Nach Vorspeise (Montag), Hauptgang (Dienstag) und Dessert am Mittwoch, standen als besondere Herausforderung für die drei Finalisten/Innen ein Hauptgang und ein Dessert auf der „Speisekarte“ des letzten „Kochvergnügen“- Tages. Bereits um kurz nach 15 Uhr herrschte in der „Filmküche“ in der Muggensturmstraße reger Andrang, denn ganz offensichtlich hatte jeder der Kandidaten (m/w) seine persönliche Unterstützung mitgebracht. Und auch Meisterkoch Christian Begyn, der das „Kochvergnügen“ die vergangenen drei Tage betreut hatte, durfte sich über einen Fanclub freuen. Neben zahlreichen Zuschauern konnte Moderatorin und Breisach- Touristik- Leiterin Annette Senn auch eine prominent bestezte Jury willkommen heißen. Neben Breisachs Altbürgermeister Alfred Vonarb, einem bekennenden Gourmet und Hobbykoch, saßen „Adler“- Wirt Peter Erhardt und Josefine Kunz am Juroren- Tisch. Die Rheinfelderin Josefine Kunz hatte das Fernseh- Original, die „Küchenschlacht“, im August für sich entscheiden können.
Geschmack, Anrichteweise und Fleischgarpunkt, so Christian Begyn leise zur Jury, seien die wesentlichen Kriterien zur Beurteilung der Gerichte. Denn die Besonderheit des letzten Wettbewerbstages bestand darin, dass alle drei Kandidaten/Innen das Gleiche, nämlich ein Rezept von Christian Begyn, zubereiten mussten: Gebratene Entenbrust auf Rüben nach Sauerkrautart sowie karamellisierte Birne mit Lebkuchen Sabayon. Klingt kompliziert - ist es auch!
Da Bürgermeister Rein, der lieber genießen als „Wortsalat“ servieren wollte, auf eine Küchenrede verzichtete, durften die Köche/Innen gleich ans Werk.
Während Begyn, der den „Schwarzen Adler“ Oberbergen in den Jahren 1979 bis 1995 in den „Sterne- Himmel“ gekocht hatte, dem Publikum Entenbrüste näher brachte, rotierten nach dem Startschuss die Kandidaten/Innen an Kochtöpfen und Kohlrabi.
„Kochen muss aus dem Bauch kommen“, so Begyn zu Elisa Russano, die ihrem "Kohlrabi nach Sauerkrautart" mit reichlich Weißwein auf die Sprünge half. Während Ulrika Hänsler mit ansetzendem Gemüse kämpfte, höhlte Markus Baatz mit viel Feingefühl Birnen aus. Nicht Bierernst sondern eher weinselig ging es im Kochstudio aber nicht nur für Kohlrabi zu. Die Besucher plauderten angeregt, die „Kontrahenten/Innen“ prosteten sich mit Kochwein zu und auch Kochprofi Christian Begyn ließ sich von der guten Stimmung anstecken und vergaß ein Blech Lebkuchen im Backofen: Das weihnachtliche Süßgebäck war bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
Kurz vor Ende der Kochphase verließen die Jury- Mitglieder, die den Köchen/Innen bis dahin auf die Finger schauen durften, das Kochstudio, da sie natürlich nicht wissen sollten, wer welchen Teller anrichtet.
„Ein Gericht soll ein Ensemble sein. Jeder Geschmack soll rauskommen“, so Christian Begyn über die Wertungskriterien. Während Alfred Vonarb insgesamt Unterschiede ausmachte, fand Josefine Kunz vor allem die Gemüsebeilage "stark schwankend". Ob das wohl am Weißwein lag? Das Dessert konnte keinen der drei Juroren wirklich vom Stuhl reißen. Die Birnen zu hart und zu unkaramellisiert, die Sabayon - „ein heiliges Thema" (Begyn) - zu lebkuchenfrei und die „Anrichteweise enttäuschend“ so die deutlichen Worte vom „Richtertisch“.
Dennoch waren sich die Jurymitglieder schließlich einig geworden: Die konstanteste und damit beste Leistung hatte Ulrika Hänsler erkocht. Die gebürtige Stuttgarterin darf nun entscheiden, ob sie als Besucherin oder Kandidatin an der „ZDF- Küchenschlacht“ teilnimmt. Neben einer Urkunde von der Stadt Breisach und einem Korb mit heimischen Nudeln für die stolze Gewinnerin, gab es für alle Teilnehmer (m/w) ein Kochbuch von Christian Begyn und eine Flasche Europawein von der Breisach- Touristik. Deren Leiterin Annette Senn bedankte sich bei allen Beteiligten am „Breisacher Kochvergnügen“ und wünschte sich, dass in den schönen Räumlichkeiten zukünftig ein „Breisacher Kochtreff“ zur Regelmäßigkeit werden würde. Ein Wunsch, dem sich alle Anwesenden sicher anschließen.