Der größte Obst-, und Gemüsehändler im Südwesten, die Firma Merkur-Frucht Freiburg GmbH, kommt nach Umkirch. Bürgermeister Walter Laub und seinen Gemeinderäten ist damit der größte Ansiedlungs-Erfolg in der jüngeren Geschichte von Umkirch gelungen. Freiburgs Rats-Herren, und ihr oberster Gewerbeförderer Dr. Bernd Dallmann, dürften im „Viereck“ springen. Denn Merkur macht seit vielen Jahren (zuverlässig) gute Geschäfte, wird erfolgreich geführt und ist ein herausragender Gewerbesteuer-Zahler. Ein „Lecker-Bissen“ für jeden cleveren Bürgermeister. Und den ließen sich Walter Laub und seine Gemeinderäte nicht entgehen. Weil Freiburg wohl einige seiner Gewerbebetriebe „vernachlässigte“, statt für die abkassiere Gewerbesteuer auch dankbar und dienstbar zu sein, ziehen immer mehr Gewerbe-Betriebe aufs Land. Die Umlandgemeinden haben Zuwächse. Selbst Kirchzarten, Merzhausen und andere Kreisgemeinden mit aktiven Bürgermeistern. Ein Insider der Gewerbe-Szene: „Freiburg richtet den Fokus nicht auf die Bestands-Pflege, sondern schaut auf neue Traum-Prinzen – Umkirch, March und Gottenheim wachsen zum „Sindelfingen im Südwesten“. Die üppige Gewerbesteuer von Merkur-Frucht dürfte der Gemeinde Umkirch künftig manche „guten Taten“ ermöglichen.
Mit Merkur-Frucht kommt der „Fruchthof von Südbaden“ mit ca. 150 bis 200 Arbeitplätzen nach Umkirch. Merkur-Frucht ist ein von den Inhabern geführtes mittelständisches Unternehmen, das von Ernst Hordzewitz gegründet und mit einem Vollsortiment an Obst, Gemüse und Südfrüchten zum Erfolg geführt wurde. Nach dem Krieg lag die Stadt in Schutt und Asche und viele hungerten. An „Urlaub“ im Süden dachte damals noch keiner, sondern nur an die Möglichkeit, sich wieder satt zu essen. Man träume nur von „Früchte aus dem Süden“. Der legendäre „Kolonialwarenhändler“ Ludwig Gottlieb erkannte diesen Bedarf. In seinem kleinen Geschäfte an der Dreisam erweiterte er sein Sortiment und bot den Freiburgern nicht nur Brot und Kartoffel, sondern auch frisches Obst und Gemüse aus der Region. Die Freiburger waren begierig nach anderen Lebensmitteln und Ludwig Gottlieb organisierte es, dass die nach langem Krieg und Hunger aufgestauten „Ess-Träume“ seiner Freiburger in Erfüllung gehen konnte. Er importierte „Südfrüchte“ aus der ganzen Welt und avancierte damit zum größten Lebensmittelhändler in Südbaden mit rund 150 Filialen. Gottlieb erfüllte damals die aufgestauten Sehnsüchte der Menschen und mache sie mit seiner VIELFALT an Lebensmitteln und Früchten aus dem Süden glücklich. Ernst Hordzewitz, war Chef-Einkäufer für Obst und Gemüse bei Gottlieb und organisierte den Einkauf und die Verteilung. Hordzewitz kaufte nicht nur „Südfrüchte“ aus fernen Ländern, sondern er sorgte in erster Linie dafür, dass die heimischen Obst-, und Gemüsebauern ihre Produkte an Mann und Frau bringen konnten. Mit Gottlieb, und später mit seiner eigenen Firma Merkur-Frucht, brachte er über Nacht jeden Morgen frisch auf den Tisch, was die Bauern und Gärtner am Vortag bis zum späten Abend geerntet hatten.
Albert Gäng aus Gottenheim war zur Anfangzeit von Gottlieb der „Gurkenkönig“ von Südaden. Für eine Gurke erlöste er eine Mark, während ein Pfund Butter nur 80 Pfennig kostete. Als sein Sohn Helmut Gäng die Gärtnerei übernahm, lieferten sie an Gottlieb und Ernst Hordzewitz frisches Gemüse (Gurken, Tomaten, Suppengrün) für die ganze Region und jedes Jahr ca. 150.000 frisch geschnittene Gladiolen für die Gottlieb-Märkte im ganzen Ländle. Helmut Gäng gibt Hordzewitz eine vorzügliche Referenz: „Meinen Aufstieg als Gärtner verdanke ich Ernst Hordzewitz. Er ist einer der nur noch seltenen königlichen Kaufleute alter Schule. Seit 1967 arbeite ich mit ihm. Ich brauchte mit ihm nie einen Vertrag. Er hat mich immer fair behandelt und seine Zusagen stets gehalten. Er ist zuverlässig, kompetent, bescheiden, korrekt. Bei ihm gilt jedes Wort.“
Nach seiner Zeit bei Gottlieb gründete Ernst Hordzewitz die Firma Merkur-Frucht Freiburg GmbH und wurde zum größten Obst-, und Gemüsehändler der Region. Das Unternehmen unterhält eine riesige „Bananen-Reiferei“ in der Jahr für Jahr Millionen grüne Bananen aus Mittel- und Südamerika, Kamerun, den Karibischen Inseln und der Elfenbeinküste zur gewünschten goldgelben Reife herangeführt werden. Deswegen nennen viele Hordzewitz auch liebevoll „Mister Banana“. Inzwischen hat Sohn Michael Hordzewitz (45) die Geschäfte übernommen und ist Allein-Geschäftsführer des Unternehmens. Er ist auch im Fachbeirat der Cobana Fruchtring GmbH & Co. KG, der bedeutendsten Fruchthandelsgruppe Europas. Merkur-Frucht liefert an Großmärkte, Einzelhandel, Gastronomie, Großküchen und Großverbraucher. Als erfolgreiche Unternehmer ist Michael Hordzewitz auch Mäzen. So fördert er die Fussball-Schule des SC Freiburg sowie verschiedenen Jugendsportgruppen. Auch in Umkirch will er sich mit guten Taten einbringen: Er hat erklärt, auch den VFR Umkirch fördern zu wollen. Solche Unternehmer, die tüchtig sind und ihr Wort halten, braucht jede gesunde Gemeinde. Die Ansiedlung des Hordzewitz-Unternehmens ist ein Glücksfall für Umkirch. Und die Umkircher dürften künftig nie mehr über zu wenig frische Bananen klagen müssen.
Info-Box:
Merkur-Frucht Freiburg GmbH
Grosshändler für Obst, Gemüse und Süfrüchte, Bananan-Reiferei
Geschäftsführer :Michael Hordzewitz
Beschäftigte: ca. 150
Umsatz : ca. 80 Millionen Euro