Auf dem Rasthof Bremgarten an der A5 sieht es aus wie auf den meisten Ratshöfen in der Republik: Ein Meer aus mehr oder weniger großen abgeparkten Lastern. Aber am Dienstag, den 05. April 2011, hatte sich ein ganz besonderes Exemplar unter die Brummis geschummelt, der Überschlagsimulator des Deutschen Verkehrssicherheitsrates e. V. (DRV) nämlich. In einer um 360° drehbaren Fahrerkabine konnten Freiwillige am eigenen Leib erfahren, wie sich ein Überschlag anfühlt und vor allem, wie wichtig das Anlegen des Sicherheitsgurtes für den sicheren Halt in einer Unfallsituation ist. Neben dem Schwerpunktthema Gurtpflicht standen auf dem „Jubiläums- Trucker- Treff“ die Themen Ladungssicherung und „Gesundes Fahren“ auf dem Programm. Erstmals waren auch Pastor Ekkehard Fischer und seine Frau Renate mit von der Partie. Seit über 10 Jahren sind der Pastor und seine Frau im Wohnmobil unterwegs, um mit ihrer „Trucker- Chruch“ Gottes Wort dahin zu bringen, wo die Brummi- Fahrer/Innen sind, auf Autobahnen und Rasthöfe. An einem Stand der Autobahnpolizei konnte sich über die Wichtigkeit des Sicherheitsabstandes informiert werden, da die Brummischlangen auf der rechten Fahrspur manchmal wie fahrende Perlen an einer Riesenkette, die irgendjemand zu eng aneinandergefädelt hat, wirken. Welche Konsequenzen ein zu geringer Sicherheitsabstand haben kann, wurde am Aufprallsimulator verdeutlicht. Mit nur etwa 10 Km/h polterte der LKW- Sitz auf Schienen gegen die Containerwand und jagte mit der Wucht des Aufpralls jedem Probanden (m/w) einen gehörigen Schrecken ein. Beim „Fit on Tour“- Infostand der Polizei konnten die Fahrer/Innen alles über gesundes Fahren und die Auswirkungen von Übermüdung am Steuer erfahren, da „Wachheitsdefizite“ eine häufige Unfallursache darstellen. Abgerundet wurde das Angebot durch einen Seh- und Reaktionstest der Kreisverkehrswacht Freiburg sowie eine Erholungsmassage speziell für die belastete Nackenmuskulatur.
„Prävention lebt vom Gespräch“, betonte der Leiter des Umkircher Autobahnpolizeireviers, Heinz Siefert, bei seiner Jubiläumsansprache. Zum 10Jährigen konnte der Revierchef unter anderem Polizeidirektor Heiner Amann von der Polizeidirektion Freiburg, Alfred Oschwald, Leiter der Landespolizeidirektion Freiburg sowie Kollegen von der französischen Gendarmerie vom Autobahnpolizeirevier Rixheim willkommen heißen. Auch der 1. Vorsitzende der IHK Südlicher Oberrhein, Karlhubert Dischinger, im „wirklichen Leben“ Spediteur, hatte es sich nicht nehmen lassen den „Trucker- Treff“ zu besuchen. Ein besonderes Dankeschön gab es für die beteiligten Organisationen wie DVR, Kreisverkehrswacht und Malteser Hilfsdienst. Allen voran dankte Siefert dem Initiator des „Trucker- Treff“, Polizeihauptkommissar Peter Veeser.
„Es gibt immer noch Handlungsbedarf“, umschrieb Siefert die Situation im Polizeialltag auf der Autobahn. So waren im Jahr 2010 sage und schreibe 41% der kontrollierten Lastkraftwagen beanstandet worden. 9 % musste im Anschluss an die Kontrolle sogar die Weiterfahrt untersagt werden. Umso mehr betonte Siefert die Wichtigkeit von Gesprächen außerhalb der Kontrollsituation. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, sprechen Beamte/Innen des Autobahnpolizeireviers Umkirch zum Teil Polnisch, Spanisch, Russisch oder Französisch. Wichtig sei es auch, so Siefert weiter, dass Fahrer/Innen und Verantwortliche in den Speditionen in Sachen Sicherheit an einem Strang zögen. Der „Trucker- Treff“, freute sich der Leiter des Umkircher Autobahnpolizeireviers abschließend, „ist ein Erfolgsrezept für ein Stück mehr Sicherheit auf den Straßen.“