Burkhard Peters: Der "starke Mann" in Umkirchs Politik seit 1999.
Burkhard Peters war ab 1999 viele Jahre Gemeinderat von Umkirch und Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion, obwohl er nie Mitglied der CDU war. Im Umkircher Gemeinderat war Peters der entscheidende politische Kontrahent des damaligen Bürgermeisters Ulrich Greschkowitz. Nach einer erfolgreichen Kommunalwahl hatte die CDU-Fraktion am 24. Oktober 1999 fast eine Zweidrittel-Mehrheit im Ortsparlament errungen. Selbst der damalige (beliebte) Ministerpräsident Erwin Teufel gratulierte persönlich zu dem landesweit herausragenden Wahl-Ergebnis. Es war eine „Anti-Greschkowitz-Wahl“, die später auch den demokratischen Sturz des langjährigen Bürgermeisters einleiten sollte.
Mit ihrer satten Mehrheit konnte die CDU-Fraktion jede Vorlage des Bürgermeisters (oder der anderen Fraktionen) ablehnen. Peters avancierte zum „starken Mann“ der Umkircher Kommunalpolitik und trat hartnäckig für eine Konsolidierung der Gemeindefinanzen, gegen eine weitere Verschuldung und für einen Abbau der hohen Gemeindeschulden ein. Peters, und sein Duzfreund und Gemeinderat Walter Laub, drückten damals der „Anti-Verschuldungs-Politik“ ihren Stempel auf und trafen damit bei der Bevölkerung offensichtlich „ins Schwarze“. Mit dieser Politik bereiteten sie die Abwahl des damaligen Bürgermeisters Ulrich Greschkowitz vor. In der Bürgermeisterwahl vom 28.4.2002 wollten rund 70 % der Wähler einen anderen Bürgermeister. Greschkwitz erhielt nur noch 29,7 % der Stimmen und wurde von den Bürgern abgewählt. Walter Laub wurde Bürgermeister der Gemeinde Umkirch. Peters war sein entscheidender Wahl-Helfer und galt hernach als „Bürgermeister-Macher“. Im Gemeinderat war Burkhard Peters ein hartnäckiger Mann, der seine Linie entschlossen verfolgte und bisweilen “ „fraktionsstur“ sein konnte. Mit seiner mutigen Sparpolitik war er manchen unbequem, doch diese Politik hat ihre Früchte getragen
Peters ermöglichte die Bewahrung des Umkircher Kultugutes „Schlossmühle“.
Peters war hochintelligent und deswegen auch in der Lage, in gute Argumente kluge Einsicht zu zeigen. Er übernahm keine emotionalen Vor-Urteile, sondern bildete sich stets sein eigenes, rationales Urteil. So hatte damals die CDU-Fraktion beschlossen, im Rahmen ihrer Sparpolitik die alte Umkircher Mühle an den Unternehmer Früh zu verkaufen. Man wollte der Gemeinde die hohen Kosten für ihre Sanierung und den Unterhalt ersparen. Viele Umkircher waren über den bevorstehenden Untergang dieses altehrwürdigen Kulturgutes beunruhigt. Kurz vor der entscheidenden Sitzung des damaligen Gemeinderates unternahmen Hans-Jürgen Siebert und Werner Semmler den letzten Versuch, die CDU-Fraktion zu der Einsicht zu bewegen, dieses „Herzstück von Alt-Umkirch“ zu bewahren. Siebert und Semmler trafen sich mit dem damaligen CDU-Gemeinderat Walter Laub in Wasser bei Emmendingen. Laub zeigte Einsicht in die guten Argumente und versprach, gegen den Verkauf der Mühle zu stimmen, wenn auch sein damaliger Fraktionsvorsitzender Burkhard Peters umgestimmt werden kann. Werner Semmler musste die schwere Aufgabe übernehmen, den „Spar-Kommissar“ des Gemeinderates von der Bewahrung der Mühle zu überzeugen. Semmler sagte später, dass es nicht einfach gewesen sei, Peters in diesem Fall von seinem „Prinzip des Sparens“ abzubringen, der damalige Mehrheitsführer der Gemeinderatsfraktion jedoch die guten Argumente für den Erhalt der Mühe letztlich aufgenommen habe. Peters und Laub stimmten danach in der entscheidenden Sitzung des Gemeinderates gegen den Verkauf der alten Schlossmühle und ermöglichten damit ihre Rettung. Peters war absolut gradlinig und korrekt und jedermann konnte sich auf sein Wort verlassen.
Burkhard Peters war Demokrat: Er stimmte gegen den Rathausturm und beugte sich der Mehrheit.
Als CDU-Fraktionsführer im Gemeinderat wollte er damals dem neuen Umkircher Rathaus den hässlichen roten Rathaus-Turm ersparen. Peters wollte einen schönen, gefälligen Turm, der zu dem alten ehemaligen Schloss passen sollte. Peters hielt den jetzigen „Turm-Klotz“ für „potthässlich“ und wollte die ewig sichtbare Bausünde vermeiden. In dieser Sache stellte er sich mutig auch gegen Walter Laub und mahnte einen „filigranen Turm“ an. Peters konnte sich mit seinem „filum“ nicht durchsetzen und hatte „Draht und Korn“ zur Mehrheit im Gemeinderat verloren. Es wurde nichts mit „filum“ und nichts mit „granum“; Peters musste die Mehrheitsentscheidung gegen seinen guten Geschmack und für den hässlichen Turm-Klotz schlucken. Es war nicht nur für den sensiblen Ästhetiker eine „bittere Pille“. Der anerkannte Wirtschafts- und Verwaltungsfachmann dachte darüber nach, ob er sich noch einmal auf das sehr emotionale „Gemeinderats-Niveau“ begeben wolle und stellte sich bei der nachfolgenden Gemeinderatswahl nicht mehr zur Wahl. Danach zog er sich aus der Kommunalpolitik vollkommen zurück.
Harte Schale - weicher Kern.
Der Technokrat vermittelte oft den Eindruck, eine harte „norddeutsche“ Schale zu haben. Doch wer ihn wirklich kannte, wusste, dass er ein großes Herz und eine empfindliche Seele hatte. Viele verlieren in ihm einen ehrlichen Freund. Burkhard Peters hinterlässt seine Frau und zwei erwachsene Söhne.