Die erste Begegnung mit der Bildenden Kunst hatten Marianne Emmenegger und Diethild Herbolzheimer- Böttner nach eigener Aussage „seit sie einen Stift halten können“. Begegnet sind sich die beiden Künstlerinnen aber erst im Jahr 2004, nämlich während ihres Studiums an der Freiburger Freien Hochschule für Grafik Design und Bildende Kunst in der Malereiklasse von Ben Hübsch. Aus der Begegnung der Umkircher Grundschullehrerin mit der Freiburger Lebensmittelchemikerin ist eine inspirierende Freundschaft geworden, die sich in der Ausstellung in „Umkirchs Guter Stube“, so Bürgermeister Walter Laub in seiner Eröffnungsrede, nun erstmals gemeinsam präsentiert.
Gemeinsam ist den beiden Malerinnen auch die Liebe zur abstrakten Acrylmalerei. Während sich aber bei Marianne Emmenegger, der Malerin, „die mit dem Pinsel zeichnet und mit dem Stift malt“ (Walter Laub), Spuren von Landschaft als Inspirationsquelle in Gemälden und Zeichnungen wieder finden lassen, beherrschen die Acrylbilder von Diethild Herbolzheimer- Böttner klar begrenzte Farbflächen. Wirken die Bilder der Musiklehrerin mit Gesangsausbildung Marianne Emmenegger, als würde ein Dirigent den Pinsel führen und man eine Landschaft beispielsweise durch eine verregnete Scheibe betrachten, stellen sich die aneinander gesetzten Farbflächen der Chemikerin Diethild Herbolzheimer- Böttner eher wie ein Blick durch ein Mikroskop dar. Beide Künstlerinnen bringen also gewissermaßen ihren Hauptberuf auch in ihrer Kunst zum Ausdruck. Neben den großformatigen Acrylbildern gibt es im Schloss Büningen auch kleinformatige Grafiken der beiden Künstlerinnen zu sehen. Hier kommt Marianne Emmenegger zurück zu ihren zeichnerischen Ursprüngen, während Diethild Herbolzheimer- Böttner sich der Ätzradierung verschrieben hat. Kein Wunder bei einer Chemikerin, da hier mit Salpetersäure gearbeitet wird. Während bei den Acrylbildern starke Farbigkeit im Vordergrund steht, kommen die Kleinformate bei beiden Künstlerinnen eher dezent und fast monochrom daher.
Über Malerei zu schreiben ist aber etwa so sinnvoll, wie über Essen oder Musik. Besser ist es, sich selbst einen Eindruck zu machen. Die Ausstellung hat von Montag bis Freitag, 8 bis 12 Uhr, Dienstag zusätzlich von 14 bis 16 Uhr und Mittwoch bis 18 Uhr geöffnet.
Bürgermeister Walter Laub und die Künstlerinnen dankten neben den zahlreichen Besuchern/Innen der Vernissage auch den helfenden Händen aus dem Umkircher Rathaus sowie Oktavia Röhl, die die Ausstellungseröffnung mit der Harfe musikalisch umrahmte.