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Donnerstag, 14. November 2024
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Sport

Grüne Welle in Freiburg: Spielt der USC Freiburg jetzt das „Hohelied“ des Salomon, um an frisches Sponsoren-Geld zu kommen?

Grüne Welle in Freiburg: Spielt der USC Freiburg jetzt das „Hohelied“ des Salomon, um an frisches Sponsoren-Geld zu kommen? (Bild: Regionalia)

Der USC, das ist in Freiburg keine so strahlende Erfolgs-Marke wie der SC. Es mangelt dort wohl schon länger an fähiger Führung. Der USC Freiburg Basketball e.V. hat seine alten Spielschulden noch nicht bezahlt und will schon wieder ein neues Spiel machen? Hoffen die Funktionäre dabei auf eine Lizenz vom Stammverein, auf eine neue GmbH und auf frisches Geld aus dem Label „Green City“ ? Derweilen blamiert sich Freiburg in Amerika: Viele Profi-Spieler des USC erhielten in der Vergangenheit ihre Gehälter oft unpünktlich und der USC blieb seinen vier US-Profis (und wohl noch einigen anderen Spielern) am Ende der Spielzeit ihre Gehälter für März und April schuldig. Nachdem der USC sie am Schluss ohne Lohn stehen lies, baten die Basketball-Profis aus Amerika um Hilfe in ihrer Not. Mit dem bisherigen Management waren die Herren-Profis des USC Freiburg die letzten Jahre in steter Unruhe. Beständigkeit zeigte der USC nur beim permanenten Wechsel des Personals in seinem Spielbetrieb. Und das ist kein Zeichen für gute Arbeit und für die Zufriedenheit der Spiel-Macher mit ihrem Club. Rund 130 Spieler kamen und gingen, und die meisten wollten nie mehr zurück. Auch bei den Trainern fehlte dem USC ein beharrlich erfolgreicher „Finke“ oder ein in kurzer Zeit erfolgreicher „Dutt“. Der Herren-USC erntete Kritik wegen lange „vergessener“ Vorstandwahlen (die Funktionäre regierten nach Ablauf ihrer Wahlzeit weiter, obwohl sie nach der damalige Vereinssatzung schon lange gar nicht mehr im Amt waren). Es gab damals lange keine vereinsrechtlichen Kassenprüfungen durch gewählte Kassenprüfer und keine Entlastungen des Vorstandes. Spieler-Arbeitnehmer monierten rückständige Gehaltszahlungen. Unter dem neuen Vorstand Michael Kraus kam zunächst Hoffnung auf Besserung auf, doch erneut zeigte sich ein Loch zwischen den Hoffnungen und der Wirklichkeit. Auch in dieser Saison kam es wieder zu Verspätungen bei den Gehaltszahlungen der Spieler und als sich herausstellte, dass ein eingedeutschter russischer Berufs-Basketballpieler des USC nach seiner Vertragsauflösung bei einem Düsseldorfer Basketballclub ein sattes Arbeitslosengeld bezog, während er, in Freiburg als „Amateur“ getarnt , dem USC Freiburg seine Profi-Dienste quasi „schenkte“, war es zuviel. Die Bundesfinanzpolizei des Zolls untersuchte die Arbeitsverhältnisse des USC und führte im Auftrag der Staatanwaltschaft Hausdurchsuchungen beim neuen Vereinsvorstand und seinem armenischen Spieler-Agenten durch. Auch die 2.Basketball-Bundesliga bezweifelte die finanzielle Leistungsfähigkeit des Vereins, entzog dem USC rückwirkend die Pro-A-Linenz für die abgelaufene Saison und verweigerte eine neue Pro-A-Linenz für die kommende Saison. Der USC hatte sich mit den geworfenen Punkten des von der Bundesagentur für Arbeit bezahlten russischen Profi-Spieler zwar von den Abstiegsplätzen entfernt, konnte draus jedoch am Schluss keinen Nutzen ziehen: Die 2. Basketball-Bundesliga verordnete dem Verein rechtskräftig den Zwangsabstieg. Doch nun wollen alte und neuen Macher „weitermachen“ . Im Internet kursieren ihre Pläne mit der „Green City“. 

Reiten auf der grünen Welle:  Lavel-Changing beim USC Freiburg?
Will der Basketballverein  am grünen Image  Freiburgs schmarotzen oder es fördern?

