Es handelt sich bei der Münsterrenovierung um ein „Jahrhundertprojekt“, bei dem man „auf jeden Einzelnen angewiesen ist“, eröffnete Bürgermeister Oliver Rein den Empfang im Trauzimmer des Breisacher Rathauses. Das „strahlende Münster“ ist für die Stadt mehr als nur ein Gebäude, sondern ein „Wahrzeichen und Ausrufezeichen, das Heimatgefühle weckt“, so Rein weiter. Neben dem Engagement der Breisacher Bürger, insbesondere über die Steinpatenschaften, lobte Rein die örtlichen Handwerker für ihren Einsatz. „Auf die ist Verlass“, so das Stadtoberhaupt im Bezug auf Sparkassen und Genossenschaftsbanken, zu denen man in Breisach „ein hervorragendes Verhältnis“ pflege und die durch ihre solide Arbeitsweise von den Bankkrisen verschont geblieben seien.
Bankdirektor und Volksbankvorstandsvorsitzender Werner Grossmann berichtete, dass „der Gedanke zu helfen“ schon länger bestanden hatte. Bisher hatte die Bank mit dem Motto „Jeder hat etwas, das ihn antreibt“ mehr „in die Fläche unterstützt“, nämlich vor allem durch die Förderung von kulturellen und sozialen Einrichtungen beispeilsweise dem Sport und den Schulen, erläuterte Grossmann. Mit dem Münster hätte sich nun ein Objekt für eine „markante Förderung“ gefunden. Und da, so der erfahrene Banker, Baumaßnahmen immer etwas teurer kommen, als ursprünglich gedacht, liege man beim Münster sicher auch in dieser Hinsicht richtig. Mit dem Gewinnsparen, immerhin wurde im vergangenen Jahr eine Gewinnsumme von insgesamt 50. 000 Euro ausgeschüttet, wird Kunden wie Spendenempfängern Gutes getan, fasste Werner Grossmann das Prinzip der Banklotterie zusammen.
Dass Grossmann mit seiner Baukostenrechnung nicht ganz falsch lag, bestätigte Münsterpfarrer Peter Klug. „Das Münster ist eine Aufgabe, der wir uns gerne stellen“, so der Hausherr. Allerdings lagen in der Tat bei vielen der bisher durchgeführten Baumaßnahmen die Kosten höher als zunächst angenommen. Viele Schäden seien erst bei der Vorortbegehung nach der Eingerüstung sichtbar geworden, so hat allein die Turmsanierung Mehrkosten von etwa 300. 000 Euro verursacht. Dafür würde die gründliche Renovierung, die im kommenden Jahr mit dem 7. Bauabschnitt zu Ende geht, aber auch die nächsten 30 Jahre Bestand haben, versicherte Klug.
„Das Münster sehen, heißt daheim sein“, gab Schatzmeister Peter Wiedensohler den Eindruck wieder, den Breisacher/Innen haben, wenn sie sich ihrer Stadt nähern und als erstes von dem eindrucksvollen Gebäude mit der markanten Lage empfangen werden. Auch der Vereinsrechner, selbst ehemaliger Banker, bestätigte, dass einiges an Nachberechnungen auf die Münsterbauherren zugekommen sei. Gelder waren unter anderem vom erzbischöflichen Ordinariat, dem Landesdenkmalamt, der Deutschen Denkmalstiftung, der Stadt, der Pfarrei und dem Münsterbauverein mit seine vielen Einzelspendern gekommen. Ebenso hatten Großspender teilweise ganze Abschnitte der Renovierung, wie die Restaurierung des Treppenturmes, übernommen. Die gesamte Renovierung von Dach über Innenraum samt Schongauergemälde bis hin zur Außenfassade samt Türmen werde mit über 6, 2 Millionen Euro zu Buche schlagen. So bedankte auch Peter Wiedensohler sich im Namen von Münsterbauverein und Kirchengemeinde für die von der Bank.
Nach einem Glas Sekt stellten sich Spender, Empfänger und Stadtoberhaupt samt Riesenscheck noch für ein Gruppenbild vor das „Jahrhundertprojekt“.