1. Henning Wellbrock, 65 Jahre alt, ist Oberstudienrat a.D. Er war Geschichts-, Politik-, Geographie- und Lateinlehrer. „Ich habe mich immer bemüht, vorbildlich für meine Schulfächer zu sein“, sagt er. Gleichzeitig waren diese Fächer auch seine Hobbys.
Wellbrock will seine kommunalpolitische Erfahrung in den Gemeinderat einbringen, die er als Freiburger Gemeinderatsmitglied (20 Jahre) und Bürgervereinsvorsitzender in Landwasser (16 Jahre) gesammelt hat. Außerdem ist er seit 40 Jahren in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) aktiv, war Vorsitzender eines Mietervereins und ist in diversen anderen Organisationen aktiv, wie dem BUND für Umwelt- und Naturschutz.
Seit November 2008 wohnt er in Umkirch. Mit Ulrich Greschkowitz, Bürgermeister a.D., verbindet ihn seit 40 Jahren eine Freundschaft.
Wellbrock will mehr Transparenz in die Arbeit des Rathauses bringen. Hier in Umkirch würden viel zu viele Tagesordnungspunkte in nicht-öffentlichen Gemeinderatsitzungen hinter verschlossenen Türen verhandelt. Umkirch brauche und verdiene eine starke SPD.
Durch Zufall fand Wellbrock eine Wohnung in Umkirch, die er allein bewohnt. Mittlerweile lebe er „mit Freude“ hier und betrachte seine Kandidatur und seine Wahl als Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins als „Gunst des Augenblicks“.
2. Gitta Meny (51) ist verheiratete Hausfrau mit zwei erwachsenen Kindern, gebürtige Umkircherin und wohnt an der Hauptstraße. Ihre Familie lebt seit vielen Generationen in der Gemeinde, in der sie tief verwurzelt ist. Sie will mehr für das „alte Dorf“ tun. Der Umbau des Gutshofes hat sie in die Gemeindepolitik getrieben. „Hier wird Geld verbuddelt, das nur Wenigen zu Gute kommt“, findet sie. Das Geld solle lieber in die marode Kanalisation und in die Sanierung der Straßen und Gehwege investiert werden. Sie will darauf hinarbeiten, dass sich ihre Familie auch in Zukunft noch in Umkirch wohl fühlt. Dazu gehört auch ihre Unterstützung der Bürgerinitiative Pro B 31 West und IGEL e.V. Bei Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit dürfe nicht gespart werden, findet die bald dreifache Großmutter.
3. Tom Hirzle (49), freier Architekt, ist in Umkirch vor allem als Vorsitzender der Bürgerinitiative PRO B-31 West e.V. bekannt. Die Straße ist ihm nach wie vor ein „Herzensanliegen“. Im Gemeinderat will er den Weiterbau besser vertreten. Als Architekt möchte er zudem seine Kenntnisse und Fähigkeiten im Bauausschuss einbringen und so Positives zur Ortskernsanierung beitragen.
Neben diesen beiden Kernthemen ist ihm der vernünftige Umgang mit den Finanzen ein Anliegen. Er habe Zweifel, ob die vom Gemeinderat angeschobenen Vorhaben finanziell zu stemmen seien. Seiner Ansicht nach müsse weniger Wichtiges zurückgestellt werden.
4. Erhard Haas, 51 Jahre alt, ist staatlich geprüfter Feinwerktechniker. Er ist bei fast jeder öffentlichen Gemeinderatssitzung zugegen und nutzt die Bürgerfragestunde für seine Kritik oder seine Fragen. Haas wohnt seit über 15 Jahren in Umkirch und ist in der Materialforschung tätig. Sein besonderes Anliegen sind behindertengerechte Infrastrukturen – er ist selbst behindert – und die Finanzen der Gemeinde. Die Ortskernsanierung hält er für eine große Herausforderung, findet aber, dass zu viel Geld in den Gutshof gesteckt wird. Die Straßensanierung werde vernachlässigt und die Infrastruktur allgemein müsse gestärkt werden. Bei der Turn- und Festhalle ist ihm die Verbesserung der dortigen Statik ein besonderes Anliegen.