"Offense"  nennt man im Basketball einen Angriff. und" "Defense" die Verteidigung gegen diesen.  Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon darf sich auf eine Offense gefasst machen: Auf einen schlauen Angriff grüner Netzwerker. Sie wollen an den Mammon von Salomon, genauer gesagt an die sportlichen Förder-Töpfe der Stadt Freiburg und an die Sport-Sponsoren der Region Freiburg. Ihre Idee: „Trittbrettfahren“ an der guten „Grüne Idee“ und am Image der „Green City“. Ist das dem grünen Oberbürgermeister und dem grünen Ministerpräsidenten gut verkaufbar? Ob diese zwei intelligenten Männer darauf hereinfallen? Wird Salomon sich vor den Karren der USC-Funktionäre und ihres Beraters Arman Kazarian spannen lassen? Die USC-Strategien scheinen darauf zu bauen, dass jetzt mancher Sponsor geneigt sein könnte, der neuen „Grünen Macht im Land“ gefallen zu wollen. Maskenwechsel? Wollen sich die USC-Funktionäre jetzt ein „Grünes Gesicht“ geben, um damit Sponsorengelder zu akquirieren? Ausgesucht dafür haben sie sich anscheinend einen grünen „Netzwerker“: Klaus Dieter Käser. Käser begann nach dem Abitur 1980 in Heidelberg und Freiburg ein Lehramts-Studium in den Fächern Politik, Geographie und Geschichte, das er jedoch nach eigenen Angaben nicht abschloss. Im Juli 1986 rückte er Thilo Weichert in den Landtag von Baden-Württemberg nach, nachdem die Grünen damals noch die Zweijahresrotation ihrer Abgeordneten verlangten. Er gehörte dem Landtag jedoch nur zwei Jahre an und schied 1988 aus. Danach wurde er Unternehmer und Berater im Computerbereich. Nun soll Käser vermutlich die Stadt, die den Herren-Profi-Verein des USC bisher mit jährlich rund 50.000 Euro sponserte, für eine weitere Förderung mit frischem Stadt-Geld begeistern. Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon von der "Leigabe" mit der Green City zu überzeugen dürfte nicht ganz einfach sein, denn Ende letzter Woche waren die meisten Profi-Spieler des Herren-USC für die alte Saison noch immer nicht voll bezahlt. Die Berufsspieler warteten noch auf Gehälter von März und April 2011. Aus den Vereinigten Staaten erreichten uns beschämende Hilfe-Rufe von USC-Spielern in Not. Basketportal liegen Eidesstattliche Versicherungen von vier Spielern vor, die versichern, mit zwei Gehältern nicht bezahlt worden zu sein. Die Spezial-Kanzlei für Arbeitsrecht der Freiburger Rechtsanwälte Thomas Gnann, Kurt Höllwarth und Dr. Frank Riepl soll Klageauftrag haben und gegen den Verein bereits vorgehen. Die USC-Verantwortlichen glauben offensichtlich, dass sie unter ihrem alten Namen bei neuen Geldgebern keinen Blumentopf mehr gewinnen können, nachdem sie über Jahre mit ihrer Vereinspolitik, und mit der wiederholt verspäteten Zahlung ihrer Sport-Arbeitnehmer, Schlagzeilen machten. Findet im USC Freiburg, wo man die Nullen im Etat schon länger missachtete, die Lehre aus der Vergangenheit denn keine Schüler? Obwohl Personal und Verbindlichkeiten aus dem alten Pro-A-Spielbetrieb noch nicht einmal voll bezahlt waren, beantragte der USC eine Lizenz für die Pro B. Doch auch in der Pro B gab es beim USC Freiburg schon früher Probleme mit den Gehältern der Spieler. Die letzten US- Spieler rufen nach Hilfe, und man schaut bei der Stadt und den Sponsoren weg? Wer noch alte Spielschulden hat, sollte nicht schon wieder ein neues Spiel machen dürfen, bevor die alten Schulden bezahlt sind. Da darf auch die Stadt nicht wegschauen. Es muss jetzt die Frage gestellt werden: Wohin sind die Sponsorengelder in den vergangenen Spielzeiten geflossen, wenn es nicht einmal für die rechtzeitige Zahlung der minimalen Spielergehälter von monatlich 800 Euro reichte? Die Liga verlangte in der Pro A einen Etat von jährlich 350.000,-- Euro. Es dürften sich deswegen für die Sponsoren, für die Gläubiger, und auch für die Staatsanwaltschaft Freiburg, folgende berechtigte Fragen stellen: Wo ist dieses Sponsoren-Geld, falls es tatsächlich geflossen ist, geblieben? Warum sind diese Mittel, falls sie tatsächlich gezahlt worden sind, nicht voll in den aktuellen Spielbetrieb gegangen? Welche Alt-Gläubiger sind, vor den Sport-Arbeitnehmern, mit diesen Geldern bezahlt worden? Sind vom neuen Sponsorengeld der letzten Jahre vorzüglich Alt-Kredite abgezahlt worden? Sind frische Sponsoren-Gelder an ehemalige Vorstände geflossen und an welche Vorstände und in welcher Höhe? Basketportal wurde bekannt, dass die Ex-Vorstände Michael Schleiner und Hansjürgen Muri, nahe an ihrem Rücktritt, Zahlungen aus frischem Sponsoren-Geld erhalten haben sollen. Wer hat, vor Befriedigung der Sport-Arbeitnehmer, weitere Zahlungen erhalten? Am ehesten wäre verzeihlich, wenn der USC-Vorstand zu wenig Geld eingenommen hätte, dieses jedoch voll für Kosten des aktuellen Spielbetriebes ausgegeben hätte. Doch auch dann würde sich die Frage stellen, ob und mit welchen Unterlagen die 2. Basketball-Bundesliga über den tatsächlichen Etat getäuscht worden ist, um die Pro-A-Spiellizenz zu erhalten. Wenn aber die Arbeitnehmer nicht bezahlt wurden, weil mit dem frischen Sponsorengeld vorzüglich alte Schulden bezahlt wurden, könnten sich berechtigte Zweifel zur moralische Einstellung der USC-Funktionäre ergeben. In diesem Fall wäre es verboten, wegzuschauen, wenn die gleichen Leute weitermachen und weiteres Sponsorengeld bei der Stadt und Unternehmen einsammeln würden. Bei den Freiburger Eisvögeln, den Profis im Damen-Basketball, machte sich die solide bodenständige Arbeit im Vorstand und auf ihrem Parkett inzwischen bezahlt: Der Messgeräte-Konzern Testo AG aus Lenzkirch erteilte den Eisvögeln eine fette Sponsorenzusage, die ihnen den Ligaverbleib ermöglichen. Vielleicht lässt sich bei Testo-Boss Burkart Knospe auch noch frisches Geld für den Herren-USC herauslocken.

