* * * * * *
Zeige mir Deine Tasche,und ich sage Dir, wer Du bist?
Lasse mich in Deine Handtasche schauen, und ich sage Dir, wie es Dir geht. Die Damen-Handtasche ist Mythos und Mode zugleich. Doch sie ist nicht nicht nur ein modisches Accessoire; sie, und besonders ihr Inhalt, gilt vielfach auch als Spiegel der Seele und der Persönlichkeit ihrer Besitzerin. Das Utensil ist für manche Frau die Personifizierung ihres Stolzes und ihres Schamgefühles. Jede Frau hat nicht nur eine, sondern viele Handtaschen. Das modische Äußere jeder Damen-Handtasche verbirgt - als Inhalt - viele Geheimnisse ihrer Besitzerin. Denn der besteht nicht nur aus „Gummibärchen“ und Lippenstift. Weil Frauen so verwirrend viele Handtaschen besitzen, sollen sie, nach angeblich wissenschaftlichen Erkenntnissen, durchschnittlich 76 Tage ihres Lebens in ihrer Handtasche wühlen. Von dem berühmten amerikanischen Schauspieler James Byron Dean ist überliefert, dass er seine große Liebe zurückgewinnen wollte, indem er ihre Handtasche entwendete, die sie beim Schlussmachen trug.Eine ehrliche Frau brachte die Geheimnisse ihrer Handtasche auf diesen Punkt: „ In meiner Handtasche herrscht das totale Chaos. Es wäre mir unangenehm, wenn jemand in meine Privatsache hineinfassen würde“
Edle Taschen zu Porsche & Mercedes-Preisen: Hermès, Louis Vuitton, Chanel, Gucci u.a.
Edle Taschen haben stolze Preise. Nicht alle liefern ihre Handarbeit so günstig wie die Indianer. Die „Birkin Bag“ aus dem Hause Hermès Paris (benannt nach der Schauspielerin Jane Birkin) zählen mit Preisen von 7000 bis 115.000 Euro zu den teuersten und begehrtesten Damenhandtaschen der Welt. Das rubinrote Modell "Diamond Birkin" wurde für umgerechnet 152.000 Euro versteigert.
Hendrikje: Das Handtaschen-Museum mit dem Frauen-Utensil.
Nicht nur Königin Elisabeth II. und ihre eiserne Premierministerin Margaret Thatcher, Grace Kelly und die Kennedys haben Handtaschentrends geprägt. Auch die Stars aus Filmen und Fernsehen tun es noch heute. Das weltweit einzigartige Handtaschenmuseum in Amsterdam demonstriert mit über 2000 Exponaten die lange Geschichte der Damen-Handtasche.
Sexapeal „Mochila Wayúu“: Der neue Taschen-Hit kommt von den Indianern aus Kolumbien.
Für die Indianer sind Farben Sexapeal. Die neue „„Mochila“ (zu deutsch: Tasche) kommt vom Stamm der Wayúu-Indianer aus La Guajira, im südamerikanischen Staat Kolumbien. Dort wurde sie schon vor hunderten von Jahren von den Frauen in Handarbeit gefertigt. Die Frauen häkelten mit viel Kreativität und Phantasie ihre Taschen, um damit die Männer zu beeindrucken. In ihren Motiven und Farben verstecken sie ihre Gefühle, ihre Phantasie und ihre Träume. Die reine Wolle färbten sie mit natürlichen Farben, die in der südamerikanischen Sonne leuchteten wie ein bunter Regenbogen. Je schöner ihre Tasche wurde und je mehr sie in der Sonne leuchtete, umso anziehender war das „Sexapeal“ der jungen Indianerin. Da eine Tasche aus zehntausenden einzelnen Häkel-Bewegungen gestrickt wird, braucht eine Frau für ihre Fertigung 15 bis 20 Arbeitstage. Jede Tasche ist ein einmaliges Unikat.
Schwarz ist das Loch und die Depression: Nur im Licht erkennen wir die Farben des Lebens.
