Im voll besetzten und mit allerlei magentafarbenen Deko- Artikeln gezierten Gemeindesaal begrüßte Niederrimsingens Ortsvorsteher Wendelin Hintereck seinen Oberrimsinger Amtskollegen Bernhard Kiefer sowie Volker Heieck, Klaus Domscheit, Robert Lösche und Sigrid Münzenrieder von der Deutschen Telekom, dem Partner der Gemeinden in Sachen Digital Subscriber Line (DSL).
Der Ortsvorsteher freute sich über das endlich erreichte Ziel einer schnellen DSL- Versorgung, die gerade auch für Unternehmen im ländlichen Raum von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Zunächst hatten die Gemeindeverwaltungen in Sachen DSL Kontakt mit der Firma Vodafon aufgenommen, so Hintereck zur Chronologie der Anschlusssuche. Allerdings bietet der Mitbewerber keine kabel- sondern funkgestütze DSL- Versorgung an. „Die Funkmastengeschichte hätte uns auf den Magen geschlagen“, begründete Hintereck die Entscheidung für den Konzern mit dem pinkfarbenen T.
Fördermittel hatte es aus dem Landesprogramm zur Erschließung des ländlichen Raumes für das Projekt gegeben. Rund 40. 000 Euro hatte man zudem durch den Radwegbau zwischen Merdingen und Rimsingen einsparen können, da bei den Erdarbeiten die Leerrohre gleich mitgelegt werden konnten.
„Die Technik ist fertig, die Vernetzung fast beendet. Die Telekom kann voll reingehen“, so Hintereck. Bedauerlich nur, dass wegen zu geringer Nutzerzahlen der Ortsteil Grezhausen und das Niederrimsinger Gewerbegebiet nicht in den Genuss der schnellen Datenübertragung kommen.
Volker Heieck, stellvertretender Projektleiter von der Deutschen Telekom, verglich die Wichtigkeit der Versorgung des ländlichen Raumes mit DSL im 21. Jahrhundert mit dem Straßen- und Schienenbau im vergangenen Jahrhundert.
„Das Breitband in die Fläche tragen“, so die Aufgabe, die sich der Anbieter Deutsche Telekom auf die Fahne geschrieben hat. Rund 20mal schneller als funkgebundenes DSL ist die Versorgung über das kupfergebundene Glasfasernetz der Telekom, schwärmte Heieck. Was die kabelgebundene Versorgung betrifft, stellte Heieck zwei Grundmodelle vor: Erstens „fiber to the home“ und zweitens „fiber to the curb“.
Was schwierig klingt, ist ganz einfach. Ersteres bedeutet, dass die schnellen Glasfaserkabel bis zur Telefondose in der Wohnung reichen. Dies ist lediglich in neuen Wohngegenden in größeren Städten der Fall. In der Regel kommt Modell zwei zur Anwendung. Hier werden bis in die Gemeinde Glasfasern verlegt, die dann mit den vorhandenen Kupferleitung „verknüpft“ werden. Lösung zwei bedeutet natürlich Verlust der Maximalgeschwindigkeit, da zum einen Glasfaser- und Kupferkabel aufeinander abgestimmt werden müssen und zum anderen, je nach Abstand des Endverbrauchers zum Knotenpunkt Glasfaser/ Kupfer Geschwindigkeit verloren geht.
„Die Spitze wird nicht erreicht“, gestand Heieck. Statt 16. 000 M/bits wären aber immerhin noch 7000 bis 12. 000 M/bits drin, versprach der Telekomprojektleiter.
Bis Ende Juni, sicherte Heieck weiter zu, sei die Buchbarkeit für die neuen Anschlüsse gegeben.
Sigrid Münzenrieder, Vertriebsbeauftragte der Telekom, stellte denn auch gleich verschiedene Vertragsmodelle vor, die es den Rimsingern/Innen zukünftig ermöglichen, vom schnellen Internet zu profitieren. An einem kleinen Info- Stand gab es gleich vor Ort die Möglichkeit „zu wechseln und richtig zu sparen“. Wer nicht so kurz entschlossen ist, kann sich bei Robert Lösche vom T- Punkt Breisach in alle Ruhe beraten lassen.