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Umkirch
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GRAU-Lieferung: Weißer Riese aus Rotchina - Gutshofgranit in Alltagsgrau statt in sanftem Rot zu Umkirchs Himmelblau?

Fehllieferung: Weißer Riese aus Rotchina . Gutshofgranit in Alltagsgrau statt in sanftem Rot zu Umkirchs Himmelblau? (Bild: Julius W. Steckmeister)

Jener „Stunk“, den es in der Bad Krozinger Gartenbau-Firma Fautz wegen der farblich unpassenden Granitstein-Lieferung aus China gab, sprach sich bis zu REGIONALIA durch. Und man durfte gespannt sein, wie der farblich "falsche Hase“ den Umkirchern verkauft würde. Bei den seit Wochen auf dem Gutshofplatz lagernden Granitbergen handelt es sich zumindest in Teilen um eine farbliche Fehllieferung. Statt der in der Gemeinderatssitzung vom April 2010 bemusterten rötlichen Pflastersteine, kommen die bereits entlang der Gutshofstraße verlegten Platten größtenteils eher weißgrau daher. Ob diese kühle Sachlichkeit farblich mit den alten Gebäuden, dem Marien-Brunnen und dem Gutshofporphyr harmoniert, darf bezweifelt werden. Wenn die Gemeinde die Farbe der Steine nach Bemusterung unabdingbar bestimmt hat, könnte sie wohl die Falschlieferung zurückweisen. Oder siegt jetzt Rosenstiel, Dank "Fehllieferung" und Roswitha Heitzlers „Passierschein“, mit seinem kalten Alltags-Grau? Das dürfte bei einem "Jahrhundert-Werk" eigentlich nicht passieren. Auch Bürgermeister Walter Laub sagt, er habe den roten Stein gewollt doch sein Gemeinderat habe den blasroten Stein bevorzugt. Laub verweist auf den Beschluss seines Gemeinderates, mit dem ihm die Räte Steine in „grau-rot“ genehmigt hätten. Damit sind der Farb-Deutung wohl alle Türen geöffnet worden und Rosenstiels „Alltagsgrau“ konnte auf dem Gutshof einziehen. Nun bleibt nur noch die Hoffnung auf die Patina. Das italienische Wort bezeichnet die dünne Schicht die aus der Verwitterung der Oberfläche entsteht und die man auch Sedimentation nennt: Absetzen von Schwebstoffen aus der Umkircher Luft. Mit einem Satz: Der Umkircher Dreck, der sich auf den neuen Steinen bald absetzen dürfte, wird die graue Kälte des China-Granits alsbald mildern. Das „Hick-Hack“ um den Gutshof erscheint vielen Bürgern als ein Albtraum oder auch eine Nachtmahr um Steine, Mauern, Licht, Farben und Dunkelheit. Und nicht wenige haben den Eindruck, dass sich hier insbesondere ein Architekt verwirklichen wollte. Der Arbeitskreis der sachkundigen Bürger wurde zur Farce; denn am Schluss folgten die Gemeinderäte nicht ihren Bürgern, sondern ihrem persönlichen Geschmack. Und der ist offenbar nicht vorzüglich. So erfahrene und bewährte Kommunalpolitiker wie Hans-Jürgen Siebert resignierten schließlich und wollten sich nicht weiter ihre Zeit stehlen lassen. War die Gemeinde damit überfordert, dem Architekten klar zu sagen, was Umkirch wirklich will? Nun bleibt den Umkirchern nur noch, zuzuschauen, wie ihre Steuergelder auf dem Gutshof vergraben werden. Für ein "fremdes" und kaltes Rosenstiel-Werk auf "ihrem" Gutshof ? 

Fast geblendet ist der Betrachter vom neuen Granitweg entlang der rückwärtigen Gutshofmauer, denn die ursprünglich rötlich geplanten Steine, die neben dem verbleibenden Porphyrstein- Belag auch im Gutshof verlegt werden sollen, kommen doch arg weiß daher. Zwar handelt es sich bei Granit um ein natürliches Gestein, das im Gegensatz zu künstlich erzeugten Pflastermaterialien nie ganz einheitlich ist, allerdings dominiert bei den Umkircher Steinen die Farbe hellgrau. Nur hin und wieder haben sich die leicht rötlichen Steine aus der Bemusterung vom 26. April 2010 (REGIONALIA- Umkircher Nachrichten vom 28. 04. 2010, Artikel- Nr.: 2218) unter die „weißen Riesen“ geschmuggelt. Laut Aussagen aus dem Rathaus, sei man sich der Tatsache einer farbabweichenden Lieferung bewusst. Warum aber wurden die Steine, statt sie zurückzugeben, dennoch verlegt? Weilte „Gebäudemanager“ Jochen Roser während der Pflasterarbeiten bei Umkirchs Rosen? Fest steht, dass die kühlen Quader eher zum modernen „Stil-BRUCH“ von Rosenstiel passen .