USC Green City Freiburg“ -
Basketballsport mit Klaus-Dieter Käser „CO2-neutral“ abwickeln?

Auf seiner Facebook-Seite kündigte der USC Freiburg Basketball e.V. am 20. Mai 2011 an: „Montag, den 23.5.2011 gibt es mehr Infos!!! Freut Euch darauf!“ Doch es kam nichts Neues. Weder bei Facebook noch auf der HP des Profi-Vereins. Am Montagabend fanden Besprechungen des USC mit Sponsoren statt. USC-Sponsor Klaus-Dieter Käser verkündet auf seiner Website www.green-city-sport.de, dass angestrebt sei, Namenssponsor des USC Freiburg unter der Bezeichnung „USC Green City Freiburg“ zu werden. Käser will nach seinen Angaben „modernes Sportmarketing und nachhaltige, umweltgerechte Politik zusammenführen“ und schreibt auf seiner HP: „Ziel dieser Förderung ist es, den Verein ökologisch zu modernisieren, ökonomisch zu stabilisieren und gleichzeitig den gesamten Spielbetrieb in der Pro A (nur dort macht das Konzept Sinn) zumindest CO2-neutral abzuwickeln und auf ein nachhaltiges Spiel-, Ausbildungs- und Werbekonzept hinzuarbeiten. Das Geld aus der angestrebten Namenssponsorenschaft soll zielgerichtet in Richtung "ökologischer Spitzensport" eingesetzt und teilweise mit entsprechenden Auflagen zur Verfügung gestellt werden“.

