Seit den Protesten gegen das geplante Atomkraftwerk in Wyhl in den 70er und 80er Jahren hatten die Stadt Breisach und die Region keine Demonstration vergleichbarer Größenordnung mehr erlebt. Rund 5000 Atomkraftgegner/Innen aus Frankreich und Deutschland versammelten sich am Mittag des Ostermontags, um zur symbolträchtigen Uhrzeit „Fünf nach Zwölf“ eine Schweigeminute abzuhalten. Anschließend wurde die Rheinbrücke wieder geräumt und sich zu einer Kundgebung auf der Rheininsel zwischen Breisach und Neuf Brisach versammelt.
Organisiert wurde die Protestaktion von der „AntiAtomFreiburg“, die auch eine gemeinsame Radtour von der Uni- Stadt zur Demo nach Breisach im Angebot hatte, und der französischen Gruppe „Stop Fessenheim“, die sich die Stilllegung des AKW Fessenheim im wahrsten Sinne des Wortes auf die Fahne geschrieben hat.
Gegen halb 12 strömten bereits zahlreiche Demonstranten/Innen von Ost und West, teils in Schutzanzügen oder gelb beflaggt auf die zunehmend voller werdende Rheinbrücke. Gegen halb 1 war die Brücke belegt und der Zug kam ins Stocken.
Nach der Schweigeminute, die neben dem GAU im japanischen Atommeiler in Fukushima auch an das Atomunglück in Tschernobyl vor genau 25 Jahren erinnern sollte, zog die friedliche Menschenmasse weiter auf die Rheininsel, wo es neben kurzen Redebeiträgen auch Versorgungsstände für das leibliche Wohl der Atomstromgegner/Innen gab. Gegen 16 Uhr endete die Veranstaltung, die erfreulicherweise ohne Zwischenfälle verlief.