Bei Wetter zum Ananas-Züchten und Temperaturen zum Bananen-Reifen haben am Mittwoch, den 22. September 2010, im Umkircher Gewerbegebiet „Stöckmatten“ Fruchtgroßhändler Michael Hordzewitz, Bürgermeister Walter Laub und weitere Gäste den „ersten Spatenstich“ zum Neubau der Firma Merkur- Frucht gefeiert. "Mister Banana" kommt nach Umkirch. Doch er liefert nicht nur jährlich rund 78 Millionen Bananen, sondern viel anderes frisches Obst und Gemüse. Bereits im Jahr 2008 war es zwischen dem Obst- und Gemüse Großhändler und der Gemeinde zu einer Einigung über die Ansiedlung in den „Stöckmatten“ gekommen, da dem stetig wachsenden Unternehmen seine bisherigen Räumlichkeiten in Freiburg zu klein geworden waren. In Umkirch hat der Fruchtriese mit dem 2,6 Hektar großen Grundstück nun den idealen Standort gefunden.
„Umkirch hat gleich Ja gesagt“, so Fruchtgroßhändler Michael Hordzewitz zur Standortfindung. Und schon das zweite Grundstück, das Bürgermeister Walter Laub dem Interessenten präsentieren konnte, entsprach den Vorstellungen des 46jährigen Unternehmers aus Freiburg. Nach rund zwei Jahren Planung, wurde nun der erste Spatenstich für den rund 16. 000 m² großen Gebäudekomplex getan. Im März 2011, so Michael Hordzewitz, sei die Fertigstellung der Halle und somit der Umzug des Unternehmens von Freiburg nach Umkirch geplant. Neben dem geeigneten Grundstück haben vor allem Umkirchs günstige Verkehrsanbindung und die schnelle Entscheidungsfreudigkeit der Gemeinde den Ausschlag für die Betriebsansiedlung gegeben, berichtete der Unternehmer. Der Handel mit frischem Obst und Gemüse aus der Region wie aus aller Herren Länder, bedarf vor allem der Flexibilität und großer Lagerkapazitäten, erklärte Hordzewitz den Anwesenden. Merkur- Frucht beliefert Kunden vom Schwarzwald bis zum Bodensee. Kleinere Betriebe sowie Gastronomen können ihr frisches Obst und Gemüse direkt bei der Firma abholen. Je nach Jahreszeit schwankt das gelagerte Warengewicht zwischen 400 und 1.500 Tonnen. Allein 78 Millionen Bananen liefert der Frische- Experte jährlich aus, die in Reifereien von Karlsruhe über Frankfurt bis München aber zukünftig auch in Umkirch warten, bis sie gelb werden. Die allseits beliebten Krummfrüchte machen aber nur rund 10% des Umsatzes bei Merkur- Frucht aus, verriet Hordzewitz. Als weitere Trendfrucht nannte er die Ananas, aber seine Firma, versprach der Unternehmer, verkaufe auf Kundenwunsch nahezu alles, was wächst. Frische und Qualität seien das oberste Gebot im Unternehmen. So herrscht in den Fruchtlagerhallen eine Temperatur von 12°. Noch deutlich frischer geht es in den Kühlräumen zu; hier dürfen sich Obst und Gemüse bei 4 bis 6° frisch halten. Als Kernkompetenzen seines Unternehmens bezeichnet Hordzewitz Frische durch gute Logistik, Spezialisierung auf das Sortiment Frucht, Gemüse, Salat sowie eine zertifizierte „Bio- Linie“. „Mann muss die Hosen runterlassen“, so Merkur- Frucht Prokurist Jürgen Kapp über die strenge jährliche Betriebsprüfung für die Bio- Zertifizierung. Das Unternehmen, das von Ernst Hordzewitz, dem Vater des heutigen Inhabers, im Jahr 1992 gegründet wurde, beschäftigt rund 150 Mitarbeiter. Neben Früchten und Gemüse gilt das Engagement von Hordzewitz Senior und Junior auch dem Sport. Die Firma fördert Jugendmannschaften in Teningen und Umkirch, die Fußballschule des SC- Freiburg sowie zahlreiche Laufveranstaltungen. Aber auch sozial schwache Menschen sollen von frischem Obst und Gemüse profitieren: Die „Tafelläden“ in Emmendingen und Freiburg stehen auf Hordzewitz´ Lieferliste. Und die Umkircher Kinder dürfen sich nun auch über qualitätvolles Frischobst freuen, denn der „Neuumkircher“ unterstützt die Aktion „Schulobst“. Den Generationenkonflikt habe man, so Hordzewitz Junior mit einem verschmitzen Lächeln in Richtung seiner Eltern, zwischen Vater und Sohn im Büro ausgetragen. Ob die nächste Generation sich irgendwann in einem Büro im Umkircher Gewerbegebiet wohl fühlen wird, blieb offen. Michael Hordzewitz´ Sohn hielt sich bei der Veranstaltung vornehm im Hintergrund.
Autor: Julius W. Steckmeister (Umkircher Nachrichten, Artikel-Nr. 3180 ISSN 2698-6949)
Spatenstechen: Markus Schmidt (Architekt), Volker Lüdke (Moser Bau), Ernst und Michael Hordzewitz, BM Walter Laub, Jürgen Kapp (Merkur- Frucht), Dieter Ehret (Statiker), Hans- Stephan Thomann (Merkur- Frucht) v.l.n.r (Bild: J. W. Steckmeister)
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