietes „Stöckmatten“ zur „Chefsache“ erklärt und mit großem Erfolg zum Abschluss gebracht. Für 2010 nannte Frau Heitzler unter anderem die Seniorenarbeit, die Sanierung von Turn- und Festhalle sowie Schwimmbad und die Neugestaltung des Ortskerns als Schwerpunkte.

Vereine: „Säulen der Gemeinde

Ein besonderes Gewicht legte die Gemeinderätin in ihrer Rede auf die Arbeit der zahlreichen Umkircher Vereine in den Bereichen Sport, Kultur und Soziales. Sie dankte allen Vereinsmitarbeitern, die sich ehrenamtlich für die „Säulen der Gemeinde“ engagieren und forderte alle Bürgerinnen und Bürger auf, es ihnen gleichzutun und einem Verein beizutreten. Abschließend wünschte sie Bürgermeister Laub alles Gute für die im März anstehende Bürgermeisterwahl. Einen großen Blumenstrauß überreichte sie an Frau Laub, bei der sie sich für ihr Verständnis angesichts des Arbeitspensums ihres Mannes bedankte.

Aufgebrezelt

Nach einer weiteren Einlage von „Brassociation“ überreichte der Sprecher der Umkircher Vereinsgemeinschaft Karl Leible dem Bürgermeister die traditionelle Neujahrsbrezel. Neben dem Wunsch, dem Bürgermeister würde von dem Riesenbackwerk auch etwas übrig bleiben, wünschte sich der „Herr“ über 36 Vereine vor allem ausreichend Platz für das Vereinsleben in und um den neuen Gutshof.

Ehre wem Ehre gebührt

Obwohl der Sauerstoff im randvollen Bürgersaal mittlerweile nahezu verbraucht war, entlockten die Herren der Blasinstrumente diesen weitere Klänge, bevor Bürgermeister Walter Laub erneut ans Rednerpult trat. Er bedankte sich zunächst bei seinen Vorrednern Roswitha Heitzler und Karl Leible, bevor er mit einem Zitat vom Gründervater der SOS- Kinderdörfer Hermann Gmeiner „ Alles Große entsteht dort, wo jemand mehr tut, als er muss“ mit den Ehrungen für verdiente Mitglieder der Gemeinde begann. Das ehrenamtliche Engagement, so Laub, sei kein Ersatz für staatliche Leistungen sondern „eine tragende Stütze sozialer Kultur“.

Zunächst zeichneten Walter Laub sowie der stellvertretende Ortsvorsitzende des DRK- Ortsvereins Umkirch, Günther Bölter, sechs Umkircher Bürgerinnen und Bürger für ihre Bereitschaft zur Blutspende mit  Ehrennadeln für Mehrfachblutspender aus. Die von Frau Heitzler noch vermisste Jugend, war bei der nächsten Ehrung an der Reihe. Erfolgreiche Nachwuchssportlerinnen und -sportler des Schwimmvereins „Neptun Umkirch“ sowie des „Judosportzentrums Umkirch“ durften Glückwünsche und ein Präsent vom Bürgermeister entgegen nehmen.

Mit den Worten „Ich wollt eigentlich garnet!“ nahm schließlich sichtlich gerührt Gemeinderätin Roswitha Heitzler die Ehrennadel in Silber des Gemeindetages Baden- Württemberg entgegen. Frau Heitzler ist seit Oktober 1989 Mitglied des Umkircher Gemeinderates. Seit 2009 ist sie zudem stellvertretende Bürgermeisterin. „Nebenbei“ betätigt sich die rührige Umkircherin noch als Ortsvorsitzende des DRK Umkirch. „Es macht mir halt Spaß und liegt mir im Blut“, begründete Frau Heitzler ihr vielseitiges Engagement. Ein „Umkircher Urgestein“, so Walter Laub, gelte es im Folgenden zu ehren: den Umkircher Chronisten und 2. Vorsitzenden des Umkircher Heimat- und Geschichtsvereins Hubert Wangler. Der Sammler alter Postkarten und Ortsansichten, betonte Laub, würde die „notwendige dokumentarische Arbeit leisten“, um „ die Erinnerung an die Menschen wach zu halten, die Umkirch in den letzten Jahren und Jahrzehnten gestaltet haben“. Neben dem 1991 Bildband erschienenen Bildband „Umkirch: Erinnerungen in Bildern“ gäbe es, gewissermaßen noch druckfrisch, nun auch eine weiteres Buch des rührigen Gemeindehistorikers. Dieses sei unter dem Titel „Umkirch im Wandel“ ab sofort im Rathaus erhältlich.

