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Breisach
Freitag, 15. November 2024
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Politiker-Dauer-Wellen: Versprechung und Hoffnung. Jetzt suchen sie Ideen die so gut sind wie die Dauerwelle des Schwarzwälders Karl Ludwig Nessler

Die Dauer-Welle der Politiker: Versprechung und Hoffnung (Bild: Regionalia)

Was hat eine Ideen-Welle mit einer Dauer-Welle zu tun? Die Rede-Wellen und die Ideen-Wellen vieler Politiker sind so vergänglich wie Dauer-Wellen. Wer glaubt schon an Glückssträhnen? Nachdem unsere Politiker unser Staatswesen inzwischen so verschuldet haben wie noch nie, brauchen sie neue Einnahme-Quellen. Bisher haben sie ihr Stimm-Volk stets mit neuen Werbeversprechen „gekauft“. Doch die ausgeteilten „Werbe-Geschenke“ haben sie nicht selbst bezahlt, sie haben dafür einfach bei den Banken neue Kredite aufgenommen. Die schon vereinnahmten Steuern, die sie den Bürgern in ihrem Hochsteuer-Staat abknöpften, genügten ihnen nicht. Sie zapften bei den Banken und Sparkassen auch noch die Spargelder ihrer Bürger an, die ihnen „nach Steuern“ übrig blieben. Und verprassten sie. Einige Banken verspielten die Sparguthaben ihrer Einleger. Jetzt „bürgt“ Angela Merkels Großschulden-Staat, ohne das verbürgte Geld auch tatsächlich in der Kasse zu haben. Eine beruhigende Schein-Bürgschaft auf dem Papier? Die öffentlichen Staatsschulden belaufen sich inzwischen auf rund 1.700.000.000.000 Euro. Diese schwindel-erregende Summe gaben die Politiker mehr aus, als sie einnahmen. Dabei verfolgen sie gerne die, die schon sehr viel, aber nach ihrer Meinung noch zu wenig, einzahlen und behandeln Steuerverschwender von fremdem Bürger-Geld nicht gleich wie die Steuerhinterzieher, die von ihrer eigenen Leistung zu wenig abführen („Steuer-CD’s“). Denn die Politiker sind die Gesetzgeber, die Steuer-Ver(sch)wender und die Schuldenmacher. Sie bestrafen gerne die „Steuerzahler-Kuh“ wenn sie – nach ihrer Meinung - zu wenig „Steuer-Milch“ abgibt, doch kaum die Milch-Absauger oder Milch-Verschwender, die zu viel aus der „Kuh“ heraussaugen wollen. Dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg ist das wohl bewusst. Er startet in seinem Land eine Ideen-Initiative. Mappus legte gerade eine „Welle mit Weller“ auf.. Sein CDU-Landesgeschäftsführer Florian Weller kreierte für ihn die Aktion „Ihre Idee fürs Land“. Ob Mappus die Nach-Welle eines Tages ins Kanzleramt trägt? Derweilen berichten wir über den Erfinder der Dauer-Welle. Doch auch ihm "verbrannte" sein Geld am „Schwarzen Freitag“ des Jahres 1929. Deswegen braucht das Land jetzt nicht nur eine neue Ideen-Welle, sondern auch eine neue Vertrauens-Welle. Das heisst eine Verlässlichkeit der Konditionen für’s Planen und Schaffen, statt ständig wechselnden Wunsch-Welle von emotionalen Politikern.Doch bedenket: "Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.“ ( Immanuel Kant, 1724-1804, Deutscher Philosoph) 

 

