Seit bekannt werden des Reaktorunfalls im japanischen Fukushima nach dem Erdbeben und anschließendem Zunami vom 11. März 2011 verstrichen noch vier Wochen, bis die verheerenden Folgen im Kernkraftwerk auf die Stufe 7 der INES- Skala als „katastrophaler Unfall“ eingestuft wurden. Das erste Mal, dass sich seit dem Atomunglück in Tschernobyl 1986 ein Unfall dieser Größenordnung ereignet hat.
Seit dem 11. April fasten mittlerweile hundert Atomkraftgegner/Innen für den Ausstieg aus der Atomenergie. Mindestens einen, maximal 14 Tage muss gefastet werden, erläutert Pierre Rosenzweig, Atomkraftgegner und Mitfaster der ersten Stunde, die Regeln des Staffelfastens. Zusammengekommen sind dabei inzwischen schon 366 Tage, also ein ganzes Jahr. Die Forderungen der Fastenden sind klar umrissen. Das erste Ziel, so Rosenzweig, sei die Abschaltung des Risikoreaktors in Fessenheim. Die zweite Forderung geht, zumal in Frankreich, das seinen Strom zu 80% aus Kernkraftwerken bezieht, deutlich weiter: Abschaltung aller 58 französischen AKWs binnen 10 Jahren.
Bisher beteiligt sich allerdings erst eine deutsche AKW- Gegnerin an der Fastenaktion von „Stop Fessenheim“. Weitere Mitstreiter/Innen, so Rosenzweig, sind herzlich eingeladen, da das Anliegen des Atomausstiegs die Nachbarnationen nicht trennen sondern verbinden soll. Wer mitmachen möchte kann sich unter der Mailadresse:
stopfessenheim@yahoo.fr oder der Telefonnummer 0033 (0) 6442 28152 anmelden. Und auch zur französischen Mahnwache in Colmar sind alle deutschen Atomkraftgegner/Innen herzlich willkommen. Sie findet täglich von 13 bis 18 Uhr auf dem Champs de Mars in Colmar statt. Eine besondere Aktion hat die Initiative „Stop Fessenheim“ am 18. Juli 2011 geplant. Genau 71 Jahre nach dem Aufruf von Charles de Gaulle zum Widerstand gegen den Faschismus wird es in Colmar einen Aufruf zum Widerstand gegen die Kernenergie geben. Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr ebenfalls auf dem Champs de Mars. Für 14 Uhr ist eine Pressekonferenz vorgesehen. Ab 17 Uhr gibt es ein Anit- Atom- Fest. Alle Infos über die französische BI gibt es im Internet unter:
www.stop-fessenheim.org.