Bürgermeisterstellvertreter Jörg Leber begrüßte neben dem US- Generalkonsul und dem Vorsitzenden des VdK- Bezirksverbandes Südbaden- Südwürttemberg Sven von Ungern- Sternberg zahlreiche weitere Ehrengäste auf der Tribüne der Festspiele. „Musik“, so Leber, „macht Freude und verbindet Menschen auf der ganzen Welt.“ Wie die Breisacher in diesem den 60sten Jahrestag der Europaabstimmung feierten so könne auch der VdK in diesem Jahr auf sechzig Jahre im Dienst von Frieden und Völkerverständigung zurückblicken, führte der Erste Bürgermeisterstellvertreter weiter aus. Als „einen großen Beitrag zur Einigung Europas“, würdigte denn auch Sven von Ungern- Sternberg die Europaabstimmung wie die Arbeit des Volksbundes. Er bedankte sich bei der Stadt Breisach und allen an der Veranstaltung Beteiligten und freute sich, dass ein Abend wie dieser Vergnügen und gesellschaftspolitische Aufgabe verbinde. US- Generalkonsul Edward M. Alford schloss sich der Begeisterung seiner Vorredner an. Das Konsulat in Frankfurt, so Alford, habe mit Breisach immer die besten Erinnerungen verbunden und auch er würde in jedem Falle wieder in die Europastadt kommen. Besonderen Dank richtete der Konsul an den Initiator des Abends, den Breisacher Jungunternehmer und Hobbyhistoriker Helge Tröndle, dessen Engagement und freundschaftliche Beziehungen vor allem auch zum US- Militär das Konzert erst ermöglicht hatten. Alford beendete seine Rede mit einem eindrucksvollen Dankeschön für 65 Jahre Frieden in Europa.
Major Martin Wehn, Leiter des Luftwaffenmusikkorps 2, übernahm nun das Mikrophon, um in der Rolle des Conferenciers durch den ersten musikalischen Teil des Abends zu führen. Die Soldatinnen und Soldaten aus Karlsruhe boten ihren Zuhörern/Innen eine musikalische Reise durch Genres, Zeiten und Länder. Von Johann Strauß´ „Zigeunerbaron“ bis zum Medley aus dem Musical „Tanz der Vampire“ brillierten die musikalischen Militärs. Kein Wunder, dass das begeisterte Publikum die Musiker/Innen nicht ohne Zugabe in die Pause entließ.
Dass die USA das Heimatland der perfekten Show sind, bewiesen nach der Pause die Mitglieder der 380th Army Band. Die Musiker/Innen, die, im Unterschied zu ihren deutschen Kollegen (m/w), zum Großteil nicht mehr aktive Militärs sind, sondern anderen Berufen nachgehen, treffen sich lediglich zweimal monatlich zum Proben. Zwei Wochen im Jahr geht die Kapelle dann auf große Tournee. Auf der diesjährigen Reise war ihnen ihr gesamtes Gepäck abhanden gekommen, so dass die unermüdlichen Musiker nicht nur in geliehenen Kleidern sondern auch mit geliehenen Instrumenten auf der Breisacher Festspielbühne saßen. Davon war während des Konzertes allerdings nicht das Geringste zu merken. Von Gershwin bis zum italienischen Volkslied begeisterte die Kapelle, die abwechselnd unter weiblicher und männlicher Leitung spielte. Besonders beeindruckt war das Publikum vom Gesangsolo „Someone to watch over me" zur Melodie "As time goes by" aus dem Filmklassiker „Casablanca“ und einem ebenso sensationellen Posaunensolo. Leider konnten die 380th US Army Band den Zuhörern den Wunsch nach einer Zugabe nicht mehr erfüllen, da sie neben dem verlorenen Gepäck nicht auch noch einen verpassten Bus in die Reihe der Tourmissgeschicke 2010 mit aufnehmen wollten.
Gut gelaunt durch einen spritzigen Musikgenuss und animiert durch die laue Sommernacht verweilten viele Besucher/Innen, unter ihnen auch Generalkonsul Alford, noch lange bei kühlen Getränken auf dem Festspielgelände, um einen in jeder Beziehung gelungenen Abend ausklingen zu lassen.