Eine Steigerung der Einsätze um sage und schreibe 100%, die Ersetzung des 20 Jahre alten Einsatzleitwagens (ELW 1) und natürlich die umfangreichen Feierlichkeiten zum 150jährigen Jubiläum sind wohl die herausragenden Ereignisse des Jahres 2010 bei der Freiwilligen Feuerwehr Breisach.
Kein Wunder also, dass die Hauptversammlung der Breisacher Wehr am Freitag, den 15. April 2011, in der Niederrimsinger Attilahalle nahezu festliche Züge trug. Empfangen wurden die zahlreichen Gäste aus Politik, Helferorganisationen und natürlich Feurwehr musikalisch von der Trachtenkapelle Niederrimsingen, bevor Feuerwehrgesamtkommandant Jochen Böhme das Wort ergriff.
Begrüßung zahlreicher Ehrengäste
Neben Breisach Bürgermeister und „erstem Feuerwehrmann“ Oliver Rein konnte Böhme die Ortsvorsteher der Teilgemeinden, Wendelin Hintereck, Bernhard Kiefer und Walther Ziegler begrüßen. Auch Altbürgermeister Alfred Vonarb sowie, als Vertreter ihrer Gemeinderatsfraktionen, Jörg Leber und Lothar Menges und Hauptamtsleiter Harald Bitzenhofer waren in die Attilahalle gekommen. Das DRK wurde durch Charlotte Wolf und Josef Köninger, die Polizei durch Revierleiter Berthold Bock vertreten. Die Feuerwehrabteilungen der Teilorte waren durch ihre Kommandanten Alois Lupfer, Christian Ott und Christoph Zarro vertreten, für den Kreis war Kreisbrandmeister Axel Widmaier erschienen.
Rekordjahr für die Breisacher Feuerwehr
Den Tätigkeitsbericht 2010 stellte Schriftführer Felix Häring vor. Von 88 Einsätzen im Jahre 2009 auf 169 Einsätze im Jahre 2010 lautet die Rekordbilanz der vier Breisacher Feuerwehrabteilungen. 72% der Einsätze, so Häring, sind mittlerweile technische Hilfeleistungen, die vom Haustüröffnen über den voll gelaufenen Keller bis hin zur Menschenrettung aus Fahrzeugen reichen. Die klassische Brandbekämpfung machte im vergangenen Jahr gerade einmal 18% der Einsätze aus. Mit 10% ist die Zahl der Fehlalarme bedauerlich hoch. Natürlich stehen auch laufend Übungen und Lehrgänge auf dem randvollen Terminkalender der Feuerwehrleute, denn nur wer in Übung ist, kann im Ernstfall routiniert und sicher helfen. Zusätzlich leisteten die ehrenamtlichen Helfer/Innen in wahlweise rot oder blau Unterstützungsdienste bei zahlreichen sportlichen, kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen wie beispielsweise dem alljährlichen Großereignis Bezirksweinfest Kaiserstuhl/ Tuniberg.
„Das Jahr 2010 hat uns alle gefordert“, fasste Kommandant Jochen Böhme den Bericht zusammen. Ein „mittelständisches Unternehmen“ wie die Feuerwehr Breisach ist ohne die Vielzahl der motivierten Kameraden nicht zu führen, so Böhme weiter. Mit 169 Einsätzen und 250 Übungen, rechnete Böhme vor, hatte es im vergangenen Jahr keinen Tag gegeben, an dem die Feuerwehr nicht zum Schutz der Breisacher/Innen unterwegs war.
Über 16 Fahrzeuge, darunter zwei Boote, verfügen die Breisacher Feuerwehren. Das Älteste ist mit stolzen 25 Dienstjahren der Vorausrüstwagen (VRW), das Jüngste der in 2010 angeschaffte Einsatzleitwagen. Insgesamt 30.000 Kilometer hat die Feuerwehr allein im vergangenen Jahr zurückgelegt, 2500 Prüfungen wurden an den Fahrzeugen durchgeführt und allein 420 mal Atemschutzmasken gereinigt, präsentierte Gerätewart Jörg Weber große und kleine Zahlen.
„Die Feuerwehr Breisach ist gut aufgestellt“, zeigte sich deren Kommandant zufrieden.
Kassenprüfung, Vorstandsentlastung und Anerkennung
Eine „einwandfreie Kassenführung“ bestätigte Kassenprüfer und erster Bürgermeisterstellvertreter Jörg Leber dem Rechner Norbert Ciesiolka im Anschluss an dessen Bericht. Der von Bürgermeister Oliver Rein beantragten Entlastung des Vorstandes wurde denn auch einstimmig stattgegeben.
„Kein Tag ohne Feuerwehr“, so Oliver Rein über die zentrale Bedeutung der ehrenamtlichen Helfer/Innen für die Europastadt, „der Tätigkeitsbericht spricht Bände und zeigt, was Feuerwehreinsatz in den Gemeinden ausmacht.“
Dass Feuerwehrmann noch immer zu den beliebtesten Berufsbildern zählt, sei Verdienst der Feuerwehrleute, lobte Rein und betonte auch das besondere Gewicht der Kameradschaft innerhalb der Wehr. Sorgen machten dem Stadtoberhaupt allerdings die Probleme bei der Gewährleistung der Tagesbereitschaft, die unter anderem mit der Tatsache zusammen hängt, dass immer weniger Breisacher/Innen auch in Breisach arbeiten. Im Namen der ganzen Stadt sprach Rein der Feuerwehr Dank, Respekt und Anerkennung aus.
Ansprache, Beförderungen und Ehrungen
Voll des Lobes für die Arbeit der Feuerwehrmänner und - frauen war auch Kreisbrandmeister Axel Widmaier. Die Tätigkeitsberichte zeigten, so der Kreisbrandmeister, dass die Kameraden/Innen voll Engagement ehrenamtlich Pflichtaufgaben der Stadt erfüllen und damit einen wichtigen und aktiven Beitrag zum Leben in der örtlichen Gemeinschaft leisteten. Auch Widmaier betonte die Unverzichtbarkeit der Abteilungsstärke bei den freiwilligen Feuerwehren. Für den Herbst 2012 kündigte Widmaier ein feuerwehrtechnisches Großereignis an: Die Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Baden- Württemberg wird in Breisach abgehalten werden. Feierlich nahm Widmaier anschließend die Beförderung etlicher Feuerwehranwärter zu Feuerwehrmännern, Feuerwehrmännern zu Löschmeistern, Oberfeuerwehrmännern und Hauptfeuerwehrmännern sowie die Beförderung von Christoph Zachow zum Oberbrandmeister und Jochen Böhme zum Hauptbrandmeister vor.
Besondere Treue zu den Männern in Uniform ehrte anschließend Breisachs Bürgermeister Oliver Rein. Rekordhalter sind mit 40 Jahren Werner Wolf, 50 Jahren Gervas Gräbling, Josef Hensle und Bernhard Zünd sowie mit enormen 65 Jahren ehrenamtlicher Feuerwehrtätigkeit Stefan Hanser.
Bei Speis und Trank endete die Hauptversammlung der Breisacher Freiwilligen Feuerwehr 2011 in einem gemütlichen Beisammensein voller brandaktueller Gespräche.