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Breisach
Dienstag, 24. Dezember 2024
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Sportvereine

Vereinsleben mit Herz und Hand: 60 Jahre ASV- Niederrimsingen

Frischgebackene Ehrenmitglieder. Egbert Sennrich und Martin Bucher (mit Urkunden) (Bild: J. W. Steckmeister)

Viel Grund zum Feiern gab es am Freitag, den 19. November, sowie am Sonntag, den 21. November 2010, im Breisacher Teilort Niederrimsingen. Breisachs prozentual mitgliederstärkster Verein, der Allgemeine Sportverein Niederrimsingen, beging am Freitag sein 60jähriges Bestehen. Außerdem konnten am Sonntag die neuen Vereinsräume eingeweiht werden, die - unter anderem in über 2000 Stunden ehrenamtlicher Umbauarbeit durch die Vereinsmitglieder - aus den alten Kegelbahnen im Untergeschoss der Attilahalle entstanden waren. 

Absoluter Spitzen Verein, Alle Sehr Vergnügt, Arbeiten Sauber Vollbracht, Alle Schuften Viel, Abwechslung Spaß Vielfalt - dies Alles und noch viel mehr könnte dem Beobachter nach dem Festwochenende des Allgemeinen Sport Verein Niederrimsingen zum Vereinskürzel ASV einfallen. Denn was die teils langjährigen Vereinsmitglieder in den letzten Jahrzehnten, Jahren und Monaten und letztlich auch an Showprogramm für ihr Jubiläumsbankett auf die Beine gestellt hatten, verschlug sicherlich so manchem schlicht den Atem. Das Vereinsmotto „Wir bewegen Rimsingen“ jedenfalls, ist weit mehr als eine flockiger Slogan.

Kein Wunder also, dass der 1. Vorstand des ASV, Martin Bucher, auf dem Festbankett am Freitagabend in der Attilahalle viele Ehrengäste begrüßen konnte. Neben den Ehren- sowie Gründungsmitgliedern des Vereins, Franz und Viktor Federer, Erwin Wolf und Helmut Redhaber, waren auch der aktuelle Vereinsvorstand Helmut Schädler und Egbert Sennrich sowie die Ehrenvorsitzenden Gerlinde Bucher- Wünsch und Ehrhard Bucher unter den Gästen. Aus der Politik waren neben Breisachs Bürgermeister Oliver Rein und Niederrimsingens Ortsvorsteher Wendelin Hintereck auch der Vorsitzende des Badischen Sportbundes Gundolf Fleischer in die Attilahalle gekommen. „Der ASV ist nicht weltspitze“, so Martin Bucher in seinen einleitenden Worten bescheiden, „hat aber das Ziel sich ständig zu verbessern!“
Zum Thema Weltspitze steuerte die Chorgemeinschaft Rimsingen, die den Abend musikalisch begleitete, den Carpenters Hit „Top of the World“ bei.
Humor bewies der erste Gratulant, Breisachs Bürgermeister Oliver Rein, der sich herzlich für die Aufmerksamkeit bedankte, denn kaum hatte er die Bühne betreten, ging dort das Licht aus. „Seine liebe ASV- Familie“, betonte Rein nachdem man ihn wieder ins rechte Licht gesetzt hatte, hätte Grund genug voller Stolz auf die Vergangenheit, die Gegenwart aber auch in die Zukunft zu blicken. Nach der Vereinsgründung im Jahr 1950 als reiner Fußballverein waren die Einweihung des neuen Fußballplatzes im Jahr 1960 sowie die Einweihung der Attilahalle mit dem komplett in Eigenleistung erstellten Clubheim im Jahre 1975 und einer damit verbundenen erstmaligen Erweiterung des Sportangebotes nur einige Höhepunkte in der Vereinsgeschichte. Neben zahlreichen Pokalen konnte sich der ASV im Jahre 2005 sowohl über den Innovationspreis der Landesregierung als auch eine Auszeichnung des Deutschen Turnverbandes freuen, strich Rein weitere Höhepunkte der Vereinsgeschichte heraus. Für die ehrenamtliche Vereinsarbeit, laut Rein neben Kirche, Familie und Heimatgemeinde, eine der vier tragenden Säulen der Gesellschaft, dankte Breisachs Bürgermeister der Vereinsführung, den Trainern und den über 1000 Mitgliedern. „Der ASV“, so Rein, „ist ein Mitmachverein!“
Wie Recht der Bürgermeister mit dieser Aussage hatte, stellte gleich im Anschluss eine vom ASV- Team produzierte „Sondersendung des Heute Journal“ unter Beweis. Zunächst gab es eine echte Live- Schaltung von „Anchorkind“ Denise zu Vereinschef Martin Bucher, der mitten in den Vorbereitungen zum Festbankett steckte. Anschließend interviewte Außenreporterin Mia Bürgermeister Oliver Rein, Ortsvorsteher Wendelin Hintereck, Vereinsgründungsmitglied Helmut Redhaber sowie den ASV- Ehrenvorsitzenden Erhard Bucher, die natürlich alle viel zum ASV zu erzählen hatten. „Vor Ort“ stellte Reporterin Nora schließlich die älteren und die nagelneuen Vereinssportstätten vor.
Für eine musikalische Unterbrechung sorgte der Nachwuchschor „Rimsingers“ gefolgt von einer Tanzeinlage der ASV- Seniorinnen, die eindrucksvoll bewies, dass Sport jung hält und etwas für jede Lebensphase ist.
Sichtliche Rührung kam bei den Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder auf. Neben „Ehrenbroschen“ für die 10jährige Vereinszugehörigkeit gab es Urkunden für 25 bis 50 Jahre Mitgliedschaft. Für die 48 Vorstände und Übungsleiter des Vereins gab es als Auszeichnung was Praktisches: Schicke Rucksäcke mit Vereinslogo.
Bürgermeister Rein ließ es sich, umrahmt von den ASV- Leistungsturnerinnen, nicht nehmen, Martin Bucher und Egbert Sennrich persönlich die Urkunden zur Ehrenmitgliedschaft zu überreichen. „Vereine leben von Persönlichkeiten, die sich einbringen“, fasste Rein das Wirken der beiden Männer zusammen, die sich seit 1968 im Sportverein engagieren. Sie hätten mit ihrer Vereinsarbeit ein Lebenswerk vollbracht“, beendete Rein seine Ausführungen. In diesem Moment waren der erste und der dritte Vorsitzende ganz offensichtlich froh, das Reden dem Bürgermeister überlassen zu können, da sich die Klöße in den Hälsen der Vereinsmänner mit Herz und Hand erst langsam auflösten.
Als er die Stimme wieder gefunden hatte, ließ es sich Martin Bucher nicht nehmen, das Lob und den Dank an seine Vereinskollegen weiterzugeben, „denen es in erster Linie um den Verein geht.“
Zum Entspannen beschenkte der Verein nun seine Gäste mit einem Anti- Stress- Ball, dessen beruhigende Wirkung unter Anleitung von Gerlinde Bucher- Wünsch auch gleich erprobt werden konnte.
In einem nicht ganz ernst gemeinten „Baustellentagebuch“ ließen drei „Schwerstarbeiter“ bei Kaffee und Kaffee die Monate der Bauarbeiten an den alten Kegelbahnen für das Publikum noch einmal Revue passieren.
„Einigen war nicht klar, dass der Einweihungstermin auch das Ende der Bauarbeiten bedeuten sollte“, so das Fazit der Baumeister, die als Lohn für ihre Mühen eine neue Kaffeemaschine für das Vereinsheim entgegennehmen durften.
Als „Ehrenamt vom Feinsten“ bezeichnete MdL Gundolf Fleischer, Präsident des Badischen Sportbundes Freiburg e. V., in seiner Festrede die Leistung des ASV- Niederrimsingen. Sport und Gesundheit, so Fleischer, seien das zentrale Thema in Baden- Württemberg. Für die Jugend, die 7- 14 Jährigen stellen eine der mitgliederstärksten Gruppen des Vereins, biete diese neben sportlicher Betätigung auch die Stärkung sozialer Kompetenzen. Auch die Seniorenarbeit des Vereins strich Fleischer lobend heraus. Der ASV, so der CDU- Landtagsabgeordnete, „ist ein toller Verein mit allem Grund zum Feiern!“
Worte, denen sich Ortsvorsteher Wendelin Hintereck, in Personalunion auch Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft, nur anschließen konnte. Der ASV, der unter anderem im Wechsel mit der Trachtenkapelle auch für die Niederrimsinger Chilbi verantwortlich zeichnet, so Hintereck, sei „ein unverzichtbares Mitglied der Vereinsgemeinschaft“.
Nach einem fetzigen Tanz der „ASV- Freitagsfrauen“ rund um den gefürchteten Stepper, bedankte sich Martin Bucher nochmals bei allen Anwesenden für die Vereinsarbeit, die Dankesworte und die Mithilfe am Festbankett. Beim anschließenden Stehempfang wurde noch lange angeregt über das Vereinsleben und manche andere Anekdoten geplaudert.
Aus Alt mach Neu: Einweihung der neuen Vereinsräume
Was am Festbankett bereist wort- und bildreich und sogar in einem kleinen Schauspiel beschrieben worden war, konnte sich die interessierte Bevölkerung am Sonntag, den 21. November 2010, nun live ansehen: die aus den alten Kegelbahnen im UG der Attilahalle entstandenen neuen Vereinsräumlichkeiten. Auf gut 500 m² Fläche kann nun geturnt, getanzt, Gewicht gehoben, sowie geduscht und gemütlich beieinander gesessen werden. Investitionen von rund 300. 000 Euro und 2100 ehrenamtliche Arbeitsstunden waren nötig gewesen, um aus der alten Kegelbahn hell, moderne Übungs-, Wasch- und Aufenthaltsräume zu „zaubern“.
Zur feierlichen Einweihung hatten sich neben den frisch gebackenen ASV- Ehrenmitgliedern Martin Bucher und Egbert Sennrich zahlreiche weitere Vereinsmitglieder, Breisachs Bürgermeister Oliver Rein samt Famlie, Ortsvorsteher Wendelin Hintereck, sowie Planer und Projektleiter des Umbauvorhabens, Breisachs Bauamtsleiter Stefan Baum eingefunden. Martin Bucher bedankte sich nach einer kurzen Begrüßung bei allen Helfern, Gönnern, beteiligten Firmen und Bauleiter Stefan Baum. Fast genau ein Jahr sei nun vergangen, seitdem man in der Kegelbahn mit den Renovierungsarbeiten begonnen hatte, blickte Bucher zurück. 1700 der 2100 ehrenamtlichen Arbeitsstunden, ohne die die Umbaumaßnahmen nie möglich gewesen wären, seien von Vorstandsmitgliedern des Vereins erbracht worden. Gold-, Silber- und Bronzemedaille in der neuen ASV- Disziplin „Dauerrackern“ entfielen auf Helmut Schädler, Egbert Sennrich und Martin Bucher.
„Hier macht´ s Spaß Sport zu treiben“, so Breisachs Bürgermeister Oliver Rein in mitten der 200 m² großen Turnhalle. Rein betonte, dass der ASV nicht zu jenen gehöre, die „die Hand aufhalten“, sondern sich auch finanziell in allen Bereichen der Gesellschaft einbrächte. Hierfür zolle er dem Verein Respekt. Mit einem Wappen der Stadt Breisach sowie der Teilgemeinde Niederrimsingen und dem Versprechen samt Ortsvorsteher Hintereck einmal zur Gymnastik zu kommen, besiegelte Rein seine Hochachtung.
Bei der „ganzen ASV- Familie“ bedankte sich der sichtlich stolze Bauleiter Setfan Baum. „Für einen Architekten ist es immer das Schönste fertig zu sein, an der Tür zustehen und zu sehen, wie die Leute reinkommen“, so Baum. Ohne die vielen Spender und die ehrenamtliche Leistung der Vereinsmitglieder sei diese Renovation nicht möglich gewesen, jedenfalls nicht zu diesem Preis, stellte der Fachmann anerkennend fest. Für die neuen Räume, „an denen noch viele Generationen Freude haben sollen“ übergab er einen symbolischen Schlüssel an Martin Bucher. Dieser überreichte dem Architekten im Gegenzug einen ASV- Rucksack.
Zum Abschluss segnete Pfarrer Franz Ehrat die neuen Räume und wünschte allen ihren Nutzern, dass sie gesund bleiben, um noch lange sportlich aktiv sein zu können. „Hausherr“ Martin Bucher führte nun alle Gäste mit dem Stolz eines Schlossherren durch die frisch eingeweihten Sportstätten - Auch Sichtlich Vergnügt!
 
 
Autor:  Julius W. Steckmeister (Breisacher Nachrichten, Artikel-Nr. 3612 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 11.12.2010 10:35.

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Schlüsselübergabe für neue Räume: Stefan Baum, Martin Bucher, Erhard Bucher, die Reins (v.r.n.l.) (Bild: J. W. Steckmeister)  

"Ein Bürgermeister braucht nicht nur starke Nerven, Jungs!" (Neuer Fitness- Raum) (Bild: J. W. Steckmeister)  
   
 

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