5. Michael Wirth, 49 Jahre alt, ist medizinisch-technischer Assistent und arbeitet in einer großen Pathologie in der Schweiz. Deshalb liegt ihm auch die Gesundheitspolitik am Herzen. Vor fünf Jahren ist er nach Umkirch gezogen und hat hier Wohneigentum gekauft. Vorher lebte er in Freiburg, wo er früher Ortsvereinsvorsitzender der Jusos war, später stellvertretender Kreisvorsitzender. Nachdem er einige Jahre seine politische Arbeit unterbrochen hatte, will er sich jetzt wieder engagieren.
Sein zweiter Schwerpunkt sei die Sozialpolitik – Wirth hat auch Politik, Soziologie und Geschichte studiert. Er wohne in der Snewelinstraße und beobachte, dass zu wenig für die Jugendlichen getan werde. Auch für Bildung und Kultur will Wirth sich einsetzen.
6. Ralf Blechner, ebenfalls 49 Jahre alt, ist Straßenbauer und ein engagierter Arbeitnehmervertreter bei der IG Bau. Er ist Mitglied der Bundestarifkommission, Vorsitzender der Fachgruppe Bauhauptgewerbe, die ganz Südbaden vertritt. Außerdem ist er Mitglied im Betriebsrätearbeitskreis und im Berufsbildungsausschuss der Handelskammer Freiburg.
Sein besonderes Anliegen ist es, Hauptschulabgänger in den Beruf zu begleiten. Im Handwerk seien immerhin 70 Prozent Hauptschulabgänger tätig. Er möchte mit der Schule kooperieren, damit insbesondere auch Migrantenkinder eine Chance auf einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz in unserer Gesellschaft bekommen. Seine guten Beziehungen zur Handwerkskammer könnte er hilfreich dafür einsetzen.
Seine praktischen Erfahrungen und Kompetenzen als Straßenbauer und Polier möchte er in die Umgestaltung Umkirchs einbringen.
7. Helmut Füchter (51), Drehautomateneinrichter, hat bereits für die letzten Gemeinderatswahlen in Umkirch kandidiert. In die SPD ist er aber erst kürzlich eingetreten, weil er am 24. März auf der Mitgliederversammlung zum stellvertretenden Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins gewählt wurde. Da setzt natürlich eine Mitgliedschaft in der Partei voraus.
Füchter war jahrelang Betriebsratsvorsitzender in der ehemaligen Umkircher Firma Schloss Kromer. Seit 37 Jahren ist er Gewerkschafter, er war auch Delegierter.
In Umkirch war er lange Trainer beim Fußballverein VfR Umkirch 1923 e.V. und eines seiner Hauptanliegen ist es, dass die Jugendlichen von der Straße fort geholt und in die Vereine integriert.
8. Christian Bölter, 43jähriger Servicetechniker, ist wegen einer Kandidatur für die SPD-Liste angesprochen worden. Er ist in Umkirch groß geworden und arbeitet in einem hiesigen Betrieb. Zwischenzeitlich hatte er 10 Jahre woanders gelebt, ist dann aber in seinen Heimatort zurückgekehrt. Bölter hat zwei Söhne von 12 und 1,5 Jahren und ist besonders an der Vereinsarbeit mit Jugendlichen interessiert.
Seit seiner Gründung ist er Mitglied im Skiverein, seit 25 Jahren dort Skilehrer und er hatte deshalb immer mit Jugendlichen zu tun. Er möchte Jungs und Mädchen dazu animieren, wieder mehr in die Vereine zu gehen. Durch seine Arbeit im Skiverein und die dortigen Angebote für Jugendliche (neben Skifahren auch Inliner und Mountainbike) hat er viel Erfahrung in diesem Metier. Er hat den Eindruck, dass in Umkirch für 12 bis 20jährige nichts gemacht wird. „Es fehlt das Angebot für diese Altersklasse“, findet er.