Spätestens seit dem steuerpolitischen „Zumwinkel-Mord“, der zunehmenden Ausspähung und der vertrauenzerstörenden rückwirkenden Steuergesetzgebung, haben die Eliten diesem Staat die heimliche „innere Kündigung“ geschworen. Und das kann dem  kranken "Staats-Patienten" den Tod bringen. Langsam schwant aber wohl auch den Politikern, dass sie das Geld, das sie bereits auf Pump ausgaben, selbst nicht mehr verdienen können. Denn die meisten Politiker sind nur „groß“ im Ausgeben des Geldes ihrer Steuerzahler und extrem „klein“ im selbst Verdienen und selbst Einzahlen. Und auch die Mehrheit ihres Stimm-Volkes ist nicht in der Lage, die Summen jemals wieder einzubringen, die verspielt wurden. Die jungen Deutschen werden also, in der Zukunft, bezahlen müssen; für alles, womit die alten Deutschen über ihre Verhältnisse gelebt haben. Um die Schulden nicht durch die Zinsen und Zinseszinsen unbezahlbar zu machen, müsste man die Zukunfts-Deutschen mit noch höheren Steuern belegen. Und dann würden sie aufhören zu arbeiten. Wenn der Staat mit direkten und indirekten Steuern und Gebühren weit über 50 % der Leistung seiner Bürger abschöpft, ist dies verwerflich und unmoralisch. Deswegen gibt es auch Steuer-Flucht. Die reale Alternative für die unbezahlbaren Schulden wäre: Eine Währungs-Reform und die Vernichtung der Papier-Werte. Die schon verspielten Phantom-Werte würden dabei untergehen. Übrig blieben die Real-Werte. Jetzt besinnen sich die Politiker wieder auf ihre tüchtigen Bürger, die sie lebensnotwendig brauchen und wohl bald (erneut) abkassieren wollen. Sie scheinen zu bemerken, dass ihr jahrelanges Neid-Gehetze gegen die Elite der Tüchtigen ein "Schuss ins Knie"  war. Denn genau wie in der früheren DDR hauen immer mehr (flexible) Tüchtige ab und sagen dem jetzt „gesamtkranken“ deutschen Saat ADIEU! Elite und Qualität ist selten und ist längst nicht so einfach „produzierbar“ wie schöne Reden oder Kinder und Masse. Elite und zündende Ideen sind in der großen Masse so schwer zu finden wie eine Stecknadel im Heuhaufen. Jetzt suchen die Politiker die neuen „Bill Gates“ der Zukunft: in ihrer Volks-Masse. Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus rief, listig vor der nächsten Wahl, seine Aktion „Ihre Idee für´ s Land“ aus. Er forderte alle Baden-Württemberger auf, ihm ihre Ideen zu schreiben. Ein an sich guter Ansatz des bisher überzeugenden, tüchtigen und intelligenten Ministerpräsidenten. Denn Baden-Württemberg ist ohne Zweifel ein Land der Tüftler, Dichter, Denker und Schaffer. Doch ob die Tüchtigen ihre besten Ideen noch in diesem kranken deutschen Staat verwirklichen und den Politikern zum „Abkassieren“ vor die Füße werfen, ist, zumindest bei den flexiblen und intelligenten Eliten, zweifelhaft. Denn die Tüchtigen vergessen nicht, und „bilanzieren“ ihre Erfahrungen, auch die „Vertrauens-Killer“ der rückwirkenden Steuergesetzgebung. Sie können ihre Ideen auch in gesunden Staaten verwirklichen. Die Welt ist EINS und ihre Ideen, ihr Geist und ihre Tatkraft ist frei, dort zu wirken, wo sie bessere „Böden/Bedingungen“ finden und weniger Steuern für die Trittbrettfahrer an ihrer Leistung zahlen müssen. Zu Ihrer Bilanz gehört die Erkenntnis, dass ein Staat, der so viel verbranntes Geld (Altschulden) abtragen muss, kein Elite-Magnet  mehr, sondern ein Abschreck-Mittel  ist.
 
Abkassier-STOP durch Ruhestand oder Abhauen von Elite ?
 
Werden die Steuerverschwender bald nach einer „Berliner Mauer“ für die rufen, die dem kranken Staat (wie damals die DDR-Bürger) den Rücken kehren wollen? Und ihm mit ihrem Abgang, oder ihrer Zurruhesetzung, ein Abkassier-STOP verordnen? Viele junge Wissenschaftler, und auch viele Unternehmer, sehen inzwischen in anderen Ländern eine bessere Zukunft. Es gibt inzwischen nicht wenige aus der Elite, die angesichts gewaltiger Transfer-Leistungen von Süd nach Nord nach einem gesunden „Süd-Staat“ rufen und nur in der Trennung von GESUND und KRANK die bittere Medizin zur Heilung und das STOP weiterer Trittbrettfahrt sehen.
 