Viele Menschen scheuen das Licht und verstecken ihre Depressionen und ihr Leid hinter verdunkelten Scheiben, verschlossenen Läden und in schwarzen Kleidern. Die Nacht blickt in ein dunkles, schwarzes Loch. Nur im Licht der Sonne erkennen wir die Farben. Bei meiner Parkschöpfung habe ich (in Lichthöfen) mit Licht und Schatten gestaltet; so verwandeln sich die Bäume mit der wandernden Sonne. Die Indianer haben eine hohe Sensibilität für den Lichtwandel vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang. Genial sind sie in ihrem Wissen über die Wirkung der Farben, denn alle natürlichen Farben ziehen sie nicht aus einem Chemie-Werk, sondern aus Wundern der Natur. Und weil sie ihre Wirkung im Licht der Sonne kennen, sind ihre Schöpfungen oft Meisterwerke der Farben, so wie ein leuchtender Regenbogen in der Sonne. Auch in der farbenfrohen Damen-Handtasche „Mochila Wayúu“ leuchten die Farben der karibische Sonne.
Die Wayúu-Indianer: Von dem Hirtenvolk stammt der Taschen-Hit.
Die Wayúu-Indianer - oder auch Guajiro genannt – sind ein zu der ethnischen Gruppe der Arawak zählendes indigenes Volk in Südamerika. Sie leben auf der Guajira-Halbinsel, die zu Kolumbien und Venezuela gehört. Ihre Sprache, das „Wayuunaiki“ gehört zu den Arawak-Sprachen und wird in Kolumbien und Venezuela von rund 300.000 Menschen gesprochen. Die Wayúu lebten zuvor im heutigen Guayana, von wo sie vertrieben wurden. Auf der Halbinsel „La Guajira“ betreiben sie den Ackerbau, die Jagd und das Fischen. Der Italiener Amerigo Vespucci, der Namensgebers Amerikas, betrat im Jahre 1500 als erster Europäer die Ostseite der Guajira-Halbinsel. Erst Jahre später entdeckten spanische Seefahrer die Halbinsel und fischten in ihren Perlenbänken. Heute sind "Mochilas" der Verkaufsschlager der Indianer in Kolumbien und Venezuela. In den Tourismuszentren werden die bunten „Mochila Wayúu“ überall angeboten.
Catalina Montoya und Adam Sikora bringen die „Mochila Wayúu" nach Europa.
Mit der Wucht der Farben beeindruckte auch die junge und bildschöne Kolumbianerin Catalina Montoya den jungen Schauspieler Adam Sikora auf dem Freiburger Rathaus-Platz. An ihrem Arm trug sie ihr „besten Stück“, ihre in der Sonne leuchtende „Mochila Wayúu“. Sikora: „ Als ich die bunten Farben ihrer Tasche und das Lachen in ihrem Gesicht sah, wusste ich: Diese Frau hat keine muffigen Depressionen. Aus ihr strahlt die Wucht der Freude am Leben. Sie ist mein bunter Regenbogen: Sie muss meine Frau werden“. Ein Jahr später heiratete Sikora die gelernte Grundschullehrerin aus Medellin und feierte bei Francesco Caridi im „San Marino“ seine südamerikanisch-indianische Hochzeit. Inzwischen hat das Paar Kontakte zu den Indianern von La Guajira aufgenommen und importiert die „Mochila Wayúu“ direkt vom Stamme der Wayúu-Indianer. Jede Tasche ist ein Unikat und wird zum Preis zwischen 80,- und 150,-- Euro verkauft. Der Preis einer Tasche entspricht etwa dem Monatslohn einer strickenden Indianerin. Das Paar hat einen Shop für die Indianer-Tasche eröffnet, die zu ihrem persönlichen Finder und Glücksbringer wurde.
Heute sagt der Menschen-Kenner Sikora: „Eine lachende Frau mit einer bunten „Mochila Wayúu“ ist mir noch immer lieber als eine muffige mit einer sündhaft teuren „Gucci“.
Den "Mochila Wayúu Shop" finden Sie im internet hier: www.molago.de
Autor des Artikels: Werner Semmler
Fotohinweise:
Die Fotos mit ihren "Mochilas" nahmen Catalina Montoya und Adam Sikora Mochila beim Idianer-Baum "Osagedorn" im Schlosspark in Umkirch auf.
www.regionalia.de/umkirch/baumvorstellung-osagedorn-der-indianer-baum-traegt-fruechte-im-queen-auguste-victoria-park_A6419