Da Hubert Wangler kranheitsbedingt leider nicht anwesend sein konnte, nahm seine Tochter stellvertretend die Buchpräsente entgegen. Mit einem Blumenstrauß dankte Bürgermeister Laub Monika Lampe für ihr ehrenamtliches Engagement beim Umkircher Mittagstisch für Schulkinder. Der Mittagstisch, der eine unglaubliche Nachfrage erfährt, hinge vor allem auch an Personen, betonte Laub. Anschließend galt es, die „treibende Kraft der Umkircher Fasnacht“, den ehemaligen Vorsitzenden des Umkircher Narrenclubs e. V. Roland Kreutler zu ehren. Bürgermeister Walter Laub überreichte Kreutler ein Weinpräsent. Der ehemalige „Obernarr“ erklärte mit spürbarer Begeisterung, dass er mit soviel Herzblut bei der Fasnacht sei, dass er sich einen Monat nach Aschermittwoch bereits auf die nächste Fasnacht freue. Seiner Nachfolgerin im Vorsitz des Narrenclubs, Manuela Leukel, wünschte er ein „glückliches Händchen“.

Bürgermeister Laub beendete die Ehrung mit der humorigen Feststellung, dass Kreutler einmal Schüler bei Pfarrer Hilberer gewesen sei, jedoch „nicht viel hängen geblieben wäre“. Für ihr Engagement in der Seniorenarbeit würdigte der Bürgermeister Frau Schreiber, die Organisatorin der beliebten „Fahrten ins Blaue“, sowie Sonja Kramer, die  seit 1990 für die kirchliche Sozialstation nördlicher Breisgau nahezu unermüdlich Hilfestellung in allen Lebensbereichen anbietet und koordiniert. Mit der von der Chorgemeinschaft vorgetragenen „Ode an die Freude“ wurde schließlich die letzte Ehrung des Neujahrsempfanges 2010 eingeleitet.

So alt wie die Städtepartnerschaft zwischen Umkirch und Bruges, nämlich 20 Jahre, ist auch das Engagement der Eheleute Brigitte und Karl- Ernst („Carlo“) Schmieder für die Jumelage mit der französischen Gemeinde. Nach zwei Jahrzehnten haben sich die beiden Motoren der deutsch- französischen Freundschaft im vergangenen Jahr aus dem Vorsitz des Partnerschaftskomitees verabschiedet. Zur Ehrung der Schmieders waren auch ein Mitglied des Bruger Gemeinderates sowie der Vorsitzende des dortigen Comité de Jumelage angereist, um den Eheleuten für ihren Einsatz zu danken.Die Aufgabe der Städtepartnerschaften, darüber waren sich alle Redner einig, sei es, die Menschen über die Grenzen hinweg miteinander zu verbinden. Frau Schmieder hingegen bedankte sich bei der Gemeindeverwaltung, den Mitgliedern der Partnerschaftskomitees und nicht zuletzt bei den Bürgerinnen und Bürgern von Umkirch, die die gegenseitigen Besuche durch ihre Bereitschaft, Gäste aus Bruges zu beherbergen, letztlich ermöglichten. Mit zahlreichen deutschen wie französischen Buchgeschenken bedacht, gesellte sich das geehrte Paar wieder den Reihen der Chorgemeinschaft, der sie ebenfalls angehören, zu, um sich selbst,  aber vor allem allen anderen Anwesenden noch ein Ständchen zu bringen: „Je ne regrette rien!“

Essen fassen! - Auf das Lob folgte Brot und Wein

Die Schlussworte des Bürgermeisters galten noch einmal dem Ehrenamt, für das die Reihe an Ehrungen „stellvertretend stünde“. „Gerade in der heutigen Zeit“, so Laub weiter, „sei bürgerschaftliches Engagement eine tragende Säule der Gesellschaft.“ Anschließend lud der Bürgermeister die Besucherinnen und Besucher des Umkircher Neujahrempfanges zu Fischbrötchen und Umtrunk ein. Eine Einladung von der, nach Zeugenaussagen, auch reichlich, bis  zum frühen Morgen um  04.00 Uhr, Gebrauch gemacht wurde. Denn wer zuvor so viel Lob hörte, verdiente auch einen Wein. Noch nie sei so viel Wein für einen Neujahrsempfang der Gemeinde angeliefert worden, sagte ein Beobachter.

Autor: Julius W. Steckmeister

Autor:  Regionalia Chefredakteur (Umkircher Nachrichten, Artikel-Nr. 1952 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 17.01.2010 12:53.

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Brigitte und Karl- Ernst („Carlo“) Schmieder (Bild: J.W.Stechmeister)  
   
 

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