Gesunder Süd-Staat statt kranker deutscher Großstaat ?
 
Manche denken schon, dass Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen, ohne die Transfer-Leistungen, Teile der Einkommensteuer abschaffen könnten. Und es gibt nicht wenige "Südländer", die von einem neuen "Triple-AAA-Staat " mit dem gesunden Süddeutschland, Österreich und der Schweiz träumen. Das kaiserliche Habsburg lässt die großkotzige „Berliner Schulden-Republik“ grüßen...?
 
Motz-Welle statt Ideen-Welle?
 
Einstweilen sind aber neue Ideen für Mappus gefragt. Und die kommen wohl nicht in einer wahren Flut-Welle an, sondern haben eher die Form einer andauernden Wunsch- und Rede-Welle. Nur eine PR-Welle? Mancher befürchtet, statt eine Ideen-Welle, eine "Motz-Welle". Denn die Wähler-Masse wäre nicht Masse, hätte sie den Geist , die Ideen und die Fähigkeiten der Eliten. Niemals kann die Masse gute Ideen haben. Gute Ideen haben stets nur wenige Einzelne. Das zeigt die Geschichte. Deswegen ist es fatal für das Vertrauen, wenn die Politiker die Konditionen so oft wechseln wie Ihre Hemden und Ansichten. Die großen Veränderungen haben stets einige wenige große Männer und große Frauen gebracht. Bei den Politikern wie auch bei den Wissenschaftlern, Unternehmen und Künstlern. Große Talente sind so selten wie Edelsteine.
 
Angstmache als Vertrauens-Killer?
 
Ein kluger Staat mit neidfreien Staats-Lenkern  „behütet“ große Talente wie seltene, unvermehrbare und wertvolle Edelsteine. Doch auch große Könner sind nicht fehlerfrei. Kluge Staatsführer vernichteten große Talente nicht, wenn ihnen Fehler unterliefen, sondern gewährten ihnen Gnade. Ein Staat, der er sich leistet, einen so fähigen Unternehmer wie Klaus Zumwinkel wegen seiner zugestandenen Steuer-Fehler so öffentlich „abzubrennen“ mag (statt seine Fehler leise durch eine Nachbesteuerung zu regeln)  mit seiner publizistischen Angst-Mache einige hundert Millionen Euro Mehr-Steuern durch Selbstanzeigen einnehmen. Mit dem Ankauf von gestohlenen Steuerdaten wird er aber stillschweigend 1000 Milliarden Vertrauens-Kapital verlieren. Doch das verstehen viele Neid-Politiker nicht. Ökonomie, das ist nicht Geld, das ist Vertrauen. Geld allein, ohne Vertrauen, ist nur bedrucktes Papier. Neue Geschäfte und neue Steuern gibt es nur mit Vertrauen. Kein einziger deutscher Politiker hat das wirtschaftliche Könner-Format von Zumwinkel. Er hat aus der verstaubten alten Post einen bedeutenden Welt-Konzern gemacht.  Und das ist sein überragendes Verdienst. Das ist viel wichtiger als als ein paar Millionen Mehr-Steuern. Solche Männer sind selten. Man betrachte dazu die unternehmerischen Nieten bei den Konzern-Führern, die in den letzten Jahren viele Milliarden  Euro vernichtet haben (z.B. bei den Banken) und unbehelligt blieben, weil der Staat ihr größter Schuldner ist. Die in ihrren Ämtern geblieben versuchen nun, ihre Verluste wieder zu verdienen. Und wer zahlt die Verluste? Sie selbst? Nein, Ihre Kunden, die Bürger und der Staat als ihr Groß-Schuldner.
 
Steuer-Flucht und Währungsspekulation als Symptom eines kranken und zu teueren Staates?
 
Die Steuerflucht ist das Symptom eines kranken Staates mit zu teurer Bürokratie und zu hohen Steuern. Ursache sind nicht zu wenige Steuern der Staatsbürger, sondern, gigantische Steuer-Verschwendungen. Und deren überwiegende Straffreiheit. Steuer-Verschwender müssen endlich gleich verfolgt und gleich bestraft werden wie Steuerhinterzieher. Die Steuer-Verschwendung ist mindestens so groß wie die Steuer-Hinterziehung. Die Wähler sollten zur Steuer-Fahndung auch eine, vom Staat unabhängige, Steuer-Verschwendungs-Fahndung verlangen. Und die sollte genau so effektiv arbeiten wie die Steuer-Fahnung. Das würde neues Vertrauen der Steuer-Zahler in den Staat bringen und wäre eine gute Idee für Deutschland und für's Land von Stefan Mappus. Aber was, wenn die Verschwender selbst die Gesetze machen? Überleben werden nur Reform-Politiker, die hier über ihren Schatten springen.
 
Die Ursache für Steuer-Flucht,  Rückzug der Eliten und die Aufkündigung ihrer Mehrleistung:
Der als ungerecht empfundete Neid und die Umverteilung an die geringer Leistenden
 
Wer neidet, der leidet. Wo Begierde ohne eigene Leistung ist, da ist der Neid: Neid ist Kummer über fremdes Gut und Glück (vergleiche mein Essay über den Neid und Impotenz.) Um von den Eliten profitieren zu können muss ein kluger Staat den gleichmacherischen Neid bekämpfen. Denn Neid ist Kummer über fremdes Talent, Können und Glück. Viele Bürger sind kleinlich-neidisch.  Und darauf bedacht, dass sie nicht weniger bekommen als die Anderen. Beim Steuernzahlen dürfen die Anderen jedoch ruhig mehr zahlen als sie selbst. Da beschließt die Mehrheit gerne, der zahlenden Minderheit mehr in die Tasche zu greifen als sich selbst; und nennt das "Demokratie" und "Steuer-Gerechtigkeit". Die ältere Idee des wahren Rechts war, dass Recht nur dort geschehe, wo Gleiches Gleichen widerfahre, Gleiche über Gleiche richten; und nur, sofern sie sich gleich seien. Getreu dem alten Satz: „suum cuique“ und „si duo idem faciunt, non est idem“. Denn wer weniger hat oder weniger leistet, wird immer dafür sein, dem anderen mehr aus der Tasche zu ziehen als sich selbst. Er müsste also bei wahrer Gerechtigkeit, wegen seinem eigenen Interessens-Konflikt, nicht „mitstimmen“ dürfen, wenn er von dem, was andere erarbeitet haben, in seine eigene Tasche „umverteilen“ will. Doch in unserer „Demokratie“ ist die Willkür und Gier der Massen, die weniger leisten und weniger einbringen, an die Stelle der intelligenten Ehrfurcht und Anerkennung für die getreten, die tüchtiger sind und mehr leisten und einbringen. In dieser Entwicklung, die sich „Demokratie“ nennt, verbirgt sich nichts anderes als das Ressentiment der "Lebensuntüchtigeren" gegen die "Lebenstüchtigeren", der (aus Sicht der Nützlichkeit für einen gesunden, statt einem wirtschaftlich untergehenden Staat) partiell „Toten“ über die „Lebendigen“ ( so geschrieben vom Lieblings-Philosophen von Papst Johannes Paul II in seinen Abhandlungen über Neid und Moral). Kein Tüchtiger, der in seinen Werten dem Anderen überlegen ist, wird als GLEICHER gelten wollen. Eine solche Forderung kann nur von jenen ausgehen, die weniger tüchtig sind, und sich (durch Umverteilung) künstlich „gleich“ machen wollen. Am Ende dieser Entwicklung steht der unrentable, verschuldete Zusammenbruchs-Staat und die erneute Währungsreform. Denn seine Top-Leister und die Elite zu bestrafen, statt anzuerkennen und zu fördern, das tut nur ein dummer Staat, der von den Neidern beherrscht ist. Und jeder kluger Bauer gibt einer Kuh, die zehn Liter Milch bringt,  Vorrang vor jeder 2-Liter-Kuh.
 
Liebes-Erklärung an das "Deutsche Wesen" und das "Deutsche Wunder"
 
Deutschland ist ein wunderbares Land mit vielen tüchtigen Menschen. Mit vielen Dichtern, Denkern, Tüftlern und Wissenschaftlern. Und auch mit vielen tüchtigen und fleißigen Arbeitern und Angestellten. Was Deutschland nach dem Krieg aufgebaut hat, ist ein "Welt-Wunder" in einem begnadeten und schönen Land. Dieses deutsche Wunder ist durch Raffgier, insbesondere aber durch eine "hundsmiserable" Politik von unfähigen Regierungen, fast vernichtet worden. Diese Politiker schauten nnur auf ihre Wiederwahl, aber ungenügend auf das Wohl ihres Volkes. Nun müssen die Deutschen erneut die Ärmel hochkrempeln, und ein weiteres Wunder „erschaffen“: Die Beseitigung der Schulden ihrer Politiker und (bisherigen) Staats-Lenker. Es ist zu erwarten, dass die Deutschen dafür neue Reformer wählen werden, oder Politiker, die zur selbstkritischen Reflexion fähig sind. Leider ist bisher weder ein zweiter Ludwig Erhardt  noch ein zweiter Helmut Schmidt in Sicht.   Auch bei den Poltikern unserer Zeit gibt es eben mehr Masse als Klasse. Geht Stefan Mappus die notwendigen Reformen an? Und werden die Baden-Württemberger die Anführer mit neuen Ideen für das ganze Land sein? So wie einst der Schwarzwälder Karl Ludwig Nessler, über dessen Idee wir nachfolgend berichten. Eine gute  Idee für Mappus hätten wir schon: Die Anerkennung und Würdigung der Mehrleistung der Tüchtigen. Die Mehr-Leister  gehöre genau so  auf's Ehren-Treppchen wie  jeder Hochleistungssportler. Und nicht auf die Anklage-Bank der Neider.
 
 
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Mann mit Glückssträhne: Wie der Schwarzwälder Karl Ludwig Nessler die Dauerwelle erfand
 
Die Dauerwelle kennt jeder, ihren Erfinder kaum jemand. Karl Ludwig Nessler heisst der Mann, der mit der Brennzange die Frauenköpfe dieser Welt eroberte. Und zum Millionär wurde.
Dies ist die Geschichte von einem, der auszog, das Haar zu wellen. Sie handelt von Karl Ludwig Nessler, der 1872 in Todtnau im Schwarzwald als Sohn des Schuhmachers Bartolomäus Nessler geboren wurde. Schon der Knabe zeigte Interesse an den krausen Einfällen der Natur. «In der Frühe fand ich die gelockten Zweige voll von Feuchtigkeit, der Morgentau hatte sich in ihre Zellen geflüchtet, sie ausgefüllt», notierte er nach einem morgendlichen Gang über die Bergwiesen, «dann aber entzog die aufsteigende Sonne den Pflanzen ihre Feuchtigkeit, der Wuchs streckte sich gerade.»
 
WELLIG UND GLATT.
 
Das Wellige und das Glatte beobachtete er auch an den Haaren seiner Schwestern und stellte sich die Frage: «Wenn man glattes Haar aufbrechen und porös machen könnte, vielleicht könnte man es dann auch in Locken legen?» Die Frage sollte ihn ein Leben lang nicht loslassen; die Antwort, die er schliesslich fand, machte ihn in den USA zum Millionär. Karl Ludwig Nessler wurde der Erfinder der Dauerwelle. Erst einmal führten ihn seine Lehrjahre nach Genf, dann nach Paris, zu Meister Marcel Grateaux. Das war jener Coiffeur, vor dem die Damenwelt zum Ausgang des 20. Jahrhundert das Haupt neigte, auf dass er ihr das Haar onduliere. Dem Maître gelangen allerdings nur Lockenbildungen, die sich beim nächsten Regenguss in nichts auflösen würden. Nessler, der sich inzwischen Charles Nestlé nannte, sann auf Abhilfe. Er band seinen Probandinnen einzelne Haarsträhnen ab, benetzte sie mit einer alkalischen Borax-Lösung und wickelte sie mit hartem Zug auf Metallröhrchen, die er dann mit einer Brennzange minutenlang erhitzte. Das tat höllisch weh, dauerte fünf Stunden für einen vollen Lockenkopf und ging beim ersten Male schief: Nesslers Freundin und spätere Ehefrau Katharina, die für die Premiere den Kopf hinhielt, bezahlte die Kokelei mit schweren Brandblasen auf der Kopfhaut.
 
HAUT UND HAAR. 
 
Aber was tut man nicht alles für die Schönheit! Die ersten Maschinerien zur Wellenlegung sahen noch aus wie Galgen, an denen die aufheizbaren Metallröhrchen drohlich baumelten wie Tentakel. Nessler experimentierte unverdrossen weiter, schuf sich mit künstlichen Wimpern eine sprudelnde Nebenerwerbsquelle und eröffnete 1911 in London das «Haus der Dauerwelle», einen feinen Salon für die Frau von Welt und Welle. Längst hatte er seine Erfindung international patentieren lassen und technisch so verfeinert, dass es für die Lady auf dem Coiffeurstuhl nicht allzu brenzlig wurde. Dann vertrieb der Erste Weltkrieg den Wellenreiter der Haarmode in die USA.Dort baute Charles Nestlé aus dem Schwarzwald ein Dauerwellenimperium auf. Er eröffnete drei Geschäfte in New York und betrieb Filialen in Chicago,Philadelphia, Palm Springs und Detroit; er gab im Jahr die erstaunliche Summe von 300 000 Dollar für Werbung aus und entwickelte ein preiswertes Dauerwellenheimgerät für nur 15 Dollar. Allein im September und Oktober 1922 wurden 30 000 dieser Apparate verkauft. Vor Nesslers erster Adresse, dem Salon in der 5th Avenue von Manhattan, drückten sich die jungen Mädchen die Nase am Schaufenster platt: In einem Riesenbecken schwamm eine gewellte Haarsträhne! Incredible! Die amerikanische Frau war Nesslers Lockungen völlig erlegen.
 
GEWINN UND VERLUST.
 
Auf dem Höhepunkt seines Ruhms, 1928, verkaufte Nessler das Unternehmen für 1,5 Millionen Dollar – nur um zu erleben, dass sein Vermögen, das er in Kupfer angelegt hatte, am Schwarzen Freitag des Jahres 1929 dahinschmolz wie Butter unter dem Brenneisen. Es war das Ende der Glückssträhne. Seine Versuche, mit einem Gerät namens «Cha Ness», das der Hautalterung, der Kahlköpfigkeit und der Stoffwechselmüdigkeit gleichzeitig den Kampf ansagte, an alte Erfolge anzuknüpfen, blieben erfolglos. Einsam und verbittert starb Nessler 1951 in New Jersey. Seine Erfindung hielt sich noch Jahrzehnte und mündete in so schöne Entwicklungen wie Flachwickler, Kaltwelle und thermogesteuerte Haarumformung. Inzwischen allerdings verebbt die nesslersche Welle dauerhaft – nur noch drei Prozent der Frauen, dies ergab 2008 eine Umfrage in der Frisier-Branche, lassen sie sich vom Coiffeur legen. Die Schauspielerin Meg Ryan (mit ihrer Pudelfrisur in «Harry und Sally»), Pop-Diva Madonna mit gecurlter Haarpracht in den Neunzigerjahren oder auch der Komödiant Atze Schröder zählen zu den prominenten Vertretern des aussterbenden künstlichen Locken-Looks. Die Todtnauer hingegen werden den grossen Sohn ihrer Schwarzwaldgemeinde (der seiner verarmten Heimat in den 1920er-Jahre mit grosszügigen Geldspenden ausgeholfen hatte) niemals vergessen. Alle drei Jahre verleiht dort eine Jury den Karl-Ludwig-Nessler-Preis (dotiert mit 2500 Euro) «an verdienstvolle Mitglieder des deutschen Frisörhandwerks». Und zum Jubiläum «100 Jahre Dauerwelle» im Jahre 2006 dichtete der Todtnauer Lokalhistoriker Benno Dörflinger: «Karl Ludwig Nessler, hier geboren, hat niemals seinen Mut verloren, hat eine grosse Tat vollbracht, die allen Frauen Freud gemacht.»
 
In Todtnau dauert die Welle noch an. www.nessler-todtnau.de
 
Wellen kommen und gehen.  Bei Stefan Mappus läuft  die Ideen-Welle  gerade an.......
Autor:  Regionalia Chefredakteur (Breisacher Nachrichten, Artikel-Nr. 2691 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 05.08.2010 14:49.

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