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Unverständnis für Presseberichte - Leserbrief zum TreuBau-Projekt in der Kettengasse

Vom Spiel- und Aussichtsplatz zum Bauplatz? (Tausch-)Grundstück an der Ursulinengasse (Bild: J. W. Steckmeister)

Mit reichlich Befremden hat eine eifrige Breisacher Zeitungsleserin die teils sehr positive Berichterstattung der lokalen Presse über die veränderten Bebauungspläne an der Kettengasse aufgenommen. Ihre Sicht auf die neuen Absichten des alten Bauträgers stellt die Münsterbergbewohnrein in nachstehendem Leserbrief, den REGIONALIA- Breisacher Nachrichten im Wortlaut abdrucken, dar. 

„Mit Erstaunen habe ich die positiv formulierten Pressemitteilungen zum neuen Bauvorhaben der TreuBau-AG auf dem Münsterberg gelesen.
So sollen sich die Pläne von der ursprünglichen Planung in allen Punkten unterscheiden, und die TreuBau-AG wird gelobt, dass sie sich ohne Rechtsstreit zu einer Umplanung und einem Grundstückstausch bereit erklärt habe. Das Grundstück, auf dem sich der Spielplatz der Grundschule befindet, werde im Tausch bebaut.
 
Aber das Grundstück wird ja nicht nur von der Grundschule genutzt. Dass es sich bei diesem, zur öffentlichen Nutzung freigegebenen Spielplatz um den einzigen Platz auf dem Münsterberg handelt, auf dem jüngere Kinder gefahrlos spielen können, in ausreichender Entfernung zum nächsten Grundstück, sodass die Lärmbelästigung gering bleibt, dass dieser Platz mit der günstig gelegenen Sitzbank auch gerne von Touristen genutzt wird, wird in den Berichten nicht erwähnt. Die Stadt weiß das sehr wohl, sonst wäre an diesem Platz nicht eine Hinweistafel für Touristen aufgestellt worden. Dazu kommt noch ein schöner Baumbestand auf dem Spielplatz, der auch zur Attraktivität der Breisacher Silhouette beiträgt.
 
Alle Welt spricht davon, dass wir Zeit mit unseren Kindern verbringen sollen, dass sie sinnvoll beschäftigt werden sollen und ihr Bewegungsdrang gefördert werden soll. Aber den Platz dafür lässt man uns nicht und wundert sich dann, dass immer mehr Kinder ihre Zeit vor dem Computer verbringen.
 
Weiterhin ist zu lesen, dass der Schulweg von der Tiefgaragenzufahrt nicht berührt werde. Als Nachbarin des Grundstückes beobachte ich täglich, dass die Kinder den Weg über die Ursulinengasse bevorzugen. Da die Kettengasse selbst zu Schulbeginn stark befahren und eng ist und ein Fußweg fehlt, müssten sie sich dort zwischen parkenden und fahrenden Autos durchschlängeln. Diese gefährliche Situation meiden die meisten Kinder intuitiv, vielleicht hören sie auch vernünftigerweise auf ihre Eltern und nehmen den Weg über die Ursulinengasse, wo sie viel sicherer laufen.
 
Nun ist zu vernehmen, dass die Tiefgaragenausfahrt auf die Ursulinengasse führen soll – genau da, wo die Kinder bisher ihren sicheren Schulweg hatten.
 
Ich verstehe die positiven Äußerungen in der Presse nicht. Warum muss einer der letzten grünen Flecken auf dem Münsterberg bebaut werden?“
 
(Margot Kückelheim, Breisach)
  (Breisacher Nachrichten, Artikel-Nr. 4294 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 11.05.2011 09:59.

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