Einen besseren Termin für die Feierlichkeiten hätten sich die Verantwortlichen kaum aussuchen können, heißt der dritte Adventssonntag doch „Gaudete - Freut Euch!“ Und Stolz und Freude waren allen Beteiligten am vergangenen Sonntag auch anzumerken.
Im Bürgersaal des Breisacher Rathauses begrüßte Stadtoberhaupt Oliver Rein neben dem Ehrengast Erzbischof Zollitsch auch Landrätin Dorothea Störr- Ritter, Vorstandsmitglied des Münsterbauvereins, MdL Gundolf Fleischer, die Breisacher Geistlichen Peter Klug und Peter Hanselmann, den Stadt- und Pfarrgemeinderat sowie die Altbürgermeister Fritz Schanno und Alfred Vonarb.
„Breisach ist ein Wahrzeichen für den Brückenbau nach Europa“, so Erzbischof Dr. Robert Zollitsch über die Bedeutung der Europastadt am Rhein. Das Breisacher Münster ist, so der Erzbischof weiter, „religiöses Zeichen und Kulturgut“. „Wir leben von dem, was unserem Leben einen Sinn und ein Ziel gibt“, fuhr Dr. Zollitsch fort, „ das Münster im Mittelpunkt der Stadt ist der Wegweiser, der uns zeigt wohin wir gehen.“
In der Gemeinschaft des Glaubens froh und dankbar verbunden, lauten die Zeilen, die der Erzbischof anschließend ins Goldene Buch schrieb. Dr. Erwin Grom vom Münsterbauverein überreichte dem Kirchenmann einen Sammelband sämtlicher Ausgaben der Zeitschrift „Unser Münster“, die vom Verein in Eigenregie herausgegeben wird.
Umrahmt von zahlreichen Gläubigen und geführt vom Zug der Ministranten/Innen zog die Gemeinschaft anschließend ins Münster ein.
Neben der Predigt, die an diesem Tag nicht „Hausherr“ Pfarrer Klug sondern Erzischof Zollitsch hielt, richteten auch Pfarrer Peter Hanselmann für die Evangelische Martin- Bucer- Gemeinde, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Martin Hau, Theo Hirschbihl vom Erzbischöflichen Bauamt sowie Breisachs Bürgermeister Oliver Rein Gruß- und Dankesworte an die Gemeinde. Musikalisch begleitet wurde das feierliche Pontifikalamt vom Münster- und vom Kinderchor sowie Dr. Martin Güthlin an der Orgel. Am Ende des Gottesdienstes wurden von Münsterpfarrer Peter Klug Urkunden für Steinpatenschaften vergeben. Neben Steinmetz Dietmar Bader von der verantwortlichen Firma Armin Hellstern und Putzrestaurator Erwin Braun übernahmen auch Bauoberamtsrat Theo Hirschbihl und Konservator Dr. Friedrich Jacobs vom Landesdenkmalamt eine Patenschaftsurkunde. Die „größten Brocken“ teilten sich die Stadt Breisach und die Erzdiözese Freiburg. Während die Stadt zukünftig für den Nordturm Pate steht, übernimmt die Diözese den südlichen der beiden unterschiedlichen Brüder.
Nach dem Auszug aus dem Münster versammelten sich Gäste und Gastgeber vor der Krypta des St. Stephans Münsters zu einem Stehempfang. Für die Kinder gab es zur Stärkung Pizza und für die Erwachsenen Rotwein.
Mit der Entrüstung des Südturmes und der Restaurierung des Sockels sollen mit dem Erklingen der ersehnten Südturmglocken zum Stadtpatroziunium am 26. Juni 2011 die Arbeiten am Münster für die nächsten Jahrzehnte abgeschlossen sein