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Wirtschaft+Finanzen

Die GOLD-Schimäre: Illusionen für Menschen und Nationen.

Die Titanic war nicht unsinkbar: Auch die Gold-Illusionen und die Geld-Ilussionen gehen baden! (Bild: Regionalia)

Trugbild und Gold-Zähne für Milliarden Chinesen? Alan Greenspan, vom 11. August 1987 bis zum 31. Januar 2006 legendärer Chef der US-Notenbank FED (Federal Reserve System), lobte China kürzlich für die Aufstockung der Gold-Reserven. An diesem „Guru der Selbstgefälligkeit“ und Paten des Lobbyismus für Dollar und Gold hingen einst die Lippen der gierigsten und hässlichsten Spekulanten der Welt. Der alte Mann mit dem Faible für Gold & Geld (am 6. März 1926 als Sohn jüdischer Einwanderer aus Ungarn in New York geboren) sah in seiner
Amtszeit nie „Blasen“, doch er gilt als wesentlicher Verursacher des späten Finanz-Chaos und der Dollar-Schwemme. Den Chinesen ist der Rat des alten Fuchses Greenspan neuerdings nicht mehr ganz grün. Ihr Argwohn richtet sich gegen die List des Fuchses: Greenspan könnte damit – als klammheimlicher Lobbyist - die grüne Spanne der Erlöse für die heimlichen Gold-Verkäufer hochhalten wollen. Schon einmal hatte der „Dollar-Pate“ die Chinesen diskret darauf hingewiesen, dass sie die „Arschkarte“ gezogen haben, als sie reale Waren und Leistungen gegen bedrucktes Papier lieferten, und jetzt (als Gläubiger) auf Billionen US-Dollar-Noten sitzen. Greenspans Fuchslist wurde jetzt offenbar durchschaut. Der alte Mann löste damit für Gold keine Hausse mit einem Bullenmarkt mehr aus, sondern eher den Beginn einer Baisse mit einem Bärenmarkt. Aus der Überhitzung von 1800 Dollar ist der Preis schon in Richtung 1000 Dollar pro Feinunze gefallen. Die Welt hat erkannt: Gold ist, nach der Evidenz der „Gold-Physik“, unwichtig geworden.

Die Physik ist die Lehre über die Naturerscheinungen. Sie erforscht die Phänomene und Gesetzmäßigkeiten von Materie und Energie in der Wechselwirkung mit Raum und Zeit.

Der Freiburger Physiker Andreas Schmidt befasste sich mit der "Physik des Goldes". In seiner messerscharfen Analyse kommt er zu dem Ergebnis, dass Gold jetzt „rostet“ und sein Wert verfällt: weil es nicht mehr gebraucht wird. Das Aurum habe die Aura einer Fata Morgana. Wie in Albert Einsteins „Definition des Wahnsinns“ würden die Spekulanten und die Politiker der Welt seit Generationen immer wieder das Gleiche tun, aber dabei – vollkommen irreal - andere Ergebnisse erwarten: Über die Verhältnisse leben, spekulieren und Schulden machen. Und, wie alle großen Scharlatane: Die Zahlung der Rechnungen auf den "Sankt-Nimmerleins-Tag" in die weite Zukunft der Steuerzahler verschieben. Um am bösen Ende dem Volk seine bereits versteuerten Ersparnisse auch noch über die Inflation, über Staatsanleihen und den Verfall des Geldwertes wegzurauben.

Auch jetzt nahe, in der unbestechlichen Logik der Physik, das Ende: Weil die vorhandenen und verfügbaren realen Werte hoffnungslos durch die Phantom-Blase der irrealen „ Glaubens-Werte“ Gold, Wertpapiere, Papiergeld und Giralgeld überzogen seien. Schmidt empfiehlt den Staaten und National-Banken, ihre Goldbestände zu verkaufen und mit dem Erlös Schulden abzubauen.

Das wahre und echte "Gold der Gegenwart" seien solide Bilanzen, Leistungsbilanzüberschusse und eine Balance der Einnahmen und Ausgaben der Staaten. Das Wachstum mit gedrucktem Geld und den darauf gesattelten Zinsen - jenseits der vorhandenen Realwerte - sei der große Bluff, der im Währungs- und Kredit-Betrug ende. 

 

Gold wird am Ende doch rosten !
Warum die Gold-Investition in Wirklichkeit eine Gold-Illusion ist.

Der Goldstandard war einmal. Bereits seit der Weltwirtschaftskrise 1929 haben nahezu alle Staaten der Welt den Glauben an Gold als Währung, bzw. Festwert hinter dem Geld verloren. Jedoch kann man auch heute noch beobachten, dass sich die großen Mächte der Erde an ihrer vermeintlich güldenen Sicherheit festklammern. Sie versuchen damit den Glauben an ihr bedrucktes Papier aufrecht zu erhalten. Der Wert des Goldes ist aber aus historischen Gründen heraus entstanden und heute keinesfalls mehr gerechtfertigt. Im Gegenteil, gerade aufgrund des hohen Goldpreises wird das Edelmetall in vielen Anwendungsbereichen vollständig durch günstigere Materialien verdrängt. Sein Wert ist künstlich aufgebauscht und zum Schluss wird auch die goldene Blase platzen! Staaten finden heute in dem Metall keine reale Sekurität hinter dem Papier mehr.

Goldene Zeiten für das Übergangs-Metall.

Das scheinbar unvergängliche, nicht korrodierende 79. Element wurde seit jeher für seinen Glanz und seine leichte Verarbeitbarkeit geschätzt und war eines der ersten Metalle, die überhaupt vom Menschen verwertet werden konnten. Es wurde bereits vor einigen tausend Jahren zu Schmuck und rituellen Gegenständen gefertigt - Goldmünzen gab es wohl erst später;erste Funde werden heute in das 6. Jahrhundert v.Chr. datiert. All die tausend Jahre wurde es in verschiedensten Formen als Zahlungsmittel eingesetzt, später etwa, zur Zeit des deutschen Reiches 1871 – 1918, war der Goldstandard – eine Währungsordnung die entweder Goldmünzen direkt, oder aber Banknoten, die jederzeit zu einem Festpreis in Gold einlösbar sind, als Zahlungsmittel vorsieht – das weltweit vorherrschende Währungsregime. Im Kaiserreich selbst konnten so 2,79 Goldmark gegen ein Gramm des begehrten Metalls getauscht werden. Mit dem Ersten Weltkrieg jedoch kam der Goldstandard ins straucheln – die Weltwirtschaftskrise bescherte ihm einen weniger goldigen als vielmehr schwarzen Freitag und gab ihm den Rest. Alle Versuche zum Goldstandard oder verwandten Formen zurückzukehren scheiterten.

Das Gold hatte den Wirtschaftsnationen jedoch noch nicht ausgedient: Als vermeintlich sichere und beständige Investition, sowie als Reserve für Krisenzeiten wurde es über die kommenden Jahre von einigen der Großen gehortet, bis die weltweiten stattlichen Rücklagen 1965 mit etwa 38 Kilotonnen ihr Maximum erreichten; heute sind es noch rund 32 Kilotonnen.

Gold hat nur noch Zukunft für die Schmuckindustrie, doch Goldzähne trägt heute niemand mehr.

Aufgrund seiner Seltenheit und historischen Begehrtheit müsse das Gold doch immer, so glaubte man, seinen Wert beibehalten und im Gegensatz zum Dollar, der langjährigen Leitwährung, weniger starken Schwankungen ausgesetzt sein. Dem ist aber nicht so, wie ein Blick an die Börse belegt: Wie auch bei anderen Gütern wird über denGold-Wert spekuliert, und die Vergangenheit lehrt, dass auch die Goldblase von Zeit zu Zeit platzt – Bei demonstriertem Wertverlust von über 25 % in nur 6 Monaten, wie es 2012 der Fall war, würde wohl kaum ein Fachmann, der nicht vom Goldglanz geblendet ist, von einer beständigen Investition sprechen! Und die erhoffte Reserve für Krisenzeiten ist es schlicht und ergreifend auch nicht – in der Not werden Güter interessant, die in großen Mengen gebraucht und verarbeitet werden können. Gold wird allerdings heute industriell fast ausschließlich dort verwendet, wo nur winzige Mengen davon benötigt werden, wie etwa bei vergoldeten elektrischen Bauteilen, oder Gold-beschichteten optischen Elementen für den Infrarotbereich. Für alles andere ist es schlichtweg zu teuer und wird, bzw. wurde bereits von günstigeren Materialien mit ähnlichen Eigenschaften ersetzt.

Dass der Goldwert eine Illusion ist,  wissen auch viele Politiker: Die Angst, eine andere Nation könne sein Übergangsmetall abstoßen und damit den Goldpreis wuchtig einbrechen lassen, dass die übrigen Gold-Staaten auf einem Haufen Altmetallsitzen blieben,  war so groß, dass sie ein gemeinsames Abkommen schlossen, nicht ohne vorherige Absprache zu verkaufen. Weiterhin wurde im Herbst 1999 das sogenannte Central Bank Gold Agreement (CBGA) von 15 europäischen Notenbanken und der Europäischen Zentralbank, geschlossen. Das Abkommen regelte aufs Genauste die Ausmaße der Goldverkäufe für die folgenden fünf Jahre. Goldzähne geraten eben allmählich aus der Mode.

Der Glanz trügt: Wann wird der Gold-Rausch zum Gold-Aus?

Es ist einzig und allein der Glaube an das Edelmetall, der es so wertvoll (besser: wertgeil) macht. Der wird uns aber fleißig weiter eingebläut. Denn Gold ist ein riesen Geschäft für die Finanzindustrie; darum wird uns weiter weisgemacht, dass es unsere Absicherung sei, die sämtliche Krisen überdaure. „Setzen Sie auf Gold!“, heißt es; Fakt ist aber, dass es vor allem für die Zwischenhändler, die den Goldrausch antreiben, sicher ist – die erhalten ihre Provision bei jedem Verkauf; wohingegen von Käufer und Verkäufer immer mindestens einer der Dumme ist. Die Existenzangst der Naiven wird eiskalt ausgenutzt, bis die Illusion nicht weiter aufrecht zu erhalten ist und der Goldpreis wieder einmal zusammenbricht. Besser also, man lässt sich nicht vom trügerischen Schein blenden.

Der Glaube ist auch der Grund,  weshalb Gold nach wie vor als Devise gelagert wird. Es soll ein Trugbild von einem Pfand hinter unserem Geld aufrechterhalten. Doch wer daran glaubt, könnte sich mächtig am Gold schürfen, denn im Falle der absoluten Krise und des Zusammenbruchs der Währung, wird kein Staat der Welt mehr sein Gold gegen das wertlos gewordene Papier tauschen und seinen Gläubigern aushändigen. De facto wäre dies seit dem Ende des Goldstandards, streng genommen sogar seit einige Nationen das Proportionalitätssystem im Goldstandard einführten, nur noch bruchteilig möglich, da die Gesamtsumme des sich im Umlauf befindlichen Geldes, sowie auch die Überschuldung der Nationen, die Gold-Devisen exorbitant übersteigen. Allenfalls würde die zauberhafte Rücklage erneut das glänzende Luftschloss hinter einer neuen Währung werden.

Dieser Irrglaube an das sichere Gold ist ein alter Hut,  und es wäre für die hortenden Staaten fatal, wenn er einbräche! Der IWF, bisweilen der Bronze-Träger unter den Goldbesitzern, hat dies unter seinem Beratergremium, bestehend aus acht der weltweit erfahrensten Banker, erkannt, und seit September 2009 mit 409 Tonnen bereits ein Achtel seiner Goldreserven verkauft. Der langsame Verkauf soll wohl sicherstellen, dass keine internationale Panik ausbricht und das Metall womöglich an Wert verliert.

Deutschland: „Weg mit dem Gold,  und her mit stabilen Werten!“

Deutschland hielt, offiziellen Angaben zufolge, mit 3386 Tonnen im März 2014 den weltweit zweitgrößten staatlichen Goldbestand. Diese Unmenge verdankte der Export-Weltmeister vor allem hohen Wirtschaftsüberschüssen in den 50ern und 60ern. Verglichen mit dem damals noch „niedrigen“ Goldpreis besitzt der Goldschatz mittlerweile etwa den zehnfachen Wert – ein gutes Geschäft also. Dennoch kann die Devise heute nur lauten: „Weg mit dem Gold!“ Denn der Goldpreis ist massiv von der Angst vor Krisen getrieben und ändert regelmäßig nahezu launisch seinen Wert – er ist keine sichere Anlage, erst recht nicht für einen Staat, der seinen Bürgern Beständigkeit sichern muss! Und Deutschland setzt bisweilen mit über 70 % seiner Währungsreserven auf die Gold-Gaukelei. Bei dem realen Wert des Goldes, so Professor Dirk Baur, Dozent für Finanzwissenschaft an der Kühne Logistics University, Hamburg, stochern alle im Nebel. Jedoch ist das Risiko, dass der Goldpreis sich wieder bei seinem alten Wert einfindet, der über viele Jahrzehnte bei nur wenigen hundert Dollar pro Feinunze lag, enorm. Deutschland muss also noch, bevor seine Rücklagen den Bach runter gehen, seinem Volk wirkliche Sicherheit verschaffen, sein Metall teuer verkaufen und reale Glaubwürdigkeit gewinnen. Die Lager- und Sicherungskosten für Goldbestände sind ohnehin kolossal –die etwa 130 Milliarden Euro, die der Verkauf derzeit einbrächte, ließen sich definitiv sinnvoller investieren. Her müssen stabile Werte, wie etwa Staatsanleihen von Ländern in soliden Währungszonen, etwa von Norwegen, Australien oder der Schweiz. Eine weitere Möglichkeit, Stabilität nicht nur zu suggerieren, sondern zu demonstrieren, wäre die Staatsverschuldung mit dem Erlös abzusenken, denn das haben all diese blühenden Währungsräume gemeinsam: Die Verschuldung beträgt nur zwischen 30-40 % des BIP – in Deutschland hingegen sind es 75 %. Ein Land mit starker Wirtschaftskraft und geringer Staatsverschuldung wird immer glaubwürdig bleiben und könnte gleichzeitig auch seine Bürger, die mit ihren Steuern die Zinsen der Verschuldung tragen, finanziell entlasten, was weiterhin Wachstum fördert. Finanzielle Souveränität, das zeigt derzeit Griechenland, ist die neue, moderne Sekurität!

Zum Schluss beißt Gold auf Granit.

Es ist ein grundsätzliches Missverständnis und ein Relikt aus alten Zeiten, dass Gold eine beständige Sicherheit für uns und unseren Staat sei – man kann es weder fressen, noch in Krisenzeiten sinnvoll verwerten. Der Glaube daran wird reformiert und die Gold-Illusion von einigen teuer bezahlt werden müssen. Dem enormen Geldverlust kann Deutschland nur entkommen, wenn es eine kluge Lösung findet, das Alt-Metall vorher abzustoßen und sich beständigere Wertanlagen zu verschaffen.

Das Aurum (lat. für Gold) ist in Wirklichkeit nur eine Aura (griechisch für „Lufthauch“) der Gold-Gaukelei wert und kann dem fanatisch hochgetriebenen Goldrausch nicht entsprechen. Wenn die Gold-Blase nun platzt, wird der Goldpreis massiv abfallen, und es wird Jahrzehnte benötigen, sie erneut aufzublasen. Also Deutschland, weg mit dem Gold! Sollen sich andere daran blenden und sich Goldzähne setzen lassen – sie werden damit zum Schluss auf Granit beißen!

Verfasser dieses Artikels: Andreas Schmidt, Diplom-Physiker, Freiburg im Breisgau
 

  (Regionalia Deutschland, Artikel-Nr. 10636 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 24.07.2015 17:20.

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Zum Schluss beißt Gold auf Granit: Physiker Andreas Schmidt nimmt dem Aurum die Aura. (Bild: Regionalia)  
   
 

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