Ab dem heutigen Freitag, 28. 05. 2010, haben alle Menschen südlich der Elbe Gelegenheit auf dem Breisacher Weinfestgelände die Atmosphäre des berühmten Hamburger Fischmarktes zumindest auszugsweise zu erleben. Die vom Hamburger Original bekannten Marktschreier geben sich bis einschließlich Sonntag alle Mühe ebenso lautstark wie humorig Großmengen von Aal, Bananen, Wurst oder Nudeln zu günstigen Preisen an den Mann oder die Frau zu bringen.
Während der Hamburger Fischmarkt rund um die alte Fischauktionshalle im Stadtteil Altona bereits um 5 Uhr beginnt und deswegen auch gerne von Nachtschwärmern zum Katerfrühstück genutzt wird, öffnet das Breisacher Pendant seine luftgefüllten „Pforten“ am Freitag um 9, Samstag um 10 und Sonntag erst um 11 Uhr. Dafür bleibt den Besuchern (m/w) bis in die Abendstunden Zeit, sich mit Lebensmitteln, Bekleidung und sonstigem mehr oder weniger Nützlichen einzudecken. Neben der Unterhaltung durch Marktschreierlegenden wie Aal- Hinnerk oder Bananen- Fred (Achtung! Mit der Ware wird zum Teil auch geworfen!) gibt es am Fischmarktwochenende weitere Aktionen wie Bierkrugwettstemmen (Freitag, 14 Uhr/ erster Preis ist eine Hamburgreise für zwei Personen), musikalische Unterhaltung (Samstag- und Sonntagnachmittag) oder Maritimen Frühschoppen unter dem Plaste- Leuchtturm mit Matjes und Freibier (Sonntag, 11- 11 Uhr 30). Die offizielle Markteröffnung findet am heutigen Freitag um 16 Uhr durch Bürgermeisterstellvertreter Lothar Menges und „Fischmarkt on Tour“- Organisator Thorsten Mey statt.
Übrigens: „Moin“ sagt man im Norden den ganzen Tag, auch abends! Wer ein Radler trinken will, sollte auf dem Fischmarkt ein Alsterwasser bestellen und der noch heute verwendete Hamburger Gruß „Hummel, Hummel - Mors, Mors“ geht auf den Hamburger Wasserträger Hans Hummel (1787 -1854) zurück, der, wenn ihn Kinder wegen seiner schweren Arbeit neckten und ihm seinen Namen nachriefen diese erbost mit „Mors, Mors“ beschimpfte. „Mors“ ist das plattdeutsche Wort für den Allerwertesten und als Kürzel für „LMAA“ gebräuchlich.
Autor: Julius W. Steckmeister (Breisacher Nachrichten, Artikel-Nr. 2311 ISSN 2698-6949)