Beim Thema Ortskernsanierung ist ihm nicht einsichtig, warum die Pflasterung auf dem Gutshofvorplatz herausgerissen werden soll. Seiner Ansicht nach könne man über so eine Maßnahme nachdenken, sobald das Geld dafür da sei.
9. Carmen Deiniger (61) war Lehrerin in der Erwachsenenbildung und ist Vorstandsmitglied im SPD-Ortsverein Batzenberg, weil sie vorher im Hexental gewohnt hatte. Der Hauptpunkt für sie ist: „In Umkirch gehört eine Opposition rein.“ Der Gemeinderat hier habe keine Bodenhaftung, was man an den Ausgaben für den Gutshof sehe. Sie wolle bei der Ortskernsanierung Kosten, Bedürfnisse und Natur in Einklang bringen. Die Belange der Natur sieht sie bei der Gutshofsanierung nicht gewahrt, weil die Bäume auf der Rückseite abgehackt worden seien und der Rosengang auf dem vorderen Platz entfernt werden solle. „Alte Sachen muss man integrieren. Ein guter Architekt baut um sie herum. Das ist dann auch billiger“, findet sie. Sie wolle Politik vom gesunden Menschenverstand her betreiben, momentan fehle es im Gemeinderat an Logik.
10. Lotte Mato, 51, selbständig als medizinische Fußpflegerin ist gebürtige Rumänin aus dem Banat. Sie lebt seit 11 Jahren in Umkirch und hat sich hier wie ihr Mann selbständig gemacht. Sie will den Menschen hier, die sie als freundlich und hilfsbereit erlebt, Gutes tun. Vor allem möchte sie sich für diejenigen einsetzen, denen es finanziell schlecht geht.
11. Karl-Heinz Hofmann, 66 Jahre alt, ist Rentner und wie seine Lebensgefährtin Carmen Deininger Neubürger in Umkirch. Beide wohnen seit einem Dreivierteljahr hier. Seine Schwerpunkte liegen in der Kommunalpolitik, im Umwelt- und Naturschutz und in der Seniorenarbeit. Auch er ist Mitglied im SPD-Ortsverein Batzenberg. Er sei ein alter Sozialdemokrat. Bestimmte Themen habe er noch nicht, er müsse sich erst hier in der Kommunalpolitik orientieren.
12. Paul-Christian Gehrke ist 42 Jahre alt und staatlich geprüfter Elektrotechniker, der zur Zeit zusätzlich ein Fernstudium absolviert. Auch er ist neu zugezogen. Seine Interessengebiete in der Kommunalpolitik sind der Umweltschutz und die Jugendarbeit. Vor allem die fehlende soziale Kompetenz vieler Jugendlicher sowie die hohe Arbeitslosigkeit treiben ihn um. Dabei hat er besonders die Deutschrussen im Blick, die in Umkirch 10 Prozent der Einwohnerschaft ausmachen.
Gehrke stammt aus einer sozialdemokratischen Familie. Sein Großvater blieb im „Dritten Reich“ Sozialdemokrat und auch die Mutter war sozial sehr engagiert. In Umkirch will er die SPD auf die vorderen Plätze kriegen und eine bürgernahe Politik machen.
13. Der 18jährige Pascal Andernacht ist der jüngste Kandidat auf der Liste. Er ist Stellvertretender Kreisvorsitzender der Jusos Breisgau-Hochschwarzwald und Mitglied im SPD Kreisvorstand. Seine Hauptinteressengebiete sind Jugend- und Wirtschaftspolitik, im Detail müsste er sich in Umkirch noch einarbeiten.
14. Friseurmeisterin Traude Beck (66), will sich für die SeniorInnen einsetzen, so z.B. für rollstuhlgerechte öffentliche Flächen. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass Rollstuhlfahrer oft große Umwege fahren müssen, um an ihr Ziel zu kommen. Zweites Anliegen ist ein kommunikatives Umkirch, z.B. durch die Schaffung von Treffmöglichkeiten.
15. Ersatzkandidat ist der Rentner Horst Buchali (63).
KW/WSE