Cissé, Cissé, Cissé! Beim Freiburger Sportclub gibt es momentan kein anderes Thema. Ob das der Konzentration zuträglich ist? Die Freiburger haben bisher erst 4 Punkte aus 6 Spielen geholt und am letzten Samstag mit der höchsten Niederlage in ihrer Bundesliga-Geschichte ein traumatisches Erlebnis (0:7 gegen Bayern München) gehabt. Am Freitagabend hatten sie erneut kein Glück (und zusätzlich noch Ferati-Pech) und verloren auch noch ihr Heimspiel im Baden-Württemberg-Derby gegen den VfB Stuttgart (1:2). Die komplette Fokussierung auf das Sportliche wäre notwendig. Doch zuletzt überschlugen sich die Nachrichten über den Star der Bundesliga, für den Klubs aus dem hohen, britischen Norden angeblich sehr viel geboten haben. Papiss Demba Cissé soll zwar weiter Tore schissen, doch beim schnöden Mammon hieß es jetzt: Grand Money Adieu! Und für Freiburgs SC lautet die Devise nun, nach dem verlorenen Millionen-Poker: Neue Hoffnung Olé! Die Finanz,- und Währungskrise dürfte (mit etwas Verspätung) auch noch bei den Fußball-Clubs einschlagen; und manche Bäume nicht mehr in den Millionen-Himmel wachsen lassen. Regionalia-Splitter aus der Fußball-Bundesliga:
SC Freiburg
Die Nachricht, Papiss Demba Cissé wäre nicht frustriert, wurde von Artikeln über den angeblich etwas lustlos gewordenen Star-Stürmer abgelöst. Dabei ist es doch wohl klar, dass Cissé nach menschlichem Ermessen nicht glücklich sein kann. Wer würde schon "Danke" sagen, wenn sein exorbitanter Gehaltssprung "verduftet" ist. Es wurde berichtet, dass Freiburg seine Schatulle mit 15 Millionen Euro plus Nebenkosten füllen wollte. Hatte das Management um Dirk Dufner, der als neuer Herrscher an der Schwarzwaldstraße in allen Etagen den Ton angeben, und sich dabei angeblich nicht gerade beliebt machen soll, überzogen? .Offenbar sind beim SC neue Gepflogenheiten an der Tagesordnung. Ist jetzt "Rendite" Trumpf beim Sport Club? SC-Präsident Fritz Keller hat schließlich Erfahrung mit altem Bordeaux. Die Keller's legen schon lange vielversprechende Weine in ihre Winzer-Keller und mit den Jahren steigerte sich ihr Wert gewaltig. Ob das "Keller-Rezept" jetzt auch auf Fußballspieler der "Marke SC" angewandt wird? Was der legendäre Achim Stocker dazu wohl sagen würde? Beim Preis-Poker gibt es (nach geplatzten Preis-Höhen-Flügen) Risiken für die Stimmung. Nach einem solchen Poker machen die Verlierer oft gute Miene zum verlorenen Spiel. Weder jene, die gepokert haben, noch jene, um die (zur eigenen Geld-Vermehrung) gepokert wurde, sind danach happy. Die Innen-Stimmung beim SC Freiburg ist anscheinend nicht mehr so dufte wie ehemals bei Achim Stocker. Das Stocker-starke Vertrauen sei verduftet und es gäbe, so meinen Insieder, jetzt wohl mehr Misstrauen und Beobachtung? Auch die Spieler würden sich in der Spielerkabine sehr stark gegenseitig beäugen. Was macht mein Konkurrent? Wieviel verdient er? Wer ist Dufners Liebling? Woher das wohl kommt? Mit Cissé ist jetzt alles wieder in bester Odrnung, „in Butter“ wie es so schön heißt. Das zumindest berichtet die brave Presse und die Medien-Partner des SC. Denn über den SC Freiburg wird nicht so "stürmisch" wie über den FC Bayern München berichtet. Gegen aufziehende "Motivations-Stürme", und das Weinen über (einstweilen) entschwundene Millionen, ver(w)einbarten die SC-Macher mit dem Star-Stürmer "FLUGS" bessere Konditionen. Der SC zollte damit (und das ist ehrenwert) seinem Star-Stürmer Respekt und gewährte ihm für seine offensichtliche Wert-Steigerung angeblich einen Preis-Aufschlag. Zur "Neujustierung" soll jetzt ein neuer Vertrag zwischen SC und Cissé geschlossen worden sein.. Danach kann der Fan-Darling den SC Sommer 2012 angeblich verlassen. Der Senegalese soll jetzt die Zusage erhalten, dass der SC Freiburg ab Sommer 2012 das höchste Angebot annehmen wird, falls der Spieler wechseln will, sofern noch einige "sonstige" Bedingungen erfüllt werden. Doch ist damit Friede, Freude, Eierkuchen? Freiburg hat hoch gepokert. Zu hoch? Ob Cissé tatsächlich mit seinem Herzen im Breisgau geblieben ist, das wird sich zeigen. Hat er wirklich vergessen, dass er nicht aus dem "Vertrags-Gefängnis" frei kam? Kann er wieder befreit auf Torejagd gehen? Zweifel sind zumindest erlaubt. Schon in den letzten Wochen zeigte seine Formkurve abwärts. Und trifft der „Breisgau-Bomber“ in den nächsten Monaten nicht wieder zahlreich, dann wird der Sportclub am Ende ganz schön belämmert da stehen. Cissé darf gehen, doch wer ist dann noch bereit, eine hohe Millionensumme zu überweisen? Calculus Dufner: Mit der Bekanntgabe des mäßigen Preisaufschlages für den Torjäger, und seiner eventuellen Freigabe zum Sommer 2012, Cissé zu neuer Top-Leistung zu motivieren und dem Markt neue Signale für Angebote senden? Ob die Signale gehört werden und das Kalkül von SC-Sportdirektor Dirk Dufner aufgeht? Nur dann könnte er den "Millionenverlust" für den SC verhindern und das verlorene Poker-Spiel doch noch gewinnen. Man darf also gespannt sein, wie das Freiburger Poker-Spiel am Ende ausgeht. Für Papiss Demba Cissé, für den SC Freiburg und für "Oberspielmacher" Dirk Dufner. Ob es beim SC in den Keller geht, oder ob SC-Präsident Fritz Keller noch "angemessene" Wertsteigerungen aus dem Keller zaubert, wird man bald sehen. Vielleicht fallen mit der Finanz-Krise ja auch die Preise für Fußballer und für Ablösegelder. Dann hätteTaktierer Dufner mit seine starren Anspruchshaltung die "Arsch-Karte" gezogen. Regionalia rechnet mit einem früheren Abgang von Papiss Demba Cissé. Wir erfuhren, dass Freiburgs Tormacher auf der Wunschliste von Uli Hoeneß steht. Ist also das nächste Poker-Spiel, mit dem Dufner die Kurve noch kratzen kann, schon eröffnet? Dazu müsste Cissé wohl noch viele Tore schiessen und die Bayern (mit ihrem jetzigen Team) Spiele verlieren.
HSV
Auch in Hamburg gibt es derzeit nicht viel zu Lachen. Das Urgestein der deutschen Bundesliga zeigt grottigen Fußball und droht abzusteigen. Und wer den Schaden hat... Bei Twitter hat sich ein Spaßvogel als Michael Oenning angemeldet. Der Zwitscherer verulkt den Hamburger Profi-Trainer unter anderem mit diesem Kommentar: „Nur zwei Gegentore. Meine Defensivtaktik fruchtet und wird verinnerlicht. Ende Februar sollte der erste Punktgewinn durchaus realistisch sein.“ Oenning II spöttelte munter weiter: „Wir werden Geschichte schreiben und Titel holen - selbst wenn es vorerst nur der alte Rekord von Tasmania Berlin ist.“ Der Veräppelte hat nun angeblich juristische Schritte eingeleitet gegen seinen Doppelgänger. Doch ob er da gut beraten war? Hat der Trainer Michael Oenning nicht genug zu tun mit seiner verunsicherten Mannschaft? Ein humoristische Gegenstrategie wäre wahrscheinlich die bessere Replik gewesen. Wobei das nicht so einfach gewesen wäre. Denn Oenning II ist wirklich lustig. Am Freitag zeigte die Tendenz seiner Follower schon in Richtung 2000, und auf die angekündigte Post vom HSV twitterte er: „Manchmal wär ich gern so wie (der belgische Trainer) Dick Advocaat, denn Advocaat ist ein Stück weit Anwalts Liebling."
Schalke 04 und FC Bayern München
Apropos soziales Netzwerk: Vor der erstmaligen Rückkehr in der Bundesliga nach Schalke, geht es auf der Facebook-Seite des deutschen Nationaltorhüters und Neu-Bayern-Spielers Manuel Neuer heiß her. Vieles ist nicht jugendfrei. „Bayernschwein“ oder „Verräter“ sind noch die harmlosesten Feindesbekundungen. Angeblich mussten schon einige Drohungen von der Seite entfernt werden. Auch in der Gelsenkirchener Arena wird sich der ehemalige Schalke-Ultra einiges anhören müssen. Ob er die Nerven behält?
Hertha Berlin
Wirrwarr gibt es um Berlins Kolumbien-Star: Boulevardmedien meldeten den Ausfall von Hertha-Stürmer Adrian Ramos für den 6. Spieltag. Ein operativer Eingriff sei schuld. Hertha meldete ebenfalls den Ausfall, allerdings wegen Husten und Schnupfen. „Sollte er am Samstag nicht spielen können, dann wegen der Erkältung”, sagte ein Pressesprecher des Hauptstadt-Klubs. Eine Finte, um die Konkurrenz im Unklaren zu lassen? Oder Eitelkeit des Spielers? Darf seine Frau nichts erfahren? Der wahre Grund für den Ausfall soll nämlich die Entfernung einer Zyste am Hinterteil sein...
Grande Dame - Cristiano Ronaldoin Eitelkeit?
Die Worte der Woche kommen aus Zagreb: Cristiano Ronaldo hat gesprochen. Vom Schiedsrichter fühlte der Madrider Fußballer sich in einem Spiel ungerecht behandelt und auch die Zuschauer hätten ihm nicht den nötigen Respekt entgegengebracht. Den zeigte dann der Ex-Weltfußballer: „Sie beneiden mich, weil ich reich, schön und ein großartiger Fußballer bin.“ Es wäre eine nette Selbstironie gewesen. Das Problem ist allerdings, dass Ronaldo es ernst gemeint hat. Bei der weltweiten Fußball-Profi-Familie stößt der Ex-Star mit der narzistischen Tendenz auf keine große Gegenliebe. Die meisten denken zwar genauso. Es ist ihnen aber klarer als Ronaldo, dass es dumm ist, dies offen auszusprechen. Fans sollen bei der Stange bleiben. Den Stars huldigen. Tickets und Trikots kaufen. TV-Spiele konsumieren. Damit immer mehr Millionen eingenommen werden. Ein Eigenheim als Wochenverdienst ist weiter steigerbar. Ronaldo hat dem Profifußball nun aber einen Bärendienst erwiesen. Er hat verdeutlicht, wie weit er sich vom Rest der Gesellschaft (und der Finanz-Not der Staaten und Bürger) entfernt hat.
Streit um Albert Streit
Zu den Fällen der wenig pflegeleichten Profi-Fußballer zählt auch Albert Streit. Beim Revierklub Schalke 04 ist der „Lustlos-Profi“ (BILD) fristlos gekündigt worden. Bislang war nur bekannt gewesen, dass Streit nach seiner Verbannung in die 2. Mannschaft an einen Trainer ein paar unschöne Worte gerichtet haben soll. Beim ersten Verhandlungstag am Freitag in Gelsenkirchen machten Schalkes Vertreter Streits Verbal-Attacke nun öffentlich: „F... Dich. Ich bin über 30 Jahre alt. Ich trage keine Tore mehr weg.“ Der Spieler bestreitet die Aussagen. Fortsetzung folgt, denn Streit will vor allem eines: Auf sein Monatsgehalt von angeblich rund 170 000 Euro nicht verzichten.