Käser hat zwar nach unserer Meinung nicht viel Geld, dafür aber einen Sack voll sprudelnder Ideen. Ob Käsers massenhafte Ideen bisher viel Geld und großen wirtschaftlichen Erfolg brachten, oder „Käse“, will meinen, heisse Luft waren, können wir nicht beurteilen. Unter Käser laufen, zumindest laut Internet, Geschäfte wie www.computerschule-freiburg.de, computerakademie-freiburg.de, www.saft-laden.de, licht-traueme.de, office-care, opensource-akademie.de und viele andere wohlklingende Geschäfte. Käser beschäftigt sich nicht nur mit seinem „Saft-Laden“ und mit „Licht-Träumen“, er hat seine grüne „Duft-Marke“ auch schon mit dem Angebot von „Designerkerzen und Duftkerzen (Kristallkerzen) aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen“ hinterlassen. Freiburgs hochflexibler „Basketball-Zampano“ mit armenischen Ursprung,  Arman Kazarian, rühmte sich, Klaus Dieter Käser als neuen Sponsor des USC angeschleppt zu haben und dachte wohl an die kostenlose Spende einer neuen Homepage für den USC. Käser wurde danach vom USC Freiburg als „Bronze-Sponsor“ genannt. Auf seiner Website „www.computerakademie-freiburg.de“ rühmte sich der „Freiburger Computerakademiker“ Klaus Dieter Käser mit der Gestaltung der Website „www.usc-freiburg-basketball.de“ und gab diese als „Referenz“ für seine Arbeit und Sachkunde an. Die Website galt jedoch alles andere als der Hit, so dass die USC-Funktionäre den System-Administrator von BBL und „Junge Liga“, der sich gerade selbstständig machte, als „USC-Webmaster“ engagierten. Fachmann Michael Grewelding schrieb Basketportal zur Käser-HP des USC: „Mein Herz hängt am Verein (hier habe ich meine Frau kennen gelernt) und somit habe ich als selbständiger Software-Entwickler meine Dienste angeboten, da die Webseite einfach nur schlecht war.“ Seit Grewelding die USC-Seite gestaltet, hat sie nach unserer Meinung ein viel besseres Gesicht. Basketportal wollte die neue USC-Hoffnung Klaus-Dieter Käser befragen, doch an seiner Firmenadresse in der Andreas-Hofer-Straße im Freiburger Stadtteil St. Georgen (dort wohnt auch USC-Vorstand Michael Kraus) meldete sich nur sein Anrufbeantworter. Dieser vermeldete u.a.: „Bis 16. Juno werdne unsere Sprechstunden, wenn überhaupt, nur sporadisch stattfinden.“

Darf man nun mit einer neuen Sportbetriebs GmbH des USC Freiburg unter der Bezeichnung „USC Green City Freiburg“ und einer Bewerbung für die Pro B rechnen? Eine wichtige Frage wird lauten: Werden USC-Funktionäre, die das alte Personal und die alten Rechnungen nicht immer pünktlich bezahlten, und ihre Berater beim USC Green City Freiburg schon wieder auftauchen? Es ist zu befürchten, dass die unveränderbare Mentalität der USC-Funktionäre, die Vergangenheit des USC, die Unwirtschaftlichkeit der Randsportart Basketball, und die geringe Werbewirkung schlecht besuchter Spielveranstaltungen, die Funktionäre, und ihre wirtschaftlichen und politischen Protégés, erneut einholen wird. Machen jene weitblickenden Basketball-Spieler, die zu einem soliden und finanzierbaren Wettbewerb mit neuem Funktionärs-Personal, kontrollierenden Sponsoren und realistischen Plänen in der Regionalliga raten, ihre Rechnung ohne Blick auf die Ruhmsucht der Protagonisten?

Reklamationen gibt es beim USC schon seit Jahren und die Liga wirft einen Club nicht wegen einem „Fliegendreck“ aus der Pro A. Wenn Freiburgs Stadtherren und Sponsoren das nicht beachten und eine komplett neue Führung verlangen, könnte der durchaus erfolgreiche Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon mit dem Absteiger-USC statt Image-Gewinner, auch Image-Verlierer werden. Davon kann ihm die Sparkasse Osnabrück eine Art „Hohelied des Salomon“ singen. Die Sparkasse erwarb für viel Geld von den Osnabrück Ballers eine Namens-Sponsorenschaft für ihre Marke „GiroLive“ und stellte diese vor den Namen der Ballers. Die Ballers Sportmarketing GmbH stürzten nach fragwürdiger Geschäftsführung mit ihren hochfliegenden Aufstiegs-Plänen ab und wurden nach Zwangsabstieg, Lizenzentzug, und Insolvenz zum Kriminalfall. Dahin war das schöne Image. Bei einem blossen Etiketten-Wechsel könnte sich auch Freiburgs „König Salomon“ in Gefahr begeben. 

  (Umkircher Nachrichten, Artikel-Nr. 4403 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 25.05.2011 11:47.

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