Mängelrüge oder Ja und Amen?

Lange wurde über die Art und die Farbe der Steine gestritten, die auf dem Gutshof verwendet werden sollten. Schließlich einigte man sich darauf, dass das Herz des Gutshofes um den Marienbrunnen bleiben soll, wie es ist, mit dem Charme eines gediegenen Dorfplatzes mittleren Alters. Alles andere wäre modernistische „Dorf-Hochstapelei“ und Architekten- Selbstverwirklichung auf Kosten der Steuerzahler gewesen. Die Freiburger würden bestimmt nicht so dumm sein, ihren alten (anziehenden) Münsterplatz zu modernisieren, und die alten Lampen durch neumodische zu ersetzten,  nur weil ein Käse- Geschäft nebenan ein neues Vordach aus Glas erhalten hat. Die Umkircher dagegen haben unter der Fuchtel ihres Architekten Volker Rosenstiel keine Courage, zu verlangen, dass die älteste Kirche des Breisgaus, das wunderschöne Pfarrhaus, das Rathaus- Schloss Büningen und der alte Gutshof für das Gesamt-Ensemble „Stil bestimmend“ sind, und nicht ein modernes Glasvordach, das jüngst an den Gutshof montiert wurde.

Lediglich der Kranz um die Mitte des Gutshofes sollte mit neuen Steinplatten belegt werden. Man ließ die Steine bemustern und entschied sich für roten Granit aus China. Doch die rote Bemusterung entspricht bei dem "Kauf nach Muster" nicht dem Muster. Ein Fall für eine sofortige Zurückweisung der angelieferten Steine und eine Mängelrüge: Wegen Verletzung der Gewährleistung?  Denn wer ein rotes Auto bestellt, muss nicht unbedingt ein graues akzeptieren. Wenn eine bestellte Ware mit einem Sachmangel behaftet ist und ihr die vereinbarten oder zugesagten Eigenschaften fehlen, sie also nicht der Bestellung entspricht, kann der Käufer die falsche Lieferung zurückweisen. Der Käufer kann dann eine Nacherfüllung, eine Wandlung, Schadensersatz oder Preisnachlass verlangen. Oder vom Vertrag zurücktreten (§ 437 BGB beim Kaufvertrag und § 634 BGB beim Werksvertrag). Schwierig wird es, wenn der Käufer nicht sofort reagiert und, wie in diesem Fall, den Einbau der möglicherweise falschen Steine in Kenntnis der Mangelhaftigkeit zulässt. Oder wenn der Käufer die Farbe fährlässig nicht genau bestimmt hat und der Verkäufer nach § 434 BGB behaupten kann, es liege deswegen kein Sachmangel vor. So etwas vermeidet man durch genaue Farbbestimmungen, und indem clevere Bauherren dem Lieferanten vorschreiben, er müsse bei der Lieferung rötliche Steinbruch-Adern wählen und bei aufkommenden Farb-Differenzen die grauen Steine von Hand aussortieren. Bei Anlieferung der fehlfarbigen Steine war der Bürgermeister wohl noch in Umkirch, jedoch nicht mehr beim Einbau auf der Rückseite des Gutshofes. Nicht im Urlaub weilte allerdings der „Bauamtsleiter in Spe“, Jochen Roser. Der hätte wohl sofort eine Entscheidung der im Amt befindlichen stellvertretenden Bürgermeisterin Roswitha Heitzler einholen müssen. Denn bei Abwesenheit des gewählten Bürgermeisters führt sie die Geschäfte mit allen Rechten - und mit allen Pflichten. Gab Frau Heitzler einen „grauen Passier-Schein“ für die GRAU-Lieferung? Ist sie künftig verantwortlich für das ewige Alltags-Grau auf Umkirchs Gutshof? 

