Das Deutsch- Französische Versorgungsbataillon, das im Oktober 1989 in Stetten am kalten Markt gegründet worden ist, ist das einzige gemischte Bataillon der Deutsch- Französischen Brigade. Einzigartig ist auch die Tatsache, dass es als einziges über zwei Flaggen verfügt. Diese wurden 40 jungen Rekruten auf dem geschichtsträchtigen Platz zwischen St. Stephans Münster und Breisacher Rathaus vorgestellt. Ebenfalls angetreten waren 84 aus dem Auslandseinsatz heimgekehrte Bataillonsangehörige sowie eine Kompanie, die im Juli nach Afghanistan ausrückt. Zu der Zeremonie hatten sich zahlreiche Stadträte, Alt- Bürgermeister Alfred Vonarb sowie Bürgermeister Oliver Rein und etliche ranghohe Militärs eingefunden. Unter ihnen waren der Kommandeur der Deutsch- Französischen Brigade, Brigadegeneral Philippe Chalmel und der Kommandant des Deutsch- Französischen Versorgungsbataillons Oberstleutnant Henning Weeke.
Wichtige und verantwortungsvolle Aufgaben
Von Januar bis Mai 2011 hatten rund 90 Soldaten/Innen des Bataillons unter Führung von Capitaine Thierry Wild logistische Unterstützung und hoheitliche Aufgaben des französischen Staates in Guadeloupe und Guayana ausgeführt. Unter anderem waren sie an der Grenze zu Surinam gegen illegale Grenzübertritte sowie illegale Goldgräber vorgegangen. „Sie haben sich dort unter äußerst anspruchsvollen klimatischen Bedingungen und in einem herausfordernden Umfeld vortrefflich bewährt“, betonte Bataillonskommandeur Henning Weeke zweisprachig bei der Begrüßung der Heimkehrer. „Hervorragender Teamgeist und militärische Disziplin“, strich Weeke als besondere Merkmale des gerade zu Ende gegangenen Einsatzes besonders heraus. Ebenfalls angetreten war eine Kompanie, die an Juli 2011 für ein halbes Jahr Dienst in Afghanistan tun wird. „Der Schutz der afghanischen Bevölkerung und die Ausbildung der einheimischen Sicherheitskräfte stehen“, so Oberstleutnant Weeke, „dabei übergeordnet im Vordergrund.“
Weeke betonte außerdem, dass gerade im gemeinsamen Handeln beider Länder der Zusammenhalt von Deutschland und Frankreich als Kernzelle Europas besonders greifbar würde. Aus den Gefahren und Risiken, die solche Einsätze mit sich bringen machte der erfahrene Militär jedoch bei seiner Ansprache keinen Hehl.
Besondere Verbundenheit: Breisach und das Militär
„Breisach“, so Breisachs Bürgermeister Oliver Rein, „ war, ist und wird immer sehr militärfreundliche sein.“ Schon das Breisacher Rathaus, so der Bürgermeister, dessen Vater selbst im Deutsch- Französischen Versorgungsbataillon gedient und selbst an zwei Afghanistan- Einsätzen teilgenommen hat, sei stets heftig umkämpft, die Stadt zweimal nahezu vollkommen zerstört worden. Rein betonte, dass er stolz auf die Partnerschaft „seiner“ Stadt zum Bataillon sei und es ihm „Ehre, Pflicht und besonderes Anliegen“ wäre, den Soldaten/Innen auch im Namen der Stadt „höchste Anerkennung, Respekt und Dankbarkeit für ihren Friedensdienst“ auszusprechen. Ebenso ermutigte er die neuen Rekruten und wünschte den Rückkehrern einen genussvollen Aufenthalt in der Region. „Die Breisacher sind in Gedanken und Gebeten bei den Soldaten und ihren Familien“, fuhr der Bürgermeister mit Blick auf die ausrückenden Soldaten/Innen fort und wünschte allen viel „Soldatenglück“ und eine gesunde Heimkehr.
Auszeichnungen und Empfang
Für ihre besonderen Verdienste während der Einsätze wurden Capitaine Coralie Felbinger mit dem Ehrenkreuz in Bronze, Capitaine Wilfried Schwachhoffer und Brigadier- Chef Oliver Peche mit der „Médaille de la défense national échelon“ in Gold ausgezeichnet. Die gleiche Auszeichnung in Bronze erhielten die Hauptfeldwebel Stefan Schütt und Dominik Wilke.
Im Anschluss an die feierliche Zeremonie gab es im Breisacher Rathaus einen kleinen Empfang für alle Kommenden und Gehenden.
„Es ist mir immer eine Freude, wenn viele Menschen zur Zeremonie kommen“, so Brigadegeneral Phillip Chalmel. Bei den „Freunden in Breisach“ ist es aber stets am gemütlichsten, freute sich der Brigadechef.
Für die Soldaten, die im Juli nach Afghanistan fahren, gab es vom Bürgermeister eine Breisachwappen- Flagge als Erinnerung an die gemütliche Stadt mit langjähriger Militärtradition.