Die „Catalpa“ ist ein Laubbaum aus der Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae). Er stammt aus Amerika und ist mit der Migration der Natur nach Europa eingewandert. Der englische Naturforscher Mark Catesby (* 3. April 1683; † Dezember 1749) brachte den schönen Baum 1726 von Nordamerika nach Europa. Catesby veröffentlichte zwischen 1731 und 1743 sein Werk „Natural History of Carolina, Florida and the Bahama Islands“ über die Flora und Fauna Nordamerikas und schickte Samen schöner Bäume nach England. Am 26. April 1733 wurde Mark Catesby in die ehrwürdige „Royal Society“ gewählt. Auch nach ihm gab es Botaniker, die diese seltenen Schönheiten der Natur fortgepflanzt haben. In Umkirch wurden zwei verschiedene Exemplare der Catalpa in den fürstlichen Schlosspark gesetzt. Der ehemalige fürstlich-hohenzollerische Hofgärtner Rudolf Efinger zog aus einem der Altbäume, der alljährlich durch seine überragende Blüh-Freude bezaubert, junge „Baum-Kinder“. Zur Fortpflanzung und zur Bewunderung durch künftige Generationen verschenkte er ein Exemplar für den Pfarrgarten der katholischen Kirchengemeinde und ein Exemplar für den Queen-Auguste-Victoria-Park. Die Fortpflanzung der seltenen Baum-Schönheiten ist gelungen. Unser Foto zeigt die erwachsen gewordenen Bäume während ihrer Blüte im katholischen Pfarrgarten, am Wernersee und am Augustenbächle im Queen-Auguste-Victoria-Park in Umkirch. Parkschöpfer Werner Semmler ist in seinem Park besonders stolz auf seine sogenannten „Gold-Bäume“. Das sind Bäume, die im Frühjahr goldgelb austreiben. Deswegen hat er im Park auch die Sonderform „Catalpa Aurea' eingebürgert, die im Frühling „goldgelbe Akzente“ in seinen Park setzt.
Der Trompetenbaum wird unter Botanikern gerne auch scherzhaft mit der Metapher „Der Beamte unter den Bäumen“ versehen. Er komme spät und gehe früh. Damit ist der später Laub-Austrieb im Frühjahr und der frühe Abgang der Blätter ohne besondere Färbung im Herbst gemeint. Dafür überzeugt der Zier-Baum aber im Sommer mit einer atemberaubenden Blüte. Die Blüten der Catalpa werden häufig von Bienen angeflogen, weshalb der Baum als leckere Bienenweide dient. Die Catalpa wird 15 bis 20 Meter hoch und bildet eine ausladende Krone.
Ihre 10 bis 2o Zentimeter langen Blätter sind eiförmig und herzförmig, zugespitzt und ganzrandig. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite hellgrün; sie werden ohne besondere Herbstfärbung früh abgeworfen. Die Blüten sind weiß und haben purpurfarbene Flecken mit zwei gelben Längsstreifen. Sie stehen an langen Blüten-Rispen und blühen im Juni und Juli.
Als Früchte werden zahlreiche dünnwandige und bis zu 40 cm lange „Trompeten“ gebildet, in denen zahlreiche Samen mit kleinen Flügelchen reifen. Sie bleiben über den Winter am Baum, öffnen sich im Frühjahr und werden zur natürlichen Fortpflanzung im Winde verweht.
Der Trompetenbaum wird wegen seinem Gehalt an Catalpin, Cumarsäure, Ursolsäure und Kaffeesäure als Nutzpflanze und wegen seiner außergewöhnlichen Blüte als Zierbaum gehalten.