Hinter die Kulissen einer großen Bäckerei konnten 16 Kinder und ihre vier Begleiterinnen vom Akkordeonspielring Umkirch/ Gottenheim am Dienstag, den 31. August 2010, blicken. Unter dem Motto „Vom Mehl bis zum Brötchen“ wurde den Teilnehmern/Innen unter Anleitung des Bäckermeisters Joachim Andresen erklärt, wie und wo die leckeren Teigteilchen entstehen, die morgens auf den Frühstückstisch kommen. Das Umkircher SommerFerienProgramm bietet über den gesamten Zeitraum der großen Ferien ein abwechslungsreiches Programm, das hauptsächlich von ehrenamtlichen Helfern/Innen aus den Umkircher Vereinen organisiert und begleitet wird.
Ein nicht geplantes Zusatzereignis, eine halbstündige Wanderung entlang der zauberhaften Möhlin, bescherte der Ferien- Kindergruppe samt Begleiterinnen Julia Reinfurth, Nadine Bickel, Selina Wagner und Melanie Arenz, allesamt Aktive im Akkordeonspielring Umkirch/ Gottenheim, der in Hausen verpasste Anschlussbus zur Bäckerei Heitzmann nach Biengen. Dort wurde die Delegation aus Umkirch bereits von Bäckermeister und Heitzmann- Produktionsleiter Joachim Andresen erwartet, der Kinder wie Erwachsene zunächst standesgemäß mit Bäckerschiffchen und Schürzen ausstattete, bevor die Produktionsräume betreten werden durften. Auch das obligatorische Händewaschen wurde mit strengen Augen überwacht, denn schließlich werden beim Bäcker ja Lebensmittel hergestellt. Bei Heitzmann, so erfuhren die Gäste, ist noch alles wie beim kleinen Bäcker von nebenan, denn alle Backwaren, vom einfachen Brötchen bis zur aufwendigen Torte, werden nach eigenen Rezepturen und ohne Fertigmischungen hergestellt. Allein rund 75 Tonnen Mehl werden in der Bäckerei wöchentlich verbraucht um etwa 80. 000 Menschen über 85 Filialen täglich mit frischem Bachwerk zu versorgen. Kein Wunder also, dass die Geräte wie Schüsseln, Rührmaschinen und Backöfen doch deutlich größer ausfallen, als zu Hause in der Küche. Die eigene Geschicklichkeit war gefragt, als an einem großen Tisch aus vorbereiteten Teigwürsten Laugengebäck geformt werden durfte. Von Laugenzopf über Knoten bis zur hohen Kunst der Brezel, dem Backwerk, durch das man gleich an drei Stellen hindurch sehen kann, durften Kinder und Begleiterinnen sich an den Teigteilen austoben. Dabei kamen zum Teil bemerkenswert perfekte aber auch sehr kreative Laugenkreationen heraus. Die Kunst, die Brezel mit einem blitzschnellen Luftschwung zu „knoten“, beherrschte allerdings nur Bäckermeister Andresen. Nachdem auch noch die Konditoreiabteilung, wo feines Süßgebäck noch größtenteils in Handarbeit hergestellt wird, besichtigt wurde, gab es im VIP- Raum der Bäckerei Erfrischungsgetränke, einen Film zum Backen, da der Großteil der Produktion in den Nachtstunden stattfindet und natürlich frische Laugenbrezeln. Ein besonderes Geschenk vom Bäckermeister gab es am Ende der Betriebsbesichtigung: neben den Schürzen und Schiffchen durften alle Kinder ihre selbstgebackenen Laugenmeisterwerke mit nach Hause nehmen, denn während der Pause im Aufenthaltsraum hatten fleißige Bäcker die Teigkreationen der Besucher/Innen ausgebacken. Die Familie Heitzmann und Bäckermeister Andresen haben den Kindern mit Sicherheit einen besonderen Feriennachmittag geschenkt. Die Einmaligkeit des gesamten Umkircher Ferienprogramms liegt aber sicher im Engagement der Vereine. Die jungen Frauen vom Akkordeonspielring jedenfalls, die zum Teil schon im vierten Jahr beim Ferienprogramm aktiv sind, waren mit so viel Spaß und Selbstverständlichkeit bei der ehrenamtlichen Sache, dass man die Gemeinden Umkirch und Gottenheim zu derart engagierten Vereinsmitgliedern nur beglückwünschen kann!
Autor: Julius W. Steckmeister (Umkircher Nachrichten, Artikel-Nr. 2948 ISSN 2698-6949)