Angesichts der Atomkatastrophe in Japan wächst auch im Elsass der Widerstand gegen das umstrittene Atomkraftwerk Fessenheim am Oberrhein. Der Straßburger Stadtrat forderte einstimmig die Schließung des besonders pannenanfälligen Kraftwerks, wie ein Sprecher mitteilte. Die lokale Fessenheim-Überwachungskommission (CLIS) verlangte neue und härtere Sicherheitskontrollen, heißt es in der AFP- Meldung vom Dienstag, den 12. April 2011.
Die Fessenheim-Überwachungskommission (CLIS), der unter anderem Vertreter der französischen Atomaufsicht ASN, des AKW- Fessenheim, der umliegenden Gemeinden sowie Umweltschützer angehören, forderte neue Sicherheitsgutachten. Vor allem die Risiken bei einem Erdbeben und einer Überschwemmung müssten "so rasch wie möglich" neu bewertet werden, ist bei AFP weiter zu lesen.
Nach dem Teilerfolg der Klage des Trinationalen Atomschutzverbandes (TRAS) vor dem Verwaltungsgericht in Straßburg im März diesen Jahres, bei der die Forderung der TRAS nach Stilllegung des AKW zwar abgelehnt, jedoch aufgrund fehlender Bewilligungen zur Wasseremission eine Illegalität des AKW- Betriebes zumindest juristisch festgestellt wurde, sind die klaren Worte aus dem Straßburger Stadtparlament ein weiterer Hoffnungsschimmer.
Das AKW- Fessenheim ist mit rund 35 Betriebsjahren der älteste Atomreaktor in Frankreich. Neben den häufig auftretenden Störfällen im Reaktor am Rhein, ist das AKW weder erdbebensicher noch gegen eventuelle Bedrohungen aus der Luft (Flugzeugabstürze) gewappnet. Auch die möglichen Folgen von Hochwasserereignissen auf den Betrieb des 70er- Jahre- AWWs wurden nie untersucht.
Natürlich geht auch der Bürger/Innenprotest auf beiden Rheinseiten weiter. Nach dem Anti- Fessenheim- Picknick vom Sonntag, den 10. April 2011, wird es am Ostermontag, den 25. April 2011, Protestaktionen auf vielen Rheinbrücken geben. Die Demo auf der Breisacher Rheinbrücke beginnt symbolträchtig um 5 nach 12!
(AFP/ JWS)