Im Frühjahr und im Herbst findet auf dem Breisacher Marktplatz der traditionelle Jahrmarkt statt. Auch am heutigen Donnerstag, den 25. 03., bieten wieder zahlreiche Händler aus nah und fern eine bunte Warenvielfalt an. Noch bis 18: 00 Uhr kann man sich auf dem Marktplatz und der teilweise für den Verkehr gesperrten Rheinuferstraße mit Unterwäsche, Wolle, Wunderpaste und vielem mehr eindecken.
Die Tradition der Jahrmärkte reicht zurück bis ins Mittelalter. In eine Zeit geringer Mobilität also, eine Zeit in der die Waren noch zum Verbraucher kamen. Im Zeitalter von Auto, Aldi und Online- Shopping wirkt die Institution des Jahrmarktes wie eine Reise in die „gute alte Zeit“ aber leider auch wie ein Anachronismus.
„Leben kann man davon nicht, das sehen sie doch“, so einer der Händler mit einer Geste über den zur Mittagszeit eher mäßig besuchten Marktplatz. „Da kommen doch, wenn überhaupt, nur noch alte Leute.“
„Wir sind die letzte Generation, die das noch macht“, meint sein Standnachbar, der eine Reinigungspaste „für alles“ feil bietet. Rund 35. 000 Kilometer im Jahr würde er fahren, so der Lederwarenhändler. Heute sei er allerdings „nur“ 360 Kilometer weit angereist, gewissermaßen zum „Ausruhen“.
Die Begeisterung für Jahrmärkte sei von Region zu Region stark unterschiedlich, berichtet der Reisende weiter. Insgesamt wäre die Branche aber in nicht allzu ferner Zukunft nicht mehr überlebensfähig. Der heutige Tag, soviel könne er jetzt schon sagen, würde sich wohl wirklich nur zum Ausruhen eignen.
Wer also noch eine Zeitreise antreten möchte, hat dazu auf dem Breisacher Marktplatz bis 18: 00 Gelegenheit. Denn wer weiß, wie lange es die charmante Institution des Jahrmarktes noch geben wird.
Autor: Julius W. Steckmeister
Autor: Julius W. Steckmeister (Breisacher Nachrichten, Artikel-Nr. 2169 ISSN 2698-6949)