Besucher/Innen der neuen Sonderausstellung werden auf eine Zeitreise von den frühesten bisher bekannten Aufnahmen der Prozessionen anlässlich des Stadtpatroziniums um das Jahr 1908 bis hin zur denkwürdigen Öffnung der „Haasenpforte“ des Münsters im Jahre 2008 mitgenommen. Beim Namen „Haasenpforte“ handelt es sich übrigens nicht um einen Tippfehler im Nagetier, sondern um eine seit der Reformationszeit verschlossene Tür, durch die um 1520 Pfarrer Conrad Haas vor den Stadtoberen floh, die seine Predigten als allzu reformatorisch angehaucht empfanden. Nach der Flucht des streitbaren Kirchenmannes war die Tür zugemauert und erst knapp 500 Jahre später wider geöffnet worden.
Bemerkenswert an der Ausstellung sind nicht nur die ältesten Photographien vom Anfang des 20. Jahrhunderts sondern insbesondere auch die eindrücklichen Aufnahmen der Prozessionen durch die Ruinen der nahezu komplett kriegszerstörten Stadt zwischen 1948 und 1950.
Ein ganz besonderes „Stadtfest“ konnte man im Jahre 1962 begehen, als die 800. Wiederkehr der Ankunft der Reliquien von St. Gervasius und St. Prothasius, der beiden Zwillingsstadtpatrone, mit einem Festgottesdienst unter freiem Himmel auf dem „Grünele“- Sportplatz am Rhein gefeiert wurde. Wahrscheinlich aber zwei Jahre zu früh, denn neuere Forschungen datieren das überlieferte Geschehen, das vom Besuch des Reliquienstifters Rainald von Dassel in Breisach berichtet, auf das Jahr 1164.
Vielleicht findet sich ja der eine oder andere Ausstellungsbesucher auf den Photos wieder. Das Stadtarchiv fertigt auf Wunsch Repros gerne der ausgestellten Photos für die eigene kleine Photoausstellung an.
Geöffnet ist die Ausstellung wie auch das Museum dienstags bis freitags 14 bis17 Uhr, am Samstag, Sonn- und Feiertag 11.30 bis 17 Uhr.
Mehr Infos gibt es beim Museum für Stadtgeschichte, Rheintorplatz 1, 79206 Breisach am Rhein, Tel. 07667/ 7089 und 83265.