Beschluss-Hick-Hack

Bei dem Beschluß-Hick-Hack des Gemeinderates zum Gutshof blickt man nur noch schwer durch. Zuerst wünschten die Gemeinderäte wohl ihre Granitsteine in „Intensiv-Rot“. Doch danach sprangen sie wohl hin- und her. Umkirchs früherer „Pflästerer“ Joachim Roser, jetzt Mitarbeiter im Bauamt, musste den Gemeinderäten auf dem Gutshof drei Referenz-Pflaster mit den Farben grau, intensiv-rot und rot-grau verlegen. Dass es die grauen Steine nicht werden sollte, dessen war sich die Runde der Räte sofort sicher. Doch das von Bürgermeister Laub favorisierte „Intensivrot“ wollten sie auch nicht. Letztlich entschieden sie sich für das wärmere „blassrot“ der Firma Beko, was im zustimmenden Gemeinderatsbeschluss mit der Bezeichnung „grau-rot Belgrano“ bezeichnet wurde. Doch später schwenkte der Architekt, oder die Gemeindeverwaltung, zu einem anderen Lieferanten um. Und damit waren dem Risiko, und dem puren Zufall, alle Türen geöffnet. Geliefert wurden jetzt Granitsteine, bei der die Mehrzahl grau daher kommt und nur die Minderheit einen roten Schein hat. Und jetzt kann man sich darüber streiten, ob ein „Kauf nach verbindlichem Muster“ vorliegt oder ein farblicher „Freibrief“ für den Lieferanten. Schwierig schon deswegen, weil die ursprünglichen Muster der Marke Beko belgrano, die Pflästerer Roser auf dem Gutshof verlegte, und die der Gemeinderat absegnete, durch den Lieferanten-Wechsel nicht mit dem Material des neuen Lieferanten Schanz Natursteine übereinstimmt. Regionalia fotografierte die Bemusterungen und kann dies belegen.

Ein fragender Bürger:
„Rosenstiels Alltagsgrau, statt roter Sandstein zu Umkirchs Himmelblau?“

Etiketten-Schwindel oder Farb-Zufall ? Jetzt fragt man sich, ob „Grau-Fan“ Volker Rosenstiel bewusst war, dass der Naturstein G 354, je nach Bruch, im Farbton zwischen grau und rot schwankt. Wusste Rosenstiel also, dass, falls die Umkircher Pech haben, ihr Platz statt dem gewünschten Rotstich einen Graustich bekommen kann? Und hat er das den Gemeinderäten verschwiegen, als er sie für den gewünschten Stein entscheiden ließ und ihnen schöne rötliche Muster vorlegte? Dealer (Händler) für die in Umkirch eingebauten Granit aus Rot-China ist die Rottweiler Schanz Natursteine GmbH & Co. KG. Deren Geschäftsführer Sven Wohnus bestätigte uns, dass von der Gemeinde Umkirch der Naturstein G 354 ausgeschrieben worden sei. Dieser Natur-Stein habe, je nach Bruch, Farbschwankungen von graulich bis rötlich. Wenn ein Bauherr sicher einen rötlichen Stein einbauen wolle, weil dies aufgrund der umliegenden historischen Bausubstanz geboten sei, müsse man das dem Lieferanten sagen und der müsse einen geeigneten Stein und Bruch suchen, so Sven Wohnus. Im Übrigen sei sein Chef Norbert Schanz nach Lieferung der Steine vor einigen Wochen in Umkirch gewesen und habe sich mit der Gemeinde und dem Architekten Volker Rosenstiel getroffen. Der gelieferte gräuliche Stein sei dabei nicht beanstandet, sondern abgenommen worden. Bekam Rosenstiel also, was er von Anfang an wollte? Einen grauen Belag mit Rotchinas rötlichem Schein?

Erscheint Umkirch also künftig, mittels Fehl-Lieferung, im Grau-Look von Platzplaner Volker Rosenstiel? Die kühle Moderne erschlägt die alte Gutshofsmitte um den Marienbrunnen? Vielleicht ist der weißgraue Bodenbelag ja Rosenstiels Rache für die neu in die Lampenbemusterung geratenen gusseisernen Altstadtlampen. Der Kampf „Moderne“ gegen „Mittelalter“ geht also in die nächste Runde.

Autor: Julius W. Steckmeister und Werner Semmler

  (Umkircher Nachrichten, Artikel-Nr. 2984 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 13.09.2010 17:11.

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Weißer Riese aus Rotchina . Gutshofgranit in Alltagsgrau statt in sanftem Rot zu Umkirchs Himmelblau? (Bild: Julius W. Steckmeister)  

Weißer Riese aus Rotchina . Gutshofgranit in Alltagsgrau statt in sanftem Rot zu Umkirchs Himmelblau? (Bild: Julius W. Steckmeister)  

Fehllieferung: Weißer Riese aus Rotchina . Gutshofgranit in Alltagsgrau statt in sanftem Rot zu Umkirchs Himmelblau? (Bild: Julius W. Steckmeister)  

Fehllieferung: Weißer Riese aus Rotchina . Gutshofgranit in Alltagsgrau statt in sanftem Rot zu Umkirchs Himmelblau? (Bild: Julius W. Steckmeister)  

Fehllieferung: Weißer Riese aus Rotchina . Gutshofgranit in Alltagsgrau statt in sanftem Rot zu Umkirchs Himmelblau? (Bild: Julius W. Steckmeister)  

Fehllieferung: Weißer Riese aus Rotchina . Gutshofgranit in Alltagsgrau statt in sanftem Rot zu Umkirchs Himmelblau? (Bild: Julius W. Steckmeister)  

Fehllieferung: Weißer Riese aus Rotchina . Gutshofgranit in Alltagsgrau statt in sanftem Rot zu Umkirchs Himmelblau? (Bild: Julius W. Steckmeister)  

Fehllieferung: Weißer Riese aus Rotchina . Gutshofgranit in Alltagsgrau statt in sanftem Rot zu Umkirchs Himmelblau? (Bild: Julius W. Steckmeister)  

Fehllieferung: Weißer Riese aus Rotchina . Gutshofgranit in Alltagsgrau statt in sanftem Rot zu Umkirchs Himmelblau? (Bild: Julius W. Steckmeister)  
 

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1 Kommentar(e)

19.09.2010 13:02:32 Zuletzt geändert am 19.09.2010 13:09:26 von wese   #1

wese (Chef-Redakteur)
   
Registriert seit:
Beiträge: 31
Unserer Redaktion ging folgende Zuschrift eines Bürgers zu, der darum bittet, nicht genannt zu werden:

"Sehr geehrter Herr Semmler, mit sehr viel Interesse lese ich Ihre Beiträge in Regionalia über die unglaublichen Entwicklungen bei der Umgestaltung des Umkircher Gutshofplatzes und den Machenschaften des Herrn Rosenstiels, sowie den unglaublichen Entscheidungen des von Umkircher Bürgern gewählten Gemeiderates und Bürgermeisters. Ich habe da auch noch etwas, was bislang, meine ich, von Ihnen noch gar nicht bemerkt wurde, was meiner Meinung nach aber auch noch dargestellt werden sollte: Da ist letztes Jahr für wahrscheinlich sehr viel Geld das doch so unnütze Schachfeld nebst Holztruhe und Schaufenster installiert worden. Damals sagte man, das wäre noch nicht der endgültige Platz, nach dem Gutshofplatz-Umbau gäbe es einen neuen Platz. Ich glaube, dass auch diese Entscheidung heute niemanden mehr interessiert. Die einzelnen Schach-Fliesen wurden nämlich einfach vergessen und blieben bei allen Aktionen einfach liegen. mit dem Ergebnis, dass die Bagger ungeniert über diese Fliesen gedonnert sind. Schauen Sie sich bitte einmal die Fließen an. Teilweise sind die Ecken zerstört, die Fliesen beschädigt. Ja, hier kann man augenscheinlich und hautnah sehen, wie Steuergelder verschleudert werden. Das tut mehr als weh. Kann da niemand zur Rechenschaft gezogen werden? Unglaublich. Da hätte doch die Firma Fautz, oder der Umkircher Bürger Jochen Roser,der ebenfalls an dem Umbau des Gutshofplatzes zu .............(Wort von der Redaktion aus rechtliche Gründen gestrichen) scheint, dran denken können und die Fliesen vorsichtig beiseite schaffen und lagern können. Wobei ich wirklich nichts dagegen habe, dass Jochen Roser am Umbau .........(Wort aus rechtlichen Gründen von der Redaktion getrichen).
Denn heimische Handwerker sollten in der Tat am Umkircher Gutshofplatz verdienen. Dann bleiben wenigstens die Gewerbesteuer-Einnahmen der örtlichen Firma wieder in Umkirch und die Steuer-Einnahmen erhöht und nicht verschleudert. Bitte legen Sie auch hier den Finger in die Wunde."

 


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