Im Eingangsbereich wurde dem ehrwürdigen Breisacher Rathaus durch fleißige Narrenhände schon mal „ein neues Gesicht verabreicht“, bevor der bestürzte Bürgermeister, aufgeschreckt durch bunte, schunkelnde Menschenmassen, aus dem Rathausfenster spähte. Zunächst befürchtete das Stadtoberhaupt eine neue Bürgerinitiative gegen Sonstwas, da die nörgelnden "Dagegen- Gruppierungen" im Moment im Ländle ja Angst und Schrecken verbreiten. Der Zunftrat rund um Oberzunftmeister Wilfried Meyer machte Rein allerdings rasch und reimend klar, dass es nicht um Lappalien wie die Kettengasse sondern schlicht um die Macht im Rathaus geht, die die Narren an sich zu reißen gedenken. Unterstützt wurden Meyers Machtansprüche durch zahlreiche maskierte Bürger/Innen und Rathausmitarbeiter/Innen, die offensichtlich schon die Seite gewechselt hatten. Musikalischen Nachdruck wurde dem maskierten Machtanspruch durch Musik der „Schädelfätzer“ verliehen.
Während der Bürgermeister zunächst wenig begeistert von den neuen Verwendungsmöglichkeiten für seine Beamten war – so wurde der Oberbeamte Hauptamtsleiter Harald Bitzenhofer mal eben als „Faultierdresseur“ bezeichnet – hatte Meyer letztlich noch ein Ass im Ärmel. Er versprach Rein, die Leiter des Baudezernats Stefan Baum und Florian Herth auf immer auf verantwortungsvolle Narrenpositionen zu setzten. Die Aussicht beide Bauexperten auf einen Schlag loszuwerden, bewegte Rein schließlich zur Machtübergabe. Von Breisacher Gauklern ließ er sich narrenkappenverziert auf den Münsterplatz führen. Der Machtwechsel im Luftballon- und Luftschlangen gezierten Rathaus wurde von den neuen Machthabern und ihrem bunten Volk eifrig mit Wein, Würstchen und Erfrischungsgetränken gefeiert. Weitere Programmpunkte des Schmutzigen Donnerstag sind das Entzünden des Narrenlichtes auf dem Eckartsberg (17 Uhr) und der Hemdglunkerumzug (